AW: Analogfotografie verschwindet ?
Für mich ist die Frage schon lange nur noch, wie groß die Nische "chemische Fotografie" (ich hasse es, hier von "analog" zu sprechen) mittel- und längerfristig sein wird.
Denn ein paar Fakten sind nunmal ganz unabhängig von Qualität etc. nicht wegzudiskutieren:
1. Die Hardware. Für Kleinbild werden schon seit ein paar Jahren überhaupt keine ernsthaften Kameras mehr gebaut, die Zukunft der chemischen Kleinbildfotografie kann sich somit nur auf Alt-Hardware stützen. Bei Mittelformat sieht es wegen der stärkeren Modularität ein bißchen besser aus, aber auch nicht allzuviel.
2. Versorgung mit Filmmaterial. Die Hersteller verschwinden kontinuierlich, aktuell steht Kodak vor der Pleite. Man darf sich nicht von der Markenvielfalt im Laden täuschen lassen, tatsächlich gibt es nur sehr wenige Hersteller. Es gibt zwar auch Startups wie Impossible, die Lücken wieder ein bißchen schließen, aber vom früheren Massenmarkt wird nicht allzuviel bleiben.
3. Die Weiterverarbeitung. Großlabore, Minilabs, Fachlabore, Drogeriemarkt-Fototheken, alles rückläufig. Selbstverarbeitung kommt aber nur für Enthusiasten in Frage, trotz der derzeit billig zu bekommenden Laborausstattungen. Selbst (gute) Filmscanner sind bereits am Aussterben.
Schwarzweiß hat sicher eine (überschaubare) Zukunft im eher künstlerischen Bereich, Farbnegativ könnte über die (Kino-)Filmbranche noch weiterleben, für Diafilm jedoch sehe ich keine großen Überlebenschancen mehr.