Nun, auch ich möchte mich als Sachverständiger mal zum Thema melden. Immerhin hatte ich eine 40D im Jahr 2008 bevor auch ich 2010 auf die 5D ging.
Die Bilder der 40D (mit dem Sigma 10-20 und Canon 17-85) waren hervorragend. Trotzdem finde ich die Ergebnisse der 5D -irgendwie- natürlicher, analoger. Mag sein das es vielleicht auch am Mehr-Bokeh liegt.
Jedenfalls ist die 5D für mich die charakterstärkste japanische Digitalkamera die je gebaut wurde. Das kann man durchaus als Liebhaberei bezeichnen, es ist jedoch begründet.
Viele haben ja bereits festgestellt (deswegen ja auch der Erfolg der 40D, D700 u.a.) das man mit 10MP oder 12,8MP so gut wie alles in exquisiter Darstellung stemmen kann was fotografisch als Ergebnis gefordert ist. Das "Blabla" der Marketer à la "Ihr Wagen hat nur 300PS? Sie brauchen einen mit 700! Ihr Nachbar fährt ihn schon" hat einen immer seichteren Klang in den Ohren derer die echtes Praxiswissen haben.
Die 5D ist noch ein Fotoapparat. Keine Motiv-Programme, kein interner Blitz (wer es gut machen will hat ohnehin einen oder mehrere Speedlite/s) und eine hochexcellente Verarbeitung.
Das Verhältnis-Konzept zw. MP/Sensorgröße trägt soweit das es sogar später noch von Nikon verwendet wurde.
Die ewigen Werte der 5D (einer Kamera die 2005 produziert wurde) erregt noch heute so stark die Gemüter wie keine andere Kamera. Sie war und ist ein Meilenstein ähnlich einer Canon A-1 (falls die hier überhaupt noch einer kennt).
Ich persönlich empfinde die Hi-ISO noch bis 800 erträglich für eine qualitative Weiterverarbeitung. Das genügt mir völligst. Das ganze Gedöns um Hi-ISO halte ich ohnehin für viel zu strapaziert. Früher hab ich auch meine Motive nicht nach ASA 1000er-Film-Kriterien ausgesucht. Heute frage ich mich wieviele sog. "Fotografen" es gar nicht gäbe wenn die Kamera "nur" ISO 800 oder 3 f/s bringt. Die wären sonst wohl Camcorder-oder HiFi-Fans. Schwierigkeiten hat gefälligst das Gerät zu beheben.
Jedenfalls fühle ich mich in den Möglichkeiten der 5D zu 100% unbeschnitten und suche, falls etwas nicht klappt, den Fehler mal eher bei mir selbst als bei der Kamera. Daran bin ich gewachsen und habe es besser gemacht.
Das ich heute sagen kann mit der sieben Jahre alten Kamera noch alle Aufgaben (Industrie-, Hochzeit-, Event- und Objektfotografie) zur Zufriedenheit der Auftraggeber bewältigen zu können macht mich stolz.
Die Ausrüstung hat sich schon deutlich mehrfach bezahlt gemacht und ich benötige auch keinen Nachfolger oder ISO-X-sonstwas mit Restlichtverstärkung. Ich finde diesen MP/ISO-Wettlauf in allerhöchsten Maße unfaszinierend und davon weg führend worum es eigentlich geht.
Nämlich um den Mann hinter der Kamera. Die 5D ist ein verlässlicher Begleiter für verlässliche Ergebnisse auf Top-Niveau.
Wer das nicht so sieht kauft sich eben irgendwas anderes. Da gibts drei dutzend Sorten Hardware täglich. Und der Markt wird täglich voller.
Wer seine Leistung mit einer Kamera mit Charakter, dem ersten Neo-Klassiker des Digitalfotozeitalters, sucht und messen will, der fotografiert mit der 5D.
Die 5D schwebt wie der Adler über dem Tal in dem sich drunten dauernd neue Modelle balgen.

