Allerdings ist Canon ( und ein bisschen eingeschränkter, Nikon ) eben ein Name, den man kennt. Wenn man keine Ahnung hat und irgendwas kauft, dann landet man eben bei einem von den beiden. Das sieht man ja auch bei den Kaufberatungen, da wird meistens nach C oder N gefragt, manchmal auch nach Oly (weil billig). Wieso du an der Tatsache zweifelst, verstehe ich nicht.
Da stimme ich dir zu, dass man, wenn man überhaupt keine Ahnung hat und auch keine, wie man sich Informationen beschafft, wohl zuerst an Canon u. Nikon denkt.
Aber schon die Tatsache, dass hier gefragt wird, belegt schon in gewisser Weise, dass man sich Gedanken machte und sich schon vorinformiert hat.
Die Fragenden nach C u. N fragen üblicherweise deshalb nach diesen beiden Marken, weil sie sich an Testberichten in Zeitschriften u. Internet orientieren.
Wenn du dir ein bisschen die Welt ansiehst, dann wirst du erkennen, dass Marktführerschaft häufig zu Trägheit führt. Sieh dir die Bildzeitung an, sieh dir Microsoft an, von mir aus auch VW und Opel. Die großen Stromanbieter, die deutsche Bahn, von mir aus auch eine Partei wie die SED, die ohne Konkurrenz funktioniert.
Das kann mit Argumenten widerlegt werden. Microsoft mag träge erscheinen (wobei ich klarstellen will, dass ich Linux auch privat bevorzuge, aber auch die unumstrittenen Vorteile von MS kenne u. gerne damit lebe), ist es aber mitnichten. Viele Neuentwicklungen kommen (leider) vom Softwareriesen u. sind auch schon patentiert.
VW: sehr innovatives Unternehmen, das viele technische Neuerungen entwickelt hat. Image-schädigend war die "Lopez-Katastrophe", die auch Opel schwer zugesetzt hat.
SED: klar, trifft aber genauso auf CDU u. SPD zu, oder CSU in Bayern.
Marktführerschaft führt dazu, dass man anfängt, Gewinnoptimierung ohne Mehrwert für den Käufer zu betreiben. Wenn das ein kleiner macht, dann ist er ganz schnell weg.
Ein Kleiner ist noch viel schneller weg, wenn er keine Gewinnoptimierung betreiben würde

Ein Großer kann sich auch mal ein paar Negativergebnisse für ein gutes Image leisten, beim Kleinen ist dann Ebbe in der Kasse und die Gelder für F&E sind weg. Das führt dann dazu, dass keine kostspieligen Neuentwicklungen mehr in Angriff genommen werden können, von innovativer Grundlagenforschung ganz zu schweigen....
Die großen habens halt bequem, sie können die anderen Inovationen erzeugen lassen und danach kopieren, wenn überhaupt.
Da wo die Innovationen kostspielig werden, also vor allem in der Sensortechnologie und beim Entwickeln der AF-Module (vermutlich, sonst wären ja alle mit Profigehäuse-AF unterwegs) zeigen C und N wo's lang geht.
Das kopieren die Kleinen. Wenn es um nette Features, wie Klappdisplay, Sensorrüttler oder Gehäuse-Stabi geht, liegen die Kleinen vorn, weil diese Entwicklung günstiger ist und mit weniger technischem Aufwand zu realisieren ist. Dies haben aber die Großen nicht nötig, oder wollen es einfach aus Produktstrategie-Gründen nicht.
Das ist der Lauf der Dinge und wird sich auch nicht ändern lassen. Man fährt aber gut, wenn man mal über den Tellerrand hinausschaut. Seit ich in meinem Bekanntenkreis mehr Macs unterbringe (bin Fachinformatiker und werde deshalb bei sowas immer gefragt) nehmen die Notfallanrufe (Rechner hat sich aufgehängt, Daten sind weg, Hilfe!) rapide ab.
Da ich auch in der Informatik beruflich tätig bin, kann ich das nachvollziehen

Aber das hat nichts mit höherer Qualität bei den Macs zu tun - glaube es mir

Das liegt einfach daran, dass der typische Mac-User nicht so experimentierfreudig ist, keine so vielfältigen Eingriffsmöglichkeiten in systemwichtige Komponenten hat und auch lange nicht so reich im Zubehörmarkt bedient wird (never touch a running system).
Olympus kannte ich vor dem Kauf meiner Kamera nicht. Daher kann ich die Kamera nicht aus emotionalen Gründen gewählt haben. Ich kann aber dafür sagen, dass Canon aus emotionalen Gründen ( mein derzeitger Drucker ist von Canon und ein totales Abzockgerät, von Canon kommt mir nix mehr ins Haus) für mich nicht in Frage kam. Ich wollte ja eigentlich Nikon, aber nach eingehendem vergleichen und durchdenken habe ich mich für Olympus entschieden und muss sagen, dass die Vorteile von 4/3 meinem Fotografierverhalten sehr entgegenkommen. Ich denke im Nachhinein, dass es die richtige Entscheidung war und wenn ich bei den Kaufberatungen jemanden sehe, der ein ähnliches Fotoverhalten wie ich selbst in seinem Fragebogen ankreuzt, dann empfehle ich Olympus. Warum auch nicht?
Ich kannte alle Namen vor dem Kauf bereits, zumal ich eine Olympus Kompaktkamera nutzte

Meine Entscheidung für Canon erfolgte aus rein rationalen Gründen, weil diese Marke die optimale für mein Nutzerprofil (Astrofotografie, Wildlife) darstellt.
Einiges Problem, wie bei vielen EDVlern in meinem Kollegenkreis: Zeitmangel, um das System auch mal intensiv zu nutzen

Meine Fotokollegen, die sich aus mehreren Canon, Nikon und einem Sony-User zusammensetzen, nutzen übrigens alle eine Ausrüstung, die ungefähr der meinen entspricht. So extrem selten sind also die weißen u. schwarzen Tüten bei den C und Nlern in der Realität nicht anzutreffen, wie es manche hier vermuten....
Gruß
Peter