Nun, da könnte ich gemeint sein.
Als Käufer einer frühen K-5 im Kit mit DA 18-135, einer der ersten ohne Perlenkette und mit dem "Punkt" am Karton, hatte ich im Alltag viel Freude und da und dort auch einigen Frust mit der Kamera mit den verschiedensten Objektiven. Ich verwende die Kamera privat (Ausflüge, Familienfotos) wie beruflich (Reportagen, Produkt- und Werbefotos).
Vorausgeschickt sei, dass ich fast nur den AF.S mit SEL nutze und häufig von der Möglichkeit der Fokuspunktwahl Gebrauch mache, um den Verschwenkungsfehler zu reduzieren.
Nun, mit dem Umstieg auf die K-5 II, bin ich einfach überrascht, wie zielstrebig, unkompliziert und sicher diese praktisch absolut immer auf den Punkt scharfstellt. Es ist weniger das Tempo als die Genauigkeit im Allgemeinen sowie die Verlässlichkeit beim jedem Licht. Neben dem nervös aufflackernden Fokushilfslicht entfallen sehr oft auch die stark bremsenden "Nachruckler" und sogar bei richtig krassen Lichtverhältnissen sitzt der AF auch bombensicher. Auch die große Streuung bei den AF-Ergebnissen kann ich bei großen Öffnungen nicht mehr beobachten.
Ob nun die Schwächen meiner K-5 auf eine schlechte Justage derselben oder auf konstruktive Mängel zurückzuführen sind, wird die Zukunft zeigen, denn die K-5 war über Weihnachten zum "ausmaerzen" in Hamburg und wird sicher noch weiter als Zweitbody genutzt. Lt. Fotoservice Maerz wurde das AF-Modul bestmöglich justiert.
Konkret schwächelte die K-5 auffällig in folgenden Lichtsituationen, die Objetkivwahl war eigentlich immer egal:
1. Studioblitzanlage mit prop. Halogen-Einstelllicht vor schwarzem oder unbeleuchtetem Hintergrund, Helligkeit eher mittelmäßig bis okay: Je mehr schwarzer Hintergrund im Bild, desto wahrscheinlicher plötzlich auftretender massiver FF (> 1 m). Kollegen mit D800 und D300 arbeiteten problemlos, einer mit 7D jammerte vereinzelt ebenso über leichten FF (aber im Zentimeterbereich). Bei Close-up-Aufnahmen unter "Ausblendung" des dunklen Hintergrundes schlagartig brauchbare, aber keine perfekten Ergebnisse.
2. Klassische Beleuchtung in Ausstellungen: Halogenspots auf Exponate mit schwarzem Hintergrund. Ähnliches Schema wie zuvor.
3. Bühnenlicht: Darsteller vor dunklem Hintergrund. Ähnlich wie zuvor.
Hier scheint mir der wesentliche bis dominante dunkle Hintergrundanteil zu einer Fehlbelichtung des AF-Sensors zu führen, was unbrauchbare Messergebnisse zur Folge hat.
4. Diffuses Gegenlicht (durch dunstigen Himmel oder Hochnebel), bei leicht weitwinkeligen bis normalen Aufnahmewinkeln (Himmel im Bild), im Nah- wie Fernbereich (zB Almhütte vor Bergpanorama, Gruppenfoto mit 1/3 Himmel): Massiver Frontfokus.
5. Diffuses Gegenlicht führt zum Anschlagen des AFs bei manchen Objektive gegen den "Unendlich"-Anschlag mit blinkender Raute, Auslösung unmöglich.
Hier scheint es sich um genau den gegenteiligen Effekt zu handeln, auch eine Blendungssitution des AF-Moduls.
6. Innenraumfotos bei schwachem, gedimmten Kunstlicht ohne besondere Kontrastsituation, je nach Lichtfarbe auch leichter Frontfokus, immer ausgeprägtere Streuung der AF-Lage, Arbeit mit 1,4er-Porträt-Optiken eigentlich mäßig sinnvoll bis enttäuschend.
Hier kommt wohl der Mangel am Farbtemperatursensor zu tragen (mangelhafte Helligkeitsempfindlichkeit desselben, sprunghaft FF-Ergebnisse unterhalb einer gewissen Helligkeitsschwelle < LW 5..7). Die kleinere Messbasis der K-5 ergibt entsprechend auch eine größere Streuung bei den AF-Ergebnissen.
7. Kleine Menschengruppe (ca. 1/4..1/3 Bildfläche) vor einem kleinteilig befüllten Lagerregal (formatfüllend), Leuchstofflampenbeleuchtung mit gut durchschnittlicher Helligkeit. Es war wiederholt unmöglich, auf die Menschengruppe scharfzustellen. Der AF saß verlässlich im Regal dahinter.
8. Kind im rot-weiß-geringelten Kleid beim Geschenke-Auspacken von schräg oben anvisiert. Es war unmöglich auf Hände oder Gesicht zu fokussieren, der AF sah nur die Ringeln des Kleides, obwohl extrem vom gewählten AF-Punkt entfernt.
Bekanntlich ist der für den AF berücksichtigte Bereich recht groß, wenn dann das Kontrastverhältnis im AF-Punkt-Zentrum schwach ist wird leichtfertig (oder aus "Verzweiflung"?) alles im Sichtbereich akzeptiert was sich anbietet, anstatt das Zentrum der entsprechenden CCD-Zeile zu nutzen.
Ganz klar kann ich festhalten: Mit der K-5 II habe ich das alles noch nicht erlebt. Ich habe jetzt schon einiges mit ihr in durchaus ähnlichen bis vergleichbaren Situationen fotografiert. Ergebnis: Einfach draufhalten und passt schon -- ohne jede Unsicherheit. Das ist eine neue Lebensqualität, vor allem wenn es um Geld geht und es schnell gehen muss! Mit der K-5 II kann man auch gut kleinste Strukturen anpeilen, durchs Geäst hindurch ... die Kamera packt praktisch immer im Zentrum des gewählten Fokuspunktes zu.
Mein Fazit: K-5 II (und IIs)
Bei klarem Himmel und gutem Licht, aber auch in der Dämmerung oder bei kühler Straßenlaternenbeleuchtung hatte ich mit der K-5 durchaus auch angenehme Stunden. Daher werde ich sie auch weiter einsetzen.