Sag mal, Florian, du hast dir ja damals die 5ds gegönnt, anstatt der 5ds R. Welche Gründe gabs da, kannst du sie verraten? Man sagt ja, dass die "R" ohne Tiefpassfilter noch etwas mehr Details liefert, das wäre mir persönlich schon wichtig.
Das hat islander ja nun schon beantwortet
Der Gewinn an Schärfe und Details gegenüber der 5Ds wurde mit ~5% beziffert.
Für diese 5% wollte ich ein evtl. Problem mit Moiré nicht in Kauf nehmen.
Genau so ist es. Auch wenn man im Alltag wohl nicht allzu oft auf Situationen trifft, die extremes Moire verursachen, war mir der geringe Schärfe-Mehrwert das Risiko nicht wert. Für die 200€ weniger ist dann lieber noch ein neues Stativ rausgesprungen
Ich verdiene nun nicht meinen Lebensunterhalt damit (dann hätte ich keine 5Ds), aber
schau dir mal die Serie hier an. Die sind bis auf das letzte alle mit der 5Ds gemacht. Der Anzug ist der reinste Horror, ohne TPF hätte man hier Moire ohne Ende gehabt, aber so richtig. Schau mal in den Anhang, das ist ein 100% Crop aus dem ersten Portrait - ich finde, das ist doch schon scharf genug.
Ja und: Arbeitest du mit schnellen SD- oder CF-Karten?
Ich hab zwar in jedem Body eine (vglw. einfache) SanDisk Extreme mit 60mb/s drin stecken, die ist da aber nur als Ersatz drin oder falls ich in wichtigen Fällen (wie da oben) gleichzeitig ein Raw auf SD und ein JPG als Backup auf CF schreiben lasse. Für alle anderen Zwecke ist mir die SD schnell genug, in der 5Ds ist das bei mir eine Transcend 128GB UHS-I.
Gleich noch Frage zur Moirébildung:
- Welche Situationen wären denn prädestiniert dafür?
- Der Tiefpassfilter schließt die dann definitiv aus?
- Ließ sich ein Moiré durch den RAW-Entwickler beseitigen?
Ich bin kein Experte, habe es aber so verstanden, dass Moire vereinfacht gesagt bei regelmäßigen Mustern entsteht, die sich zufällig mit der regelmäßigen Sensorstruktur deckt. Ergo kommen da ganz besonders Anzüge, Hemden und sowas in Frage (für Hochzeiten und Studioportraits sollte man also einen größeren Bogen um die R machen), oder auch Architekturmotive. In Landschaftsfotos o.ä. wird man sicher so gut wie nie darauf stoßen. Du kannst auf jedem Sensor Moire provozieren, der TPF ist keine Wunderwaffe, senkt aber das Risiko zu einem gewissen Maße. Raw-Entwickler und ggf. auch Photoshop (weiß ich grad nicht) haben auch Tools für Moire-Entfernung, aber richtig ausgeprägtes buntes Moire kriegst du damit nicht weg. Da hilft nur der Kopierstempel.
Jetzt habe ich immer mit dem Beispiel Hochzeit gearbeitet, mir ist auch klar dass sich wohl kein beruflicher Hochzeitsfotograf eine 5Ds/R kaufen würde

bevor ich jetzt zum wiederholten Male in dem Strang hier die Diskussion in Gang setze. Ist völlig übertrieben für den Zweck und vor allem bremsen die riesigen Bilder extrem den Workflow - für Anwendungsbereiche mit sehr vielen Fotos in Serie sollte man sich das ohne sehr potenten Rechenknecht sehr gut überlegen. Ich hab hier einen i7 4790K, 16GB Ram und eine GTX 970 - also zwar nicht State of the Art, aber schon Oberklasse für Heimanwender - und mit DxO entwickle ich mit GPU-Beschleunigung gerade mal ca. 2,5 Bilder der 5Ds pro Minute (!), während es bei der 5D Mark III 7 oder 8 sind. Normalerweise ziehe ich ja aber los und mache Landschaft oder Architektur - da entwickle ich dann nur händisch ausgesuchte einzelne Bilder, da ist das egal ob das 10 oder 30 Sekunden dauert. Wenn man aber jedes Wochenende 2000 Bilder in Batch entwickelt, ist das schon etwas anderes.