Klasse Diskussion. Hört sich für mich genauso an wie der Beratungsthread für einen Anfänger mit 200 € Budget für einen Body. Da wird dann auch gerne mindestens KB empfohlen, da man drunter keine ordentlichen Bilder machen kann. Oder bei den Kugelköpfen muss es mindestens das 500 € Teil sein. Oder bei dem Belichtungsmesser oder, oder, oder. Der Klassiker "lieber etwas mehr investieren" ist für einen Studenten mit monatlich 200 € zur Verfügung übrigens sehr hilfreich, nicht jeder kann "etwas mehr" investieren und hat trotzdem lieber etwas neues als ein 30 Jahre altes Teil.
Wohl wahr. Ich weiß genau wie das ist sich mit sehr begrenzten Budget dem Hobby Fotografie zu widmen.
Und man höre und staune: mein erstes Stativ war ein Cullmann Primax für 40 EUR inkl. Kopf. Warum? Weil ich mir einfach nicht mehr leisten konnte, aber auch nicht noch monatelang sparen wollte.
Meine Erfahrung: Alles was ich ausprobieren wollte hat bisher bestens funktioniert. Ich habe Langzeitbelichtungen, Time Lapses und Panoramen fotografiert, über den Selbstauslöser Selbstportraits geschossen und damit unsere Hühner beobachtet und abgelichtet.
Mittlerweile habe ich aufgerüstet (Cullmann Magnesit 528 und iShoot KS-1 Kugelkopf, zusammen ca. 120 EUR) nutze das Primax aber immernoch als Blitzstativ, habe somit auch keinen großen Verlust erlitten.
Warum habe ich aufgerüstet? Kugelkopf liegt mir mehr als der 3-Wege Kopf des Primax. Und bei ausgekurbelter Mittelsäule des Primax hat dieses schon stark geschwungen.
Trotz allem habe ich damit meine ersten Erfahrungen gemacht, habe gemerkt, dass ein Stativ wirklich sinnvoll ist und wo evtl. die unterschiede zu einem etwas teureren Stativ liegen.
Gott sei Dank habe ich mich jedoch vor dem Kauf des Primax nicht hier im Forum schlau gemacht (das kannte ich damals noch nicht), sonst hätte ich wahrscheinlich gar kein Stativ gekauft und hätte mich um diese Erfahrungen gebracht.
Auch meine aktuelle Kombi liegt noch weit unter der hier immer wieder diskutierten Grenze von 200 EUR, jedoch konnte ich jetzt (bisher) noch keinen Nachteil feststellen, der mich dazu bewegen würde wieder aufzurüsten.
Ich will damit nur sagen, dass es durchaus sein kann, dass teurere Stative besser sind. Jedoch ist dieser Unterschied manchmal so marginal, dass es für manch einen Hobbyfotografen mit sehr begrenztem Budget der hier um Rat fragt keine Rolle spielen würde.
Insofern hätte ich keine Skrupel, ihm auch mal zu einem günstigen Stativ zu raten. Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
Und ganz ehrlich: Ich persönlich bin auch immer sehr skeptisch was gebrauchtes Material angeht. Und das nicht nur bei Stativen. Zwei Jahre Gewährleistung beruhigen einfach. Da kann das gebrauchte Stativ noch so einen guten Ruf haben, wenn mir irgendwo etwas abbricht, eine Schraube ausreißt oder ähnliches steht man wieder vor einem Problem.