Und wie das dann aussehen würde, müsste man ausprobieren.
Mach ich bei Gelegenheit ...
Mein obiges Posting (#1950) war eigentlich als Aufhänger für einen weiteren Besuch der Rooftop-Bar auf dem Hochhausdach vorgesehen. Musste dann aber kurz mal raus aus dem Thread wegen Anforderungen aus dem "real offline life". Die Location mit der fantastischen Aussicht hatte ich ja schon am 1. September unter der Nummer #1902 vorgestellt. Leider war die Sicht wetterbedingt mitsamt den beigefügten Fotos ziemlich mies. Kurz vor Wiesnbeginn hatten wir aber ausgesprochenes Kaiserwetter und ich kam mitsamt Systemkamera wieder. Die Sicht auf die Stadt war großartig, auf die Berge weniger, aber man muss ja nicht alles gleichzeitig haben. Schon gar nicht, wenn man in MUC lebt und jederzeit wieder vor Ort sein kann.
Ich war gegen 16:00 Uhr da und es war angenehm ruhig und entspannt, das Personal hatte wenig zu tun und die wenigen Gäste freie Platzauswahl. Angenehm auch, dass erst das Hinsetzen als Absichtserklärung verstanden wird, etwas trinken zu wollen. Ungestörtes Fotografieren, so lange man nicht sitzt.

Rechts neben dem orangenen Lampion würde man die Zugspitze sehen, wenn die Sicht ideal ist. So konnte man sie für kurze Momente nur schemenhaft wahrnehmen, aber dank ihrer markanten Form eindeutig identifizieren.
Aber die Stadt war ja auch noch da und dafür reichten die Sichtbedingungen mehr als aus.

Bislang gab es ja im "Wilden Osten" Münchens noch keinen öffentlich zugänglichen Aussichtspunkt (das kostenpflichtige und mit nicht zu öffnenden Fenstern ausgestattete Riesenrad mal außen vor) und man muss sich selbst als Einheimischer erst mal orientieren. Denn die Perspektive aus östlicher Richtung ist spürbar neu und ungewohnt. Sonst kennt man ja nur die gängigen Panoramen. Entweder aus dem Zentrum gesehen (vom Alten Peter z.B.) oder aus dem Norden (Olympiaberg oder Olympiaturm), um nur mal die prominentesten zu nennen. Wobei der Fernsehturm noch eine ganze Weile geschlossen ist wegen Generalsanierung - voraussichtlich noch bis Ende 2026.
Die Frauenkirche kennt man ja und sie ist der zuverlässigste Orientierungspunkt (obiges Foto). Davor sieht man den neugotischen Rathausturm, links daneben die Türme des alten Rathauses, der Heiliggeist-Kirche und den Alten Peter (v.r.n.l). Unmittelbar daneben die Kuppel des Justizpalastes und ein ganzes Stück weiter links das Hochhaus des BR, erkennbar (nur schwach zu sehen durch Bildverkleinerung) an dem Sendemast auf dem Dach. Ziemlich weit außen Richtung linker Bildrand dominiert der Central Tower an der Donnersberger Brücke seine Umgebung; ebenfalls mit markanter Antenne auf dem Dach und links davor ist die Paulskirche zu erkennen. Das Bürogebäude, dass sich im linken Bildvordergrund so breitmacht, ist das 17-stöckige "Optineo", gehört zum Werksviertel und erinnert mit seinem Namen an die ehemaligen Optimolwerke, die hier mal standen.

Rechterhand der Frauenkirche liegt auch noch viel Stadt. Auffällig durch ihre gelbe Farbe ist vor allem die barocke Theatinerkirche, die offiziell St. Kajetan heißt. Der rechte Bildrand wird vom "Vierkantbolzen" (Hochhaushasser Georg Kronawitter) des "Uptown München" oder auch O²-Towers beherrscht. Ich mag zwar gut designte Hochhäuser, aber das Ding wegen seiner einfallslosen Architektur Vierkantbolzen zu nennen - da stimme ich Herrn Kronawitter posthum zu.

Hier überlappt das Panorama mit dem vorherigen Bild. Links außen wieder die gelbe Theatinerkirche, weiter rechts der O²-Vierkantbolzen und dann kommt der Olympiapark. Mit dem Hochpunkt Olympiaturm, der mit 291 m das höchste Bauwerk Münchens ist. Rechts davon folgen die BMW-Werke mit dem "Vierzylinder"-Hochhaus, in dem die Hauptverwaltung des Konzerns sitzt. Den ganzen Vordergrund des Bildes nimmt der Stadtteil Haidhausen ein. Ich war überrascht, wie grün und baumreich es da ist. Das habe ich am Boden nie so deutlich wahrgenommen und erst aus der Höhenperspektive fiel es mir richtig auf. In der rechten Bildhälfte schließlich die teilweise mit rotem Klinker erbaute Haidhauser Kirche St. Johann Baptist. Mit ihrem 91-Meterturm gehört sie zu den höheren Kirchen der Stadt.

Das Stadtpanorama kann man natürlich noch weiter verfolgen (s. Hintergrund). Aber wenn die Spätnachmittagssonne immer wärmere Farben produziert, wird auch diese neue Dachterrassenbar deutlich voller. Hauptsächlich durch Besucher aus der näheren Umgebung, die sie als perfekten Ort für ihren Sundowner entdeckt haben. Da ich hungrig geworden war, beschloss ich essen zu gehen. Hier oben gibt es ja, von Erdnüssen abgesehen, nur flüssigen Stoff. Den Sonnenuntergang kann ich ja ein anderes Mal fotografieren. Dachte ich und hoffe es noch. Das Wetter muss halt mitspielen. Glücklicherweise bin ich ja kein Tourist und kann jederzeit - auch spontan - wiederkommen ...
Edit: Wer dort was trinken will sollte wissen, dass nur bargeldlose Zahlung möglich ist (Karte oder Smartphone). Es ist ja eine "Pop up"- Einrichtung, die nur bei passendem Wetter geöffnet ist. Auf der Getränkekarte steht gleich auf der Titelseite: "Bei Regen oder Windgeschwindigkeiten ab 40 km/h bleibt die Bar geschlossen". Direkt unter der Terrasse ist noch Baustelle. Dort richten die Betreiber gerade eine wetter- und winterfeste Bar mit raumhohen Panoramafenstern ein.
Die Fotos in diesem Thread kommen aus einer Fuji X-T3, JPG ooc, aber nachträglich auf das 16:9-Format beschnitten.