... dann ist mehr als ein Faktor von 2,75 nicht mehr drin. Dann ist man am theoretischen Limit von Bayersensoren angekommen.
Bei Nicht-Bayersensoren ist noch der Faktor 5,5 drin.
Der Faktor 2,75 bedeutet ein Reduzieren des Rauschen auf 60% des heutigen Wertes, der Faktor 5,5 ein Reduzieren auf 43%.
Also nochmal ca. eine Blendenstufe, dann ist Ende der Fahnenstange.
Das hängt vom Motiv ab. Bei Motiven mit viel Weiß und wenig Schwarz kommt es schnell zu Überstrahlungen (die Optik läßt eine Dynamik von ~1:80 bis ~1:150 zu).
Anders sieht es bei überwiegend dunklen Motiven mit wenigen Spotlichtern aus. Dort sind Dynamiken > 1:10.000 kein Problem.
Viel Hell (nicht unbedingt weiß) hat man ja bei den meisten Landschaftsaufnahmen
(vor allem außerhalb des genutzen Bildwinkels wenn man keine Streulichtblende benutzt).
Wenn man das nicht hat, dann ist es sowieso flau. Der mögliche Dynamikumfang des
Sensors wird damit also nicht erreicht. Mit den Spotlichtern ist das so eine Sache.
Wenn ich mit einem Laser als Extremspot vorne reinleuchte, dann kommt hinten aber
einiges an "Nebenspots" wieder raus. Das ist zwar kein Schleier, aber schön ist das
auch nicht. Je mehr Linsengrenzflächen sich im Strahlengang befinden, umso schlimmer
wird das. Wenn ich da an Zooms mit z.B. 15 Linsen denke wird mir ganz schlecht.
Jetzt müssten wir nur noch definieren, wie groß ein Spot oder mehrere Spots sein dürfen,
damit sie den übertragenen Kontrast nicht kleiner werden lassen als es der Sensor verwerten kann.
Bei den "üblichen" Spots im Bildfeld mit breitem Farbspektrum, also sowas wie Bühnen-
oder Straßenlampen (die man meist ja auch noch "ausbrennen" läßt) oder der Sonne (Extremspot),
habe ich bisher immer eine Kontrastminderung feststellen können. In der Praxis bei
99% der realen Aufnahmen ist es dann doch das Streulicht, welches unterschwellig
dem Sensor die Arbeit erleichtert. Oder was meinst Du?
Bei Astroaufnahmen, wo auch die Luft nach oben um Größenordnungen weniger stört als
horizontal, und wo man mit entweder gar keinen oder nur ganz wenigen Glas-Luft-Flächen
zu tun hat und Störlicht auch durch die Tages- bzw. eher Nachtzeit gewaltig reduziert ist,
kann der Sensor seine Dynamik ausspielen. Aber auch da muß man mit eher vielen
Kurzzeitaufnahmen (relativ kurz) arbeiten weil einem sonst der Dunkelstrom im Weg ist.
Die dabei aufgenommenen "Spots" verringern vergleichsweise wenig den Kontrast.
In diesen Fällen bin ich mit > 1:10.000 für den Weg bis zum Sensor absolut einverstanden.
Eine Einschränkung habe ich da aber auch noch. Beugungseffekte stören auch hier noch,
wie man bei diesen Bildern vom Hubble-Teleskop gut sehen kann:
http://www.impactlab.com/wp-content/uploads/2008/10/pillars-of-creation.jpg
http://hubblesite.org/gallery/album/star/pr2002010d/
Noch was am Rande: Eine Kleinigkeit ist mir nicht klar. Dynamik > 1:10.000 für Messzwecke
kann ich mir gut vorstellen. Was ich nicht weiß ist, wie kriege ich die bei einem Bild aufs Papier?
