Ich bin Gelegenheitsfotograf, habe mit der EOS 400D angefangen. Inzwischen habe ich eine 550D, mehrere Sigma-Objektive, ein Canon-Objektiv im Einsatz und muss mir meine Gedanken einmal von der Seele schreiben.
Im Moment interessiere ich mich besonders für die Unterschiede zwischen der 550D/600D, der 60D und der 7D. Ich habe nun wirklich viel recherchiert, diverse Foreneinträge, auch in diesem Forum, durchstudiert und auf der Canon-Website den Produktvergleich mehrmals durchgelesen.
Leider ist es offensichtlich nicht möglich, diese ganze Thematik auf einen Punkt zu bringen. Erstens sind es eher nur viele Kleinigkeiten bei der 7D, die der Amateur sowieso nicht benötigt und zweitens fließen einfach zuviele Faktoren und Kundenwünsche für so eine Entscheidung mit ein.
Meiner Meinung nach transportiert Canon die Unterschiede einfach zu wenig transparent an den Endkunden. Profifotografen entziehen sich der ganzen Diskussion, indem sie sich einfach die 1D kaufen, dort erhalten sie einen Vollformat-Sensor und hohe Geschwindigkeit zum hohen Preis.
Ich glaube, dass es für jede Kaufentscheidung sehr wichtig ist, dass man genau weiß, was man will und wieviel man dafür bereit ist auszugeben.
Aber wie genau soll das funktionieren, wenn man schon nicht einmal genau weiß, was die 7D mehr kann als die 60D?
Canon deckt halt alle Preissegmente ab, indem die Cams im unteren Bereich einfach künstlich beschnitten werden, ähnlich wie bei Prozessoren. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Canon z.b. die 4-stellige Serie mit 3-Stelligen Serie und die 7D-Serie mit der 60D-Serie vereint, allerdings wäre dann das Produktportfolio zu aufgeräumt, die vielen kleinen Unterschiede würden wegfallen und es können nicht mehr soviele Preissegmente abgedeckt werden.
Ich als Gelegenheitsfotograf, habe mich dafür entschieden die 550D zu behalten und vorhandenes Geld eher in ein Top-Objektiv zu investieren.
Ich bin auch davon überzeugt, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis bei den höherwertigen Canon-Bodys immer schlechter ausfällt, dennoch hätte ich rein vom Gefühl her lieber eine 7D anstatt einer 550D, allerdings bin ich mir sicher, dass ich viele Funktionen gar nicht nutzen würde oder gar nicht weiß, dass ich jetzt in einer konkreten Fotosituation mehr einstellen könnte, um ein noch besseres Bild zu schießen. Wenn ich mir also als Hobbyfotograf eine 7D statt der 600D kaufe, dann habe ich effektiv nur wenige offensichtliche Vorteile (z.B. 8Bilder/sec, Magnesium-Gehäuse, Haptik-Faktor), die ich gar nicht benötige und sehr viele unbekannte Kleinigkeiten, muss dafür aber ca. das Doppelte investieren. Ich glaube es geht auch viel um diese kleinen, aber feinen Unterschiede, die Canon kaum publiziert oder warum kann mir bis heute noch niemand genau sagen, was mir die 7D mehr bringt als eine 550D? Weil es sich einfach nur um viele feine Unterschiede handelt, die der Großteil der Hobbyfotografen nicht nutzt. Im Moment würde ich ein Ausstellungsstück der 7D sehr günstig bekommen und bleibe aber dennoch bei der 550D, da mir Canon einfach zu intransparent ist. Man müsste sich tatsächlich beide Cams kaufen und dann der Reihe nach vergleichen und wird dann zum Schluss kommen, dass beide Cams bei den richtigen Einstellungen sehr brauchbare Bildergebnisse liefern, viel limitierender ist meiner Meinung nach, nach wie vor das verwendete Objektiv und 8Bilder/sec hätte ich bis jetzt noch nie gebraucht.
Fazit:
Wenn man wirklich genau weiß, dass man z.B. für Sportfotografie 8 Bilder/sec braucht und dass die Haptik und die vielen Kleinigkeiten, die die 7D mehr auszeichnen, benötigt, dann ist man meiner Meinung nach bei der 7D oder bei der 60D besser aufgehoben. Wenn man allerdings nicht einmal genau weiß, für welche zusätzlichen Features man mehr Geld ausgibt, dann ist sicher die 600D voll ausreichend. Viel wichtiger ist, dass man in gute Objektive investiert.
Ich hoffe ich konnte den einen oder anderen Fotografen inspirieren und bin natürlich auf andere Meinungen zu diesem Thema sehr gespannt.