Ich muss sagen, dieser Thread ist ein echtes Kuriosum.
Seit der dritten Seite habe ich mir gesagt "gleich lässt du es, warum liest du hier überhaupt?". Naja nun bin ich auf Seite 9 angekommen
Eines vorneweg: jede dieser "Anfängerfragen" hat natürlich ihre Berechtigung, jedoch entbehrt dieser Thread nicht einer gewissen Schizophrenie - auf der einen Seite steht der (technisc gesehen) Fotoneuling, der sich eine "gute Kamera" kaufen möchte, aber eigentlich gar nicht weiß, was (für ihn) das bedeutet bzw. es gerade zu lernen beginnt. Auf der anderen Seite stehen die ambitionierten Hobbyfotografen des Forums, die in der Tat versuchen, für das Budget eine optimale Kamera auszuwählen und nebenbei Nachhilfe in den technischen Grundlagen der Photographie geben.
Ironischerweise ist der Threadersteller zu diesem Zeitpunkt mE nicht in der Lage, diesen Mehrwert zu erkennen oder umzusetzen. Ins Bild passt hier auch, dass der Wechselgedanke aus Bedienungsmängeln (Langsam etc.) herrührt und nicht etwa daher, dass er von der alten Kamera bei der Umsetzung seiner kreativen Energie auf Grenzen gestoßen wurde.
Um das babylonische Verständigungschaos komplett zu machen, stoßen hier verschiedenste Anforderungs-, Erfahrungs-, und Geldbeutelprofile aufeinander. Der Threadersteller sieht die Kamera sicher eher als Werkzeug, Situationen, Stimmungen etc. festzuhalten, eben Schnappschüsse zu machen. Dementsprechend sind seine Vorstellungen über das Gewicht derselben im Geldbeutel natürlich im unteren Preissegment anzutreffen (wobei sich mir nicht der Eindruck entzieht, dass alles andere mangelns Fähigkeiten zur Umsetzung aktive Geldverbrennung wäre), was ja durchaus legitim ist.
Die meisten der Antwortenden hier sind nicht mal zwangsläufig gute Photographen (Was heisst das überhaupt? Wenn du für dich darauf eine Antwort findest, ist das sicher ein guter Schritt auf dem Weg dahin, zu wissen was du willst), aber sie sind vor allem eines: Ambitioniert. Ambitioniert zu lernen, sich zu verbessen, an sich zu arbeiten. Die ganze Theorie ist hierbei noch am leichtesten zu erlernen, daher das Unverständnis für die "Anfängerfragen". Wenn man aber nciht nur an sich, sondern vA an den Photos arbeitet, Bilder wie ein Maler selber gestaltet, die Volle Kontrolle darüber übernimmt, was aufs fertige Bild wie abgebildet wird - dann stößt man auch mit einer Ausrüstung 1.000 Euro aufwärts schnell an seine Grenzen. Und wie das so mit Hobbys ist - wenn man es sich leisten kann und möchte, dann ist man bereit, viel dafür auszugeben.
Soviel zum Gesprächsverlauf, nun zur eigentlichen Frage:
Rein technisch gesehen kann man mit der inzwischen sehr eingeschränkten Auswahl sicher ncihts falsch machen. Allerdings komme ich schnell auf einen anderen Gedanken: Ist das an sich nicht schon vollkommen überdimensioniert? Irgendeine kleine Ixus oder so wäre meiner Meinung nach vollkommen ausreichend, und die kann man immerhin lässig aus der Brusttasche zeihen
Ich bin der Meinung, dass du dich einer ganz anderen Frage stellen solltest, zumal du dich selber als "Hobbyfotograf" bezeichnest:
Bist du bereit, zu lernen? Bist du bereit, an dir zu arbeiten? Willst du keine schönen Bilder knipsen, sondern gute Bilder "machen", im Sinne von Aktiv gestalten?
Wenn du diese Fragen summa summarum mit "Ja" beantworten kannst, dann wäre eine der genannten Kameras eine gute Investition in die Zukunft, auch wenn ich dann prophezeie, dass du innerhalb der nächsten 2 Jahre wieder bei den DSLRs landest

Wenn dir das alles schon viel zu viel ist, dann kannst du eigentlich mit keiner Kamera etwas falsch machen. Verpassen wirst du aber sicherlich einiges, denn es hat ja auch Gründe, dass kranke Freaks wie wir hunderte bis zehntausende Eurows für dieses Hobby ausgeben aber dafür des Geldes wegen kein Auto haben und Fahrrad fahren.
Es gibt nichts vergleichbares, nichts was sich so anfühlt wie das öffnen des Briefumschlages mit einer 60x40 Ausbelichtung eines richtig guten Bildes, das zu hundert Prozent eigene Arbeit ist. Von der Objektivwahl über Suche des Bildausschnitts, Zeit-, Blenden-, und Empfindlichkeitseinstellungen, 10 Minuten auf Zehenspitzen hinterm voll ausgefahrenen Stativ stehen, weil der Ausschnitt so noch einen Tick besser ist, Tonwertkorrekturen und sonstige Nachbearbeitung bis hin zur Frage, ob es matt oder auf Hochglanzpapier gedruckt werden soll - alles hat man selber gemacht und nun das Resultat in der Hand. Und obendrein gibt es nichts cooleres, als wenn die neugierige Verwandtschaft in Anbetracht des gerahmten (selbstgemachten) Bildes an der Wand fragt, wo wir das tolle Bild denn gekauft hääten
