puh.. hier wurde ja schon viel gesagt, viel wissen und leider auch viel halbwissen und sehr viele krude theorien.
ich möchte an dieser stelle mal ein bisschen ordnen:
Meyer/Pentacon
also mayer wurde in der ddr verstaatlicht und mit anderen zusammen zu VEB pentacon gemacht - aber auch schon vorher wurden viele kleine dresdner manufakturen von meyer übernommen. die fertigung von zeiss und meyer/pentacon objektiven fand dabei zu keiner zeit in der tschechoslovakei statt und selbst wenn, wäre das sicherlich kein qualitätsabbruch gewesen.
Zeiss West/Zeiss Ost
hier gibt es so unglaublich viele spekulationen im internet und eben auch unheimlich viel blabla und spekulationen. fakt ist das es überhaupt nicht auf den fertigungsort ankommt sondern auf das objektivmodel! die ersten zeiss west objektive die damals für die ikarex gebaut wurden waren umgelabelte voigtländer objektive und keine eigenproduktion. er später mit den contax modellen war eine eigenproduktion/-konstruktion der objektive vollkommen intakt. QUALITATIV ist es absoluter nonsens zu behaupten das es hier einen besseren gibt.
Krumme Linsen
sind ebenfalls ein gerücht wenn man es auf mangelnde fertigung schlussfolgert. es gibt objektive die über eine 3-punkt-madenschrauben-justirung des hinteren (pentacon) oder des vorderen (cz flektogon) linsensegmentes verfügen. und jetzt ratet mal welche modelle genau diesen ruf haben das es viele krumme im umlauf gibt: meyer/pentacon 29,50 ,cz flektogon(e) --alles nur zufall??
zeiss planar 1,4/50
es ist nicht richtig das objektiv als schlecht zu deklarieren, im gegenteil: es ist von ca.20 50mm objektiven das mit großem abstand schärfste 50er was ich besitze! (u.a. habe ich auch das Pentax 1,4/50 SMC und das Super-Takumar 1,4/50) Das 1,4er Planar hat nur einen großen Nachteil: es ist wahnsinnig streulichtempfindlich! wenn man mit einer Crop Kamera bei hellen lichtverhältnissen mit offenblende fotografieren will, muss man sich eine eigene sonnenblende bauen die die eintrittslinsenverjüngung berücksichtigt!
DANN aber macht das planar auch das pentax und das takumar in sachen flarebeständigkeit und kontrast aber sowas von platt-in der schärfe sowieso!
und mal als tipp: man darf auch mit einem 1,4er mal abblenden, bei 5,6 bläßt einen das planar förmlich weg.
überhypte objektive
dazu zählen vor allen viele sehr alte! also das trioplan und das biotar sind das geld definitiv nicht wert, so lange man keine vollformat besitzt und auch die bereichte die man mit diesen objektiven ausfüllen könnte, überhaupt beschreiten will. an einer crop wären diese linsen vollkommen sinnbefreit.
10-15 lamellen meyer/pentacons
dazu gehören alle 30er ,alle 2,8 100er ,alle 4.0 300er ,alle 500er ,alle 200er mit schmalen blendenring nahe der eintrittslinse ,alle 135er mit schmalen blendenring nahe der eintrittslinse
alle 135er die diesen schmalen ring oben nicht zu sehen haben, ganz gleich ob meyer oder pentacon sind nur 6lameller
ABER-es gab die 15 lameller 135er &200er nicht MC vergütet. man kann aber 3 der 4 linsengruppen eines der neueren prakticar modelle mit dem einer 15lamellen version austauschen und hat dann ein richtig geiles objektiv.
Das Tessar
schrott.. sau stark.. totaler müll.. rattenscharf.. ,das wohl umstrittenste objektiv des M42-hypes. kurz gesagt: es ist rattenscharf - in der mitte! und es verliert sehr schnell nach außen hin ab! an einer crop reicht das aber alle mal für erstklassige fotos. an einer vollformat ist das ein kraus. das tessar ist aber unheimlich kontraststark und besitzt eine enorm natürliche farb-rekonstruktions ,das ist aber eben geschmackssache, viele finden es zu kühl. portraisfotografen schätzen es. ein einsatzgebiet wo sich das tessar auch bewehrt hat und sich momentan sehr großer beliebtheit erfreut ist die makrofotografie - "dank" 2,8 ein schön weiter schärfebereich bei offenblende. .....und übrigends, auch das planar ist uralt! - es wurde bereits 1897 von paul rudolph gerechnet!
alte - neue Rechnungen - 3-4-8-25 linser
die aussage das ein objektiv nicht mehr zeitgemäß sei, weil es vor langer zeit gerechnet wurde, ist absoluter schwachsinn! dann würden sicherlich !! 90% !!
ALLER festbrennweiten die auf der welt existieren nicht mehr zeitgemäß sein.
das jedenfalls ist nicht der grund. die aufteilung der linsen in mehrere linsengruppen ist es aber schon. da die dämpfung von glas nunmal DEUTLICH höher liegt als die von luft, ist es natürlich ein vorteil, das selbe ergebnis mit weniger material zu erzeugen. jedoch kommt es hier häufiger zur modendispersion wodurch komplizierte beschichtungskombinationen zum einsatz kommen welche sehr sehr teuer sind. aktuelle state of the art objektive haben zwischen den linsen ein gas eingeschlossen was eine noch nidrigere absorbtion aufweist wie luft. aber hier reden wir von objektiven jehnseits der 1000euro klasse.
Sinn und Unsinn alter Objektive
man darf nie vergessen das alte objektive für kleinbildformat gerechnet wurden, vglb.vollformat. nutzt man sie auf einer crop, nutzt man nur einen klenen ausschnitt aus der großen linsenfläche was der auflösung natürlich bei einigen objektiven das genick bricht. andere wiederum zeigen aber das sie damals für ein enormes potential gefertigt wurden. die große stärke liegt aber auf jeden fall im bokeh und die damit in zusammenhang stehende hohe lichtstärke! es gibt nur eine minimal kleine hand voll zoom objektive die dort heute noch ran kommen und diese als auch heutige festbrennweiten sind preislich einfach sehr weit entfernt von dem was man für eine alte festbrennweite ausgeben muss. aber auch in sachen kontrast und farbnatürlichkeit haben wir schon oft gestaunt-so hat es das 200er pentacon doch glatt mit dem canon L 70-200mm aufgenommen und lag dem in nichts nach. sowohl bei offenblende als auch geschlossen. man sollte also die alten "scherben" durchaus ernst nehmen!
