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Im zentralen Süden Georgiens liegt die Region Dschavachetien (Javakh auf Englisch, das ist eine Transkripition des Armenischen). Diese Gegend wurde vor rund 150 Jahren, nachdem sie infolge russ-türk. Kriege entvölkert war, von Armeniern besiedelt. Neben einer großen Zahl von Armeniern in Tbilissi handelt es sich hier um ziemlich geschlossenes, armenisches Siedlungsgebiet.
Ein gewisser armenischer Separatismus wird offenbar auch aus Moskau unterstützt. Die Regierung Saakaschwili, die für anderes durchaus kritisiert werden soll, hat sich in meinen Augen große Verdienste erworben, indem sie eine gute, das ganze Jahr über passierbare Verbindungsstraße nach Tbilissi errichten ließ. Zuvor war der Weg nach Eriwan einfacher.
Warum "das ganze Jahr passierbar"? So würden wir wohl kaum über eine dt.Bundesstraße sprechen... Dies ist ein Forum zur Architektur, Landschaftsfotos stelle ich ein andermal ein. Die meisten Dörfer und Kleinstädte liegen auf ca. 1800m Höhe(!), wovon man eher wenig merkt, wenn man im Sommer anreist. Man wundert sich vielleicht, dass die Berge kahl sind (selten sind sie schroff, eher abgerundet) und dass es wenig gibt, was über der Erde wächst. Im Winter ist es die kälteste Region Georgiens: minus 40 Grad (!) sind hier keine Seltenheit.
Die abgebildeten Häuser sind typisch für die Region, könnten aber auch in Armenien zu finden sein. Dort wird dieser leicht rosafarbene Basaltstein gern zum Bauen verwendet. Halb Eriwan ist rosa.
Ich hatte das Glück, einige Jahre immer wieder mit dem Jeep meines besten Freundes unterwegs sein zu dürfen, sein Baustellenfahrzeug. Er war als Ingenieur an der Errichtung der Bahnstrecke Baku-Kars maßgeblich beteiligt. Daher kenne ich Dschawachetien mittlerweile recht gut.
Wer Fragen hat: gern!