Nun ja, mit Blick auf den Ausgangspunkt bzw. Thread-Titel ist ja inzwischen deutlich geworden, dass die Kamera sicherlich nicht das Problem ist, da sie ohnehin – sieht man von Bequemlichkeiten etwa im Bereich Autofokus ab – das letzte und unwichtigste Glied in der Foto-Kette ist, sofern man sie zum Zweck passend eingestellt hat. Vielleicht schadet beizeiten ein besseres Objektiv nicht (gerade die älteren Tamrons, die ich kenne, haben oft ein etwas unruhiges Bokeh, das zusammen mit der mangelnden Lichtstärke nicht besonders „smooth“ wirkt), aber vor allem ist das Wichtigste einfach: Handwerk, vor allem punktgenaues Belichten – was natürlich gerade in solch wechselhaften Lichtsituationen, wie du sie hast, überhaupt nicht einfach ist, keine Frage! (Mir wäre das viel zu anstrengend.) Vielleicht wäre es ja auch mal interessant, wenn du nächstes Mal testweise einfach einige Aufnahmen als Belichtungsreihen mit geringem Umfang (1/3 oder 2/3 EV) machst; vermutlich wirst du da schon deutliche Unterschiede sehen.
Die Sache mit dem Autofokus hat nicht unbedingt nur mit Bequemlichkeit zu tun. Ich verstehe manchmal einfach nicht, wieso nicht die Sachen scharf werden, auf die ich mit einem einzelnem Punktfokus-Feld gezielt fokussiere. Ich hab mal ein Beispiel angehängt. Dort sieht man genau, wo das Fokusfeld lag. Scharfgestellt war aber der Schwimmer vorne am Bildrand links. Es ist jetzt kein grundsätzliches Problem von Kamera oder Objektiv, dass das überhaupt nicht zufriedenstellend klappt, sondern es sind schon genug Ergebnisse dabei, wo die Schärfe (im Zweifelsfall vielleicht beim zweiten oder dritten Bild) dann da sitzt, wo ich sie haben will. Aber es kann auch sein, ich mach auf diese Art 5-6 Bilder in Serie und kein einziges davon hat wirklich die Schärfe sauber auf dem Punkt, wo das Fokusfeld liegt. Grundsätzlich kann ich in unbewegten Szenen schon relativ genau das scharfstellen, was ich gerne haben will. Aber mit AF-C in solchen bewegten Szenen hat das manchmal ein bisschen den Anschein, dass einfach scharf gestellt wird, was am nächsten an der Kamera dran ist, völlig egal worauf ich eigentlich selber fokussieren will. Grade im Brennweitenbereich zwischen 100 bis 200 mm, wo man mit ausreichend Abstand die Leute komplett drauf hat, ist dann oft das scharf, das etwas weiter vorne im Bild war wie hier der Schwimmer vorne links und die eigentliche Person schon leicht in der Unschärfe. Diese Bilder sehen halt meist relativ miserabel aus, weil sie natürlich den Blick automatisch auf etwas Unwichtiges lenken, wo er gar nicht hin soll. Wenn ich mit 300-400 mm zum Beispiel nur die Person im Profil anfokussiere statt sie komplett auf dem Bild haben zu wollen, krieg ich das manchmal von der Schärfe her tatsächlich besser hin. Das ist mir nicht wirklich erklärbar, wenn in einer Szene nicht allzu viel Bewegung drin ist und auch mehrere Sekunden Zeit zum Fokussieren sind, wieso das in manchen Situationen dann trotzdem kein einziges brauchbares Bild liefert. Es liegt wie gesagt nicht daran, dass ich da irgendein Fokus-Lotto spiele und die Kamera dann ne andere Person oder so erkennt, auf die sie umspringt, sondern ich hab mir gezielt das Fokusfeld (meist mittig oder leicht nach oben verschoben) selbst gesetzt und das anfokussiert, was ich scharf haben wollte. Auch zu schlechtes Licht ist nicht das Problem, das hatte ich auch außen bei Sonne schon. Manchmal dacht ich mir deshalb schon, mach statt dem AF-C einfach den AF-S rein, da ist trotz Bewegung dann in manchen Situationen die Chance wohl genauso groß oder klein, die Fotos damit scharf zu kriegen.
Das Bokeh ist natürlich manchmal unruhig und nicht immer so richtig schön. Ich werd mir wahrscheinlich auch einfach mal ein 70-200/2.8 zulegen, das wird grade innen von der Lichtstärke her auch große Vorteile haben. Ich fand halt die sehr flexible Brennweite mit 18-400 schon ganz schön und hab mir im Zweifelsfall eben überlegt, wie weit ich zugunsten dafür auf die Vorteile von nem besseren Objektiv hinsichtlich Bokeh, Lichtstärke, ggf. besserer Schärfe vielleicht verzichten kann.