Hallo Benny,
wenn du erst wenig Cokin P Kram hast, dann hat es dich nicht allzu viel Lehrgeld gekostet. Hier im Biete-Bereich sollten noch ein paar Euros rauskommen, die dann gut in 100mm Filter gesteckt werden können. Denn das wird locker doppelt so teuer wie die 85mm Größe...
Polfilter ist für Landschaftsfotos genauso wichtig wie Grau(verlaufs)filter. Da gibt's im Prinzip zwei Lösungen: (1) Schraubfilter zwischen Objektiv und Halter oder (2) größerer Polfilter am/im Halter. Variante 1 macht auf Dauer nicht glücklich; es ist viel zu viel Fummelei. Als temporäre Übergangslösung aber evtl. machbar. Variante (2) gibt's als 2a und 2b. Cokin ist 2a: der Polfilter kommt, vom Objektiv aus gesehen, direkt als erstes im Filter. Braucht keinen allzu großen Filter, aber blockiert den ersten Schlitz, der der "wertvollste" ist, weil da Streulicht und Reflexionen am wenigsten Probleme machen (für starke Graufilter ist dieser erste Schlitz sogar zwingend notwendig). Variante 2b bieten Hitech und Lee: 105mm Schraubgewinde ganz vorne im Filterhalter bzw als letztes vom Objektiv aus betrachtet. Vorteil: beste Einstellmöglichkeiten, aber Nachteil: sauteuer. Trotzdem auf Dauer die beste (weil einzig wirklich glücklich machende) Lösung.
Nächstes Thema: Graufilter. Auch da hast du die Möglichkeit, entweder Schraubfilter oder Steckfilter zu nutzen. Während bei den Polfiltern die Halterlösung die beste ist (sonst zu fummelig), empfehle ich persönlich hier eine Unterscheidung zwischen schwachen (bis 3 Blenden) und starken (6+ Blenden) Graufiltern. Die schwachen lassen sich durch Steckfilter sehr elegant erschlagen. Bei den starken Graufiltern haben Stecklösungen jedoch immer ein Problem: unerwünschtes Streulicht von der Seite. Zusammen mit anderen Komplikationen (gute Filter sind teure und dickere Filter) empfehle ich da eher Schraubfilter, die auch im Gegensatz zu Polfiltern problemlos zwischen Objektiv und Halterring verbaut werden können, da man hier nichts mehr einstellen braucht. Ggf auf Vignettierungsgefahr achten. Haida ist da gut und noch relativ günstig (-> großer Fluss).
Fazit: Wenn du "zukunftssicher" sein willst und dir sinnvolle Erweiterungsmöglichkeiten nicht verbauen willst, dann hole dir:
- als Einstieg den Filterhalter von Lee oder Hitech. Für den Einsteig dann einen 0.6 Soft Grad. Das ist der wichtigste Filter für den Anfang. Hersteller je nach Budget und Anspruch. Cokin, Hitech, Lee, Singh-Ray, in dieser Reihenfolge von Preis bzw. Wertigkeit.
- als erste Ausbaustufe dann den 105mm Polfilterring (30-40 EUR) plus mehrfach vergütetem Heliopan Polfilter (~230 EUR). Ggf weitere Adapterringe.
- als zweite Ausbaustufe dann je nach Bedarf: weitere "einfache" Graufilter (0.9 Soft Grad, 0.6 oder 0.9 ND, 0.9 Reverse Grad) oder einen starken Graufilter (6 oder 10 Blenden; eher Schraubfilter als Steckfilter).
- zusätzlich Ausbaustufen für "Kreative" oder als Spielerei: einfache Farb-Verlaufsfilter oder Mehrfarb-Verlaufsfilter ("Sunrise", "Twilight" & Co) oder Effektfilter. In Extremform: Cokin Varicolor Filter Z173 (bzw. Singh-Ray blue'n'gold Polarizer). Aber Vorsicht: Der Ungeübte macht damit mehr falsch als richtig! Es sollte nachher nicht nach Drogentrip oder Nuclear Winter SciFi aussehen...

Insgesamt kannst du locker mehrere hundert Euros in das Zeugs versenken und vierstellig wird's dann auch schnell.
PS: Bei der 100er Größe ist mir persönlich das alles zu kostspielig geworden. Sehr gut ausgestatt bin ich in der 85er Größe -- das reicht für meine Nikons FB incl. AF-S 28/1.8 (meine bevorzugte WW-Brennweite; 67mm Filtergewinde) sowie das komplette MFT Zweitsystem (incl. Olympus 9-18 UWW-Zoom).