Anfangslichtstärke ist hier übrigens auch das Stichwort: ab f/4 haben beide die gleiche Lichtstärke.
Was Blödsinn ist ... und das gleich in doppelter Hinsicht.
Erstens ist "Anfangslichtstärke" genau so ein überflüssiges Nichtwort wie zum Beispiel Großriese, Kleinzwerg, Trinkgetränk oder Speisenahrung. Lichtstärke (im fotografischen, nicht im physikalischen Sinne) ist die Anfangsblende, unabhängig von der gerade eingestellten Blende. Also bitte daraus keinen Blähwortsalat zusammenrühren!
Und damit haben zweitens die beiden oben genannten Beispielobjektive selbstverständlich niemals die gleiche Lichtstärke. Das eine hat
immer die Lichtstärke 1:2,8 und das andere immer 1:4 – egal, auf welche Blende sie gerade eingestellt sind. (Es ist übrigens eine nette Konvention, die gerade in Diskussionen wie dieser die Übersichtlichkeit erhöht, wenn man für Lichtstärken die Eins-zu-Schreibweise und für konkrete Blendeneinstellungen die f-durch-Schreibweise benutzt – also etwa so: "Das Bild wurde bei f/8 aufgenommen mit einem Objektiv der Lichtstärke 1:2,8.")
Im übrigen ist das Wort "Lichtstärke" ganz genau genommen gar kein offizieller Begriff, sondern eher eine Art Fotografen-Jargon. Selbst das Wort "Blende" ist schwammig, denn es gibt eine ganze Menge verschiedener Dinge, die als Blende bezeichnet werden. Der korrekte Ausdruck lautet "größte relative Öffnung" oder auch "maximales Öffnungsverhältnis". Aber so spricht natürlich kein Mensch ... für relative Öffnung sagt man halt "Blende", und für größte Blende "Lichtstärke".