Danke Pippi!Mir fallen im Vergleich weniger die technischen Unterschiede durch das Equipment als die Unterschiede im Bildaufbau auf: Die zweite Serie wirkt auf mich wesentlich unruhiger, überall ragen Stengel und andere Blüten ins Bild. Mich persönlich stört das, und es wirkt auf mich etwas willkürlich vom Bildausschnitt her, aber auch das ist vielleicht ein Effekt von Sehgewohnheiten.
Von der ersten Serie gefallen mir daher lgischerweise die ersten beiden Bilder besonders gut. Beim ersten ist die Blüte klar die Hauptdarstellerin (nur den Halm rechts würde ich noch entfernen), beim zweiten mag ich die Wiederholung der Blüte im Bokeh sehr.![]()
Aber ...
Seit zwei Jahren gibt es hier eine Initiative der Stadt zur Renaturierung von Parks und Wiesen. Soll heißen, man sät all die wilden Blumen und Gräser, die früher mal hier wuchsen, wieder mutwillig aus, nachdem man sie ein Jahrhundert lang systematisch als Unkraut vertilgt hatte, so dass sie die perfekt getrimmten Rasenflächen nicht "verunzierten". Mich hatten diese schwurbeligen Ecken schon immer fasziniert, wo alles kreuz und quer wächst.
So ähnlich geht es mir derzeit mit den Fotos. Die stammen nämlich von genau da.
Natürlich kann man eine Hi-Res Kamera mit einem Tele am Stativ auf eine Blüte ausrichten und eine Komposition mit cremigem Pastel-Hintergrund kreieren, wenn ich noch wo ein paar Wassertropfen im Sonnenlicht appliziere, sogar inklusive Lichtbubbles - hab das ja auch schon gemacht.
Nur, irgendwann hat man dieses Disneyland für verträumte Augen-Blicke auch wieder satt.
Scheint mir auch ein wenig bobo, nur mehr im Thread "bokehlious" und nicht mehr hier unter "Blüten" zu posten. Das ist wie mit dem Al-Dente-Terror. Der Braten interessiert nicht , Hauptsache die Nudeln…
Jetzt versteh mich nicht falsch: Das, was man heute Bokeh nennt, ist ein tolles Stilmittel, was ich Dir nicht sagen muss, da es kaum wer so gekonnt einsetzt wie Du.
Sinnesphysiologisch gesehen geschieht Apperzeption durch Integration von Einzelwahrnehmungen.
Mein Auge erfasst nur einen Punkt scharf. Der visuelle Cortex besteht aus komplizierten funktionellen Clustern von Neuronen, die aus diesen Einzeleindrücken beider Augen im Zeitverlauf orientierte dreidimensionale Räume verfügbar machen.
Daraus (deshalb erwähn ich es) Bilder machen können Maler. Fotografieren kann doch immer nur die primären Eindrücke, welche zu den Bildern im Kopf führen. Warum erinnert mich das jetzt an Kant?

Dierk hat hier mal einen Blumenstrauß gepostet, leider finde ich den jetzt in der Eile nicht, natürlich technisch perfekt, wie alles von ihm, vermutlich gestitched und gestacked, jedenfalls scharf von vorn bis hinten, der war schon die reinste viktorianische Provokation in Zeiten von Bokeh. Deshalb kann ich mich noch heute dran erinnern.
Mir gefällt es mitunter, einen Stängel quer ins Bild ragen zu lassen, nicht weil er die Komposition stört, sondern weil er da ist und ich ihn sicher nicht eines Bildes wegen abknicken werde. In der Natur kann man nicht die Objekte arrangieren, sondern bestenfalls den Blickwinkel ändern.
Zugegeben, man muss auch nicht alles fotografieren, nur weil es da ist.

Mit dem Wechsel von Lr/Ps zu C1 hab ich auch das "Zaubern" ad acta gelegt.
Wenn schon surreal, dann gleich richtig. Da kommt dann das raus, was ich LSD-Bilder nenne.
Sonst gilt für mich: "eine Rose ist eine Rose ist eine Rose…"