Wenn ich den City-Marathon unbedingt fotografieren möchte, weil es mich pers. interessiert, dann hab ich ZWEI Möglichkeiten.
1)
Die Veranstaltung ist ÖFFENTLICH ... dann kann ich für meine privaten Zwecke ohne Veröffentlichung soviel fotografieren wie ich möchte.
Eine Veröffentlichung oder Verkauf von einzelnen Personen-Fotos ist dann aber sehr schwierig bis aussichtslos, weil ich diese nicht pers. erreichen und um Erlaubnis fragen kann.
Eben genau dieser Auffassung wiederspricht Liechtenauer in seinen Ausführungen. Auch TomRowder sieht das anders. Ich kann sehrwohl auch als Privatperson dieses öffentliche Ereigniss öffentlich, also auch für andere Interessierte frei zugänglich, fotografisch dokumentieren. Und ich kann auch als Privatperson anderen - z.B. einer Zeitungsredaktion - Fotos zur weiteren Verwendung gegen Honorar anbieten.
2)
Ich zücke meinen Presse-Ausweis und fotografiere als freiberufl. Fotograf legitimiert durch die Absicht einer redaktionellen Verwertung unbehelligt.
Diese Legitimation habe ich auch dann, wenn ich keinen Presseausweis habe. Das Recht der redaktionellen Verwertung, bzw. der Berichterstatung ganz allgemein steht nicht nur Inhabern von Presseausweisen zu, sondern jedem Bürger. Alles andere wäre eine dem GG zuwiderlaufende Einschränkung der Pressefreiheit.
In diesem Falle kann ich die Fotos ebenfalls aus eben genannten Gründen nicht auf eigene Regie veröffentlichen.
Wieso solltest Du das als freier Journalist nicht auf einer eigegen Internetseite tun dürfen?
Jedoch obliegt es dann der jeweils interessierten Redaktion sich damit rum zu streiten.
Es unterliegt immer demjenigen, der veröffentlicht bzw. verbreitet.
Ich bin in solchen Fällen dann auch immer ganz klar und weitab sichtbar als "PRESSE" gekennzeichnet.
Mit so einem gelben Jäckchen? Die paar Buchstaben bügle ich mir in 10 Minuten Heimarbeit auf eine Warnweste, ziehe die über, und sehe dann auch aus, wie Du. Und ich tue damit nicht mal was ungesetzliches.
Die Teilnehmer müssen also dann damit rechnen, dass die Fotos z.B. in die Zeitung kommen
Ich habe schon mehrfach auf dem Berlin-Marathon oder dem Karneval der Kulturen fotografiert..und dort auch etliche Pressefotografen gesehen. Zumindest hatte ich den Eindruck, es wären welche. Keiner von denen hat jemals so ein Presse-Jäckchen getragen. Eine solche Weste zur Kennzeichnung tragen Pressefotografen doch allenfalls bei Demos usw. um der eigenen Sicherheit Willen. Damit sie nicht noch von Polizisten was über die Rübe gezogen bekommen.
... es sei denn, sie kommen auf mich zu und untersagen mir individuell die Veröffentlichung ... dann hab ich auch wieder einen festen Fixpunkt.
Ja. Der feste Fixpunkt ist der, dass sie es dir auch dann nciht untersagen können, zu veröffentlichen, wenn sie dich explizit darauf hinweisen. Das nächste Mal, wenn du einen Polizisten auf einer Demo fotografierst, wie er eine alte Omi zusammenknüppelt, wirst Du das Bild sicher auch löschen, wenn der Polizist nach diesem Exzess auf dich zukommt und dir sagt, dass er sich aber nicht in der Zeitung wiedersehen will, wie er gerade den Knüppel schwingt. Ja?
Ich muss schon sagen. Das wäre eine merkwürdige Auffassung von (freiem) Journalismus.