Der Thread heißt „Allgemeine Frage zum Thema Stativ“, deshalb ist, glaube ich, das Folgende nicht off-topic:
Ich lese schon eine Weile mit und frage mich: Warum muss das hier wieder so entarten?
Mich erinnert das an HiFi-Foren, in denen die Verfechter des „Start at the beginning!“ mit teuersten Plattenspielern und Röhrenverstärkern vor 300€-Schuhkartonböxchen zu Felde zogen gegen Leute, die bewusst preisgünstige Mittelklasse-Elektronik vor teure Standboxen hängten: 95% aller Musikhörer begnügen sich mit miesen Kompaktanlagen und Discounterradios, aber die Freunde des guten Klangs, eigentlich Brüder im Geiste, sehen nur das sie Trennende und prügeln sich deswegen.
Ebenso hier: Mindestens 95% aller Knipser benutzen niemals Stative. Diejenigen, die sich aus Überzeugung die Mühe machen, so ein Ding mitzuschleppen, könnten sich dafür Respekt zollen. Stattdessen wird über Materialfragen ein Streit entfacht, in dem Benimm und Höflichkeit untergehen. Jeden Tag fragt mindestens einer nach einem Anfängerstativ. Eigentlich könnte man auf die Unzahl bestehender Threads verweisen, einen Link angeben und gut wär’s. Trotzdem wollen offenbar die Experten gerne täglich immer wieder dasselbe antworten: Die Anhänger klassischer Markenware geben und begründen ihre Ratschläge, die Freunde preisgünstiger Fernostprodukte tun dasselbe. Eigentlich könnte das nun endgültig reichen, denn der Fragesteller ist i.d.R. volljährig und geschäftsfähig, die Kaufentscheidung und das betreffende Budget nicht lebenswichtig und dieses Forum und das Internet voll von allen relevanten Informationen.
Aber nein: Mit der Begründung, Ahnungslose vor verhängnisvollen Fehlentscheidungen bewahren und verdeckte Markenwerbung verhindern zu müssen, hauen sich die Experten beider Seiten ihre ewiggleichen Argumente um die Ohren und versuchen – so kommt das bei mir an – die Entscheidung der anderen Seite sowie deren Ausrüstung abzuwerten. Warum? Glauben sie, so jemanden überzeugen zu können? Wohl kaum. Also geht es wohl eher um Selbstvergewisserung oder sogar darum, die anderen zu provozieren und ihnen die Freude an ihrem Material zu verleiden.
Übrigens: Wenn ich der Fragesteller (z.B. zum Stativkauf) wäre, könnte ich den Rat von Leuten, die schon über solche Hobbydetails Nerven und Contenance verlieren, ohnehin nicht ernstnehmen.
Und zum Schluss zur Ausgangsfrage:
Genausowenig können "günstig", "schlecht" und "Qualität der Aufnahme" objektiviert werden: Mein Manfrotto 055B z.B. war so lange "gut" für mich, wie ich keine längere Brennweite als 200mm hatte und wurde für mich "schlecht", als ich mit einem Spektiv darauf verwackelungsfrei beobachten wollte. Deshalb musste ich mir mit dem Feisol CT-3372 ein stabileres Stativ kaufen. Das kostete damals über ein Drittel weniger als heute und ich empfand es als "günstig", weil ich ähnliche Stabilität bei z.B. Gitzo deutlich teurer hätte bezahlen müssen. Der Nutzer eines ähnlich stabilen Linhof-Stativs, das er gebraucht für 100€ erstanden haben mag, wird ungeachtet des Gewichtes und Packmaßes vermutlich zu einem anderen Urteil kommen. Es bleibt subjektiv.
Ich lese schon eine Weile mit und frage mich: Warum muss das hier wieder so entarten?
Mich erinnert das an HiFi-Foren, in denen die Verfechter des „Start at the beginning!“ mit teuersten Plattenspielern und Röhrenverstärkern vor 300€-Schuhkartonböxchen zu Felde zogen gegen Leute, die bewusst preisgünstige Mittelklasse-Elektronik vor teure Standboxen hängten: 95% aller Musikhörer begnügen sich mit miesen Kompaktanlagen und Discounterradios, aber die Freunde des guten Klangs, eigentlich Brüder im Geiste, sehen nur das sie Trennende und prügeln sich deswegen.
Ebenso hier: Mindestens 95% aller Knipser benutzen niemals Stative. Diejenigen, die sich aus Überzeugung die Mühe machen, so ein Ding mitzuschleppen, könnten sich dafür Respekt zollen. Stattdessen wird über Materialfragen ein Streit entfacht, in dem Benimm und Höflichkeit untergehen. Jeden Tag fragt mindestens einer nach einem Anfängerstativ. Eigentlich könnte man auf die Unzahl bestehender Threads verweisen, einen Link angeben und gut wär’s. Trotzdem wollen offenbar die Experten gerne täglich immer wieder dasselbe antworten: Die Anhänger klassischer Markenware geben und begründen ihre Ratschläge, die Freunde preisgünstiger Fernostprodukte tun dasselbe. Eigentlich könnte das nun endgültig reichen, denn der Fragesteller ist i.d.R. volljährig und geschäftsfähig, die Kaufentscheidung und das betreffende Budget nicht lebenswichtig und dieses Forum und das Internet voll von allen relevanten Informationen.
Aber nein: Mit der Begründung, Ahnungslose vor verhängnisvollen Fehlentscheidungen bewahren und verdeckte Markenwerbung verhindern zu müssen, hauen sich die Experten beider Seiten ihre ewiggleichen Argumente um die Ohren und versuchen – so kommt das bei mir an – die Entscheidung der anderen Seite sowie deren Ausrüstung abzuwerten. Warum? Glauben sie, so jemanden überzeugen zu können? Wohl kaum. Also geht es wohl eher um Selbstvergewisserung oder sogar darum, die anderen zu provozieren und ihnen die Freude an ihrem Material zu verleiden.
Übrigens: Wenn ich der Fragesteller (z.B. zum Stativkauf) wäre, könnte ich den Rat von Leuten, die schon über solche Hobbydetails Nerven und Contenance verlieren, ohnehin nicht ernstnehmen.
Und zum Schluss zur Ausgangsfrage:
Der Mehrwert teurer Stative kann in ihren technischen und qualitativen Eigenschaften liegen, aber auch in Design, Markenimage, Service, Verfügbarkeit, Reparierbarkeit usw. Seine Bedeutung für den Nutzer ist subjektiv und nicht verallgemeinerbar. Ebenso hängt die Haltbarkeit entscheidend von der individuellen Nutzungshäufigkeit und der Sorgsamkeit im Umgang ab.(...) Ich denke das sich alle hier sich einig sind, das die teuren Exemplare auch einen technischen und qualitativen Mehrwert bringen.
Sind im Umkehrschluss alle günstigen Stative dann schlecht? Gibt es auch günstige Exemplare, die ähnlich gute Ergebnisse erlauben aber einfach nicht solange halten?
Ist der fotografische ( Qualität der Aufnahme) Mehrwert immer so groß wie hier dargestellt wird ? (..)
Genausowenig können "günstig", "schlecht" und "Qualität der Aufnahme" objektiviert werden: Mein Manfrotto 055B z.B. war so lange "gut" für mich, wie ich keine längere Brennweite als 200mm hatte und wurde für mich "schlecht", als ich mit einem Spektiv darauf verwackelungsfrei beobachten wollte. Deshalb musste ich mir mit dem Feisol CT-3372 ein stabileres Stativ kaufen. Das kostete damals über ein Drittel weniger als heute und ich empfand es als "günstig", weil ich ähnliche Stabilität bei z.B. Gitzo deutlich teurer hätte bezahlen müssen. Der Nutzer eines ähnlich stabilen Linhof-Stativs, das er gebraucht für 100€ erstanden haben mag, wird ungeachtet des Gewichtes und Packmaßes vermutlich zu einem anderen Urteil kommen. Es bleibt subjektiv.
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