Für mich unklar ist, ob es sich hier um ein Spaßprojekt handelt, oder ob es tatsächlich um eine signifikante Qualitätssteigerung geht. Die reine Auflösung läßt sich ja über Panoramafotografie regeln. Das ist aber nicht alles.
Ich habe mir in den letzten beiden Jahren diesbezüglich viele Bilder angeschaut und bin inzwischen der Meinung, daß Kleinbild nett für die Reportage und unkomplizierte Fotografie ist, bildlich aber nicht wirklich überzeugen kann. A7RIII und GM-Objektive schaffen gerade mal Ansätze dessen, was das nur geringfügig größere digitale Sensorformat einer Fuji GFX, Hassi X1D oder Pentax 645D mit den entsprechenden Objektiven leistet. Ergonomie spricht klar für die Hasselblad X1D; Preis und technischer Stand sind aus heutiger Sicht indiskutabel und ungerechtfertigt, wenn die Kamera unterwegs - auch mit AF - funktionieren soll.
Aber Fuji ist auf einem guten Weg. preislich nicht völlig abgedreht, hervorragende Objektive, tragbar und ein AF, der den Namen verdient.
Um zu verstehen, was technisch dies bedeutet, kann ich nur jedem Interessierten empfehlen, dies auf folgende Weise auszuprobieren:
Bei Flickr gibt es einen Fotografen, der mit der Fuji GFX 50s seit ca. zwei Jahren unterwegs ist und die Bilder hochstellt. In voller Auflösung und herunterladbar. Ich selber habe dort keinen Account und kann vermutlich deshalb die Bilder nur matschig sehen; deshalb lade ich diese auf meinen PC.
Meine beste Ansichtsmöglichkeit ist ein iPad (ab G3) mit nativer Auflösung 2048x1536 bei 9,7 Zoll, was einer Pixeldichte von 264ppi entspricht. Da ich kurzsichtig bin, schaue ich mir diese Bilder ohne Brille mit sehr geringem Abstand an (quasi Pixelpeepen, was ich aber sehr mag). Die Bilder bleiben unvergößert, ich sehe also das komplette Bild. Er hat Bilder zur Landschafts- und hauptsächlich Streetfotografie, in Farbe und SW, teilweise beide Ausführungen des selben Motives. Die SW-Bilder sind (natürlich) getrimmt, aber ich empfinde das noch als gerechtfertigt und akzeptabel. Wenn man nun sich diese Bilder so anschaut, ist man in eine andere Welt gebeamt. Alles, was ich bisher gesehen habe (fürs GF hatte ich noch keine adäquate Wiedergabemöglichkeit) ist geradezu lächerlich bezüglich der Plastizität. Bilder mit Blende F=20 sind so klar, bis in die letzten Winkel und Hintergründe (Straßenszenen), das ist wie 3-D schauen mit einem Top-Beamer. Das ist für mich so faszinierend, daß ich - wie weiter oben ja schon beschrieben - mir überlege, in diese Welt einzusteigen; analog nicht, da relativ zügig die Kosten (ich muß auch meine Zeit rechnen, da ich noch berufstätig bin) die vordergründig "günstige" Analog-Lösung einholen werden. Dabei darf auch nicht vergessen werden, daß die damaligen Objektive KEINE Chance gegen Fujis Neurechnungen haben; konkret habe ich einen Vergleich mit diversen Mamya Linsen in Erinnerung. Der Einstieg ist erstmal ein Haufen Geld. Deshalb zaudere ich auch. Eigentlich war eine A7RIII vorgesehen. Aber auch hierzu gibt es downloadbares Bildmaterial. Meilenweit weg und mich augenblicklich nicht (mehr) motivierend.
https://www.flickr.com/search/?text=sal Patalano
Der Abstand unter dem Aspekt Plastizität
zwischen meiner A7 MKI zur A7RMKIII : ca. 5mm
zwischen meiner A7MKIII zur A7RMKIII : ca. 2mm
zwischen einer A7R MKIII und Fuji GFX : ca. 10cm
(Anmerkung: der Sensorgrößenunterschied zwischen APS-C und Kleinbild ist viel größer, als Kleinbild zu (kleinem) Mittelformat. Da läßt sich aber eine solcher Sprung nicht nachvollziehen.
Wichtig dabei: auf einem normalen Bildbearbeitungs-Monitor (Full HD) kann ich dies nicht so entscheidend sehen; es bedarf tatsächlich der hohen Pixeldichte und dem nahen Betrachtungsabstand. Es handelt sich dabei dann um ein KLEINES Bild (20x15cm); also das Filmformat einer (großen) analogen Fachkamera (siehe GPO) oder mein obiger Link zu Christoph Morlinghaus.
hier noch einmal:
http://www.morlinghaus.com/
Ein Problem habe ich noch nicht (verstanden) oder gelöst. Wie wird das ganze zu Papier gebracht und was bleibt dann davon übrig?
Ich habe in Zingst 2018 die Ausstellung "Superlatives" gesehen. Die Bilder wurden mit einer Sinar 8x10" fotografiert und mit ca. 400 Mpx Dateien ausgedruck (in Erinnerung habe ich eine B=2m und H= ca. 1,25); ungefähr jedenfalls. Leider gab es keine vergleichbare Plastizität; aber natürlich sehr viele Details und einen super Dynamikumfang.
Da bald eine 100Mpx Fuji GFX auf den Markt kommen wird, kann ich mir gut vorstellen, daß Einige umsteigen werden und es Exemplare der 50Mpx GFX50s dann geben wird. Mal schauen. Auch die Baugröße läßt mich noch zucken.