Du verwechselt hier "Bokeh" mit Tiefen(un)schärfe. Und überhaupt finde ich die Beurteilung von Objektiven nach reiner "Unschärfeleistung" ziemlich, nun ja, ich sag's mal, Anfängerhaft.
Bokeh, wenn dieser hier völlig inflationäre Ausdruck schon verwendet wird, ist nicht gleich Freistellung!!!!! Bokeh beschreibt die Qualität des Unschärfebereichs. Also z.B. wie hübsch die Zerstreuungskreise aussehen.
Wenn du möglichst viel "Freistellung" erzeugen möchtest, dann arbeite am Motiv und nicht am Objektiv. Maßgeblich beeinflusst wird die Freistellung von Entfernung Kamera <> Motiv <> Hintergrund. Der richtige Blick hierfür ist dann auch entscheidender als die eine Blende.
Ansonsten:
Das 70-200/2.8 ist natürlich echt toll, keine Frage. Und wenn man viel indoor macht, vor allen das auch professionell, gibt es natürlich keine Diskussion ob man die Linse braucht.
Bei dir muss man sich aber fragen, wenn du wirklich die 2.8 brauchst, sei es wegen der Lichtstärke oder wegen der Freistellung, ob du dann nicht doch eine Pfollformat Kamera bevorzugen solltest.
Im Übrigen, ich knipse nur manchmal indoor Veranstaltungen (vielleicht 3-4 Mal im Jahr) und habe mich deswegen auch für das 4er entschieden. Allerdings habe ich dann meist auch noch das 100/2.8L in der Tasche, wenns mal schwierig wird.
Ach ja, das 2.8er würde ich vor allen deswegen bevorzugen weil man es prima mit einem Konverter auf bis zu 400mm bringen kann (bei immer noch akzeptablen F5.6).