Rainman67
Themenersteller
Hallo zusammen,
der Titel des Threads klingt merkwürdig, spiegelt aber genau das wieder was ich in den letzten Wochen erlebt habe.
Irgendwann im Mai:
Manifredo schickt mir ein PM mit sinngemäß folgendem Inhalt: "hast Du Dir schon mal die OM-D E-M5 angesehen? Klingt recht interessant und soll recht gute Bildqualität haben"
Ich denke mir als erstes: "OM-D E-M5? Was für ein bescheuerter Name! Und: wieder so eine mFT Kamera, die aufgrund Ihrer Größe (oder besser ausgedrückt ihrer "Winzigkeit") für mich unbedienbar ist" und antworte: "Sorry, aber mit dem ganzen miniaturisiertem mFT-Zeugs kann ich wirklich überhaupt nichts anfangen"
Anfang Juni:
Mir ist langweilig. Ich klicke seit längerer Zeit mal wieder ein paar Threads im DSLR-Forum an. Unter anderem auch den der E-M5 (ich kürze den Namen jetzt mal ein wenig ab) und denke mir "was machen die nur alle für einen Hype um diese Kamera?". Nachdem ich dann doch etwas länger in diesem Thread gestöbert und ein paar Links zu Tests gefolgt bin, wurde ich dann doch neugierig, nachdem ich lesen musste, dass diese Kamera quasi in jedem Test über den grünen Klee gelobt wurde. Vor allem das Rauschen soll wirklich auf sehr niedrigem Niveau sein. Ich denke mir "na ja – niedrig für eine Oly eben" und lese kurz darauf aber, dass die Kamera auch im Vergleich zur Konkurrenz sehr rauscharm sein soll. Ich denke mir "gut – die haben alle wieder nur die bekanntlich sehr gute JPG-Engine der Oly getestet. In RAW sieht das sicher anders aus". An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich eigentlich kein "High-ISO" Jünger bin, sondern diese bis jetzt vorhandene kleine Schwäche der Oly-Kameras durchaus sehr entspannt betrachtet habe.
04. Juni:
Ich spreche mit Manfred noch einmal über die Kamera. Manfred meint "ich bin mir sicher, dass der Sensor nicht so gut ist, wie alle behaupten. Sicher wurde wieder nur die JPG-Engine getestet" *grins*. Trotzdem (weil neugierig geworden) frage ich ihn, ob er Interesse daran hätte, dass wir die Kamera zusammen mal einem Test unterziehen. Manfred beist sofort an und ich mache einen Termin zur Ausleihe der Kamera und dem 12-50 bei meinem (hervorragenden) Händler in Nürnberg. Am Mittwoch soll es soweit sein. Ich kann die Kamera für relativ kleines Geld über den Feiertag bis Freitag ausleihen und testen. Bei Kauf innerhalb eines Jahres wird mir die volle Leihgebühr angerechnet. Ein sehr faires Angebot wie ich meine…
05. Juni:
Da ich immer noch ein wenig skeptisch bin, will ich mir die Kamera erst mal vor Ort ansehen, um dann ggf. die Leihaktion noch stornieren zu können, falls mir die Kamera bezüglich des elektronischen Suchers und der Haptik (das waren bisher meine stärksten Kritikpunkte bei mFT) überhaupt nicht zusagt. 42 Euro sind zwar nicht viel, aber man muss das Geld ja nicht zum Fenster rauswerfen
Was soll ich sagen? Als ich die Kamera zum ersten Mal in die Hand nahm, war ich sehr überrascht, wie gut sie trotzdem in der Hand liegt. Alle Knöpfe sind sehr gut erreichbar und bedienbar (mit Ausnahme des "Wiedergabe-Buttons", den man sehr tief drücken muss). Der elektronische Sucher ist bei wenig Licht oder in geschlossenen Räumen sehr gewöhnungsbedürftig um es mal vorsichtig auszudrücken. Das war aber bisher bei allen elektronischen Suchern so, die ich gesehen habe. Kein Vergleich zu einem "echten" Spieglereflex-Sucher. Bei normalem oder gutem Licht hingegen ist der Sucher eigentlich sehr gut verwendbar. Deutlich besser als ich erwartet hätte. Als ich dann das erste Mal den Auslöser drückte, war ich regelrecht perplex. "Wow – ist der Autofokus schnell!"
Schnell stand fest, dass es beim Termin am Mittwoch bleiben wird.
06. Juni:
Nach der Arbeit schnell die Kamera abgeholt und zu Manfred gedüst. Die Mädels trinken ein paar Gläschen, unterhalten sich gut und wir testen auf Teufel komm raus.
Wir haben eine ISO-Reihe (in RAW) geschossen und mit Manfred’s Panasonic GH-1 und seiner Canon 60D verglichen. Ergebnis: Die E-M5 braucht sich absolut nicht zu verstecken. Sie rauschte von allen drei Kameras am wenigsten bei gleichzeitig sehr guter Detail- und Farbwiedergabe. Ich persönlich habe noch nie eine Oly gesehen, welche bei höheren ISO-Stufen so wenig gerauscht hat. Nicht ansatzweise…
Heute, ca. 06:00 Uhr:
Kaum 5 Stunden geschlafen, stehe ich auf um die E-M5 mit meiner E-5 zu vergleichen. Beim sichten der Ergebnisse denke ich zuerst "Auweia – die E-M5 rauscht ja deutlich mehr als die E-5" bis ich gemerkt habe, dass ich mich bei den Dateinamen verguckt habe. Die Bilder der E-M5 waren wirklich deutlich rauschärmer als die der E-5. Und die war bisher bei Olympus immer das Maß der Dinge.
08:30 Uhr:
Die E-M5 muss nun im "Wald und Wieseneinsatz" zeigen, was sie kann. Ein paar Beispiele hänge ich an.
12:00 Uhr:
Ich habe ein Problem. Wie sag’ ich’s meiner Frau?
12:25 Uhr:
Ich stelle zur Gegenfinanzierung meine "Backup-Ausrüstung" (E-520) zum Verkauf ins Forum und fiebere dem morgigen Tag entgegen, so dass ich das geniale Teil endlich kaufen kann
Ich hoffe, mein kleiner aus dem Bauch heraus geschriebener Bericht langweilt nicht, aber ich wollte damit nur zeigen, wie schnell man seine Meinung ändern kann
Viele Grüße
Michael
der Titel des Threads klingt merkwürdig, spiegelt aber genau das wieder was ich in den letzten Wochen erlebt habe.
Irgendwann im Mai:
Manifredo schickt mir ein PM mit sinngemäß folgendem Inhalt: "hast Du Dir schon mal die OM-D E-M5 angesehen? Klingt recht interessant und soll recht gute Bildqualität haben"
Ich denke mir als erstes: "OM-D E-M5? Was für ein bescheuerter Name! Und: wieder so eine mFT Kamera, die aufgrund Ihrer Größe (oder besser ausgedrückt ihrer "Winzigkeit") für mich unbedienbar ist" und antworte: "Sorry, aber mit dem ganzen miniaturisiertem mFT-Zeugs kann ich wirklich überhaupt nichts anfangen"
Anfang Juni:
Mir ist langweilig. Ich klicke seit längerer Zeit mal wieder ein paar Threads im DSLR-Forum an. Unter anderem auch den der E-M5 (ich kürze den Namen jetzt mal ein wenig ab) und denke mir "was machen die nur alle für einen Hype um diese Kamera?". Nachdem ich dann doch etwas länger in diesem Thread gestöbert und ein paar Links zu Tests gefolgt bin, wurde ich dann doch neugierig, nachdem ich lesen musste, dass diese Kamera quasi in jedem Test über den grünen Klee gelobt wurde. Vor allem das Rauschen soll wirklich auf sehr niedrigem Niveau sein. Ich denke mir "na ja – niedrig für eine Oly eben" und lese kurz darauf aber, dass die Kamera auch im Vergleich zur Konkurrenz sehr rauscharm sein soll. Ich denke mir "gut – die haben alle wieder nur die bekanntlich sehr gute JPG-Engine der Oly getestet. In RAW sieht das sicher anders aus". An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich eigentlich kein "High-ISO" Jünger bin, sondern diese bis jetzt vorhandene kleine Schwäche der Oly-Kameras durchaus sehr entspannt betrachtet habe.
04. Juni:
Ich spreche mit Manfred noch einmal über die Kamera. Manfred meint "ich bin mir sicher, dass der Sensor nicht so gut ist, wie alle behaupten. Sicher wurde wieder nur die JPG-Engine getestet" *grins*. Trotzdem (weil neugierig geworden) frage ich ihn, ob er Interesse daran hätte, dass wir die Kamera zusammen mal einem Test unterziehen. Manfred beist sofort an und ich mache einen Termin zur Ausleihe der Kamera und dem 12-50 bei meinem (hervorragenden) Händler in Nürnberg. Am Mittwoch soll es soweit sein. Ich kann die Kamera für relativ kleines Geld über den Feiertag bis Freitag ausleihen und testen. Bei Kauf innerhalb eines Jahres wird mir die volle Leihgebühr angerechnet. Ein sehr faires Angebot wie ich meine…
05. Juni:
Da ich immer noch ein wenig skeptisch bin, will ich mir die Kamera erst mal vor Ort ansehen, um dann ggf. die Leihaktion noch stornieren zu können, falls mir die Kamera bezüglich des elektronischen Suchers und der Haptik (das waren bisher meine stärksten Kritikpunkte bei mFT) überhaupt nicht zusagt. 42 Euro sind zwar nicht viel, aber man muss das Geld ja nicht zum Fenster rauswerfen

Was soll ich sagen? Als ich die Kamera zum ersten Mal in die Hand nahm, war ich sehr überrascht, wie gut sie trotzdem in der Hand liegt. Alle Knöpfe sind sehr gut erreichbar und bedienbar (mit Ausnahme des "Wiedergabe-Buttons", den man sehr tief drücken muss). Der elektronische Sucher ist bei wenig Licht oder in geschlossenen Räumen sehr gewöhnungsbedürftig um es mal vorsichtig auszudrücken. Das war aber bisher bei allen elektronischen Suchern so, die ich gesehen habe. Kein Vergleich zu einem "echten" Spieglereflex-Sucher. Bei normalem oder gutem Licht hingegen ist der Sucher eigentlich sehr gut verwendbar. Deutlich besser als ich erwartet hätte. Als ich dann das erste Mal den Auslöser drückte, war ich regelrecht perplex. "Wow – ist der Autofokus schnell!"
Schnell stand fest, dass es beim Termin am Mittwoch bleiben wird.
06. Juni:
Nach der Arbeit schnell die Kamera abgeholt und zu Manfred gedüst. Die Mädels trinken ein paar Gläschen, unterhalten sich gut und wir testen auf Teufel komm raus.
Wir haben eine ISO-Reihe (in RAW) geschossen und mit Manfred’s Panasonic GH-1 und seiner Canon 60D verglichen. Ergebnis: Die E-M5 braucht sich absolut nicht zu verstecken. Sie rauschte von allen drei Kameras am wenigsten bei gleichzeitig sehr guter Detail- und Farbwiedergabe. Ich persönlich habe noch nie eine Oly gesehen, welche bei höheren ISO-Stufen so wenig gerauscht hat. Nicht ansatzweise…
Heute, ca. 06:00 Uhr:
Kaum 5 Stunden geschlafen, stehe ich auf um die E-M5 mit meiner E-5 zu vergleichen. Beim sichten der Ergebnisse denke ich zuerst "Auweia – die E-M5 rauscht ja deutlich mehr als die E-5" bis ich gemerkt habe, dass ich mich bei den Dateinamen verguckt habe. Die Bilder der E-M5 waren wirklich deutlich rauschärmer als die der E-5. Und die war bisher bei Olympus immer das Maß der Dinge.
08:30 Uhr:
Die E-M5 muss nun im "Wald und Wieseneinsatz" zeigen, was sie kann. Ein paar Beispiele hänge ich an.
12:00 Uhr:
Ich habe ein Problem. Wie sag’ ich’s meiner Frau?

12:25 Uhr:
Ich stelle zur Gegenfinanzierung meine "Backup-Ausrüstung" (E-520) zum Verkauf ins Forum und fiebere dem morgigen Tag entgegen, so dass ich das geniale Teil endlich kaufen kann

Ich hoffe, mein kleiner aus dem Bauch heraus geschriebener Bericht langweilt nicht, aber ich wollte damit nur zeigen, wie schnell man seine Meinung ändern kann

Viele Grüße
Michael