... kann ich bei meinen Bildern aus der M9, die ich mit ISO 160/23° gemacht habe, auf Pixelebene nichts erkennen, was so aussieht wie künstlich zugeführtes Rauschen in ISO-200/24°-Bildern aus der M.
Natürlich nicht. Es sieht ja auch gar nicht aus wie Rauschen ... ebenso wie sich der Wohlklang eines Highend-Röhrenverstärkers nicht nach Klirr anhört.
... ganz kurz habe ich eine M9-P und eine M gleichzeitig besessen und mal einen Vergleich mit einem wirklich scharf abbildenden Objektiv gemacht (Zeiss 2/50 ZM). Die Bilder aus der M zeigten nicht mehr Details als diejenigen aus der M9 ...
Ach!? Nicht? Dann war dein Objektiv nicht wirklich scharf, oder dein Meßsucher war verstellt. Bei kontrastreichen Details, deren Schärfe sich im wesentlichen über die Konturen definiert, wie z. B. Zweige vor hellem Himmel, zeigt die M eindeutig mehr bzw. schärfere Details. Für eine nennenswert höhere Auflösung, die eindeutig ins Auge fällt, müßte man die Pixelzahl annähernd verdoppeln, doch die M bringt gegenüber der M9 "nur" ein Drittel mehr (24 MP = 1,333 × 18 MP). Daher ist der Vorteil nur sehr klein, aber bei genauem Hinsehen doch klar erkennbar. Dieser Vorteil ist auch und gerade auf Testtafeln gut zu sehen.
Der "Vorteil" der M9 zeigt sich, wie ich bereits ausführte, weniger bei Details, die über ihre Konturen definiert werden, sondern bei flächigen Dingen mit einer Struktur oder Textur, bei denen es auf den Mikrokontrast ankommt, wie. z. B. das Gewusel von Grashalmen oder von Laub und Gestrüpp in fernen Büschen und Bäumen. Diesen Effekt kann man auf Testtafeln überhaupt nicht erkennen, das geht nur mit natürlichen Motiven.
Ich finde, das liegt in einem alltagsfernen, irrelevanten Bereich, was da als Unterschied noch vorhanden sein könnte.
Ja, allerdings. Volle Zustimmung meinerseits. Aber über genau diesen Bereich reden wir, wenn es um die Frage nach den – tatsächlichen oder angeblichen – Unterschieden zwischen CCD und CMOS geht. Mir geht es hier vornehmlich darum, den Mythos zu entkräften, CCD-Sensoren seien bei niedrigen ISO-Einstellungen prinzipiell besser und der Wechsel auf CMOS stelle einen Verlust dar.
Trotzdem ist und bleibt es natürlich richtig, daß derjenige, der die zusätzlichen Funktionen der M nicht braucht (höhere ISO-Empfindlichkeit, flotterer Verschluß, Live-View, Video, etc.), mit einer M9, M9-P oder M-E weiterhin sehr, sehr gut bedient ist und einen großen Haufen Geld sparen kann, ohne Abstriche bei der praktischen Bildqualität hinnehmen zu müssen.
Nur die M Monochrom bringt sehr deutlich mehr Auflösung.
Ja, das tut sie.