Dir vielen Dank (nicht nur) dafür.
Keine Ursache. Letztlich schreibt man immer für die winzige Minderheit, die an der Sache interessiert ist und nicht am Krawall.
Man kann an der Lama-Aufnahme auch schön sehen, wie das Ganze ohne DR-Funktion ausgesehen hätte. Da Fuji im Gegensatz zu Sony einen eingebauten RAW-Konverter hat, kann man Aufnahmen, die mit Dynamikerweiterung gemacht wurden, mit weniger Dynamik neu entwickeln. Manchmal ist das ganz praktisch, wenn man es übertrieben hat und die Lichter einem zu weich/sanft erscheinen. Eine Neuentwicklung mit weniger DR sorgt dann sofort für mehr Punch, lässt die Schattenpartien und Mitteltöne jedoch in Ruhe.
Hier das Lama nochmal mit DR400%
Hier mit DR200%:
Das wäre durchaus noch akzeptabel, auch wenn man sieht, dass es beim Himmelblau und dem gelben Haus schon Farbverschiebungen gibt, da der eine oder andere Kanal am Limit ist und etwas überläuft.
Hier mit DR100%, also ohne Dynamikerweiterung:
Hier sind die Farbkanäle nun allesamt übergelaufen, der Himmel ist quasi verschwunden, und im gelben Haus zeichnen sich weiße Flächen ab.
Gleichzeitig sieht man gut, dass das Lama, also unser Motiv, von der DR-Funktion vollkommen unbeeindruckt bleibt. Die Belichtung bleibt genau so, wie sie vom Fotografen eingestellt wurde, es gibt keine HDR-Effekte durch adaptive Schattenaufhellung.
Bei der adaptiven Schattenaufhellung wäre der Himmel konstant geblieben, ich hätte also auf das Himmelblau bzw. das gelbe Haus belichten müssen. Dann hätte man hoffen müssen, dass die HDR-artige Aufhellung der DRO-Automatik den Lamakopf zufällig perfekt aufgehellt hätte. Was zu bezweifeln ist, wenn man mal sieht, wie diese Funktion konkret arbeitet, etwa im Test der Sony A7 von dpreview. Einfach mal
hier klicken und dann unten die Kurven und das Bildbeispiel mit den unterschiedlichen manuellen und automatischen DR-Einstellungen betrachten.
Solch eine Dynamikfunktion ist für mich ein Gimmick, ein Effekt. Ich möchte aber keinen Effekt, ich möchte eine "echt" aussehende Dynamikerweiterung, die den analogen Filmlook rüberbringt, indem sie grenzwertige Lichter nicht einfach krass kappt (die bekannte Krankheit digitaler Sensoren gegenüber Film), sondern vielmehr einen sanften Übergang zwischen heller Zeichnung und ausgefressenen Lichtern bietet. Genau das bietet die DR-Funktion von Fuji, die Firma heißt ja nicht umsonst FujiFILM, die achten offenbar wirklich auf sowas. Nur ist deren Funktion halt weniger spektakulär, da nicht mit den geheimen adaptiven Apical-Algorithmen angereichert. Und vor allem ist sie auch ehrlicher, weil sie die knappere Belichtung des RAWs (zum Schutz der Lichter) stets mit einem entsprechend höheren ISO-Wert anzeigt. Andere Hersteller (etwa der unfehlbare, dessen Name mit N beginnt) schwindeln da gerne, belichten zwar auch knapper und verstärken dann bei der RAW-Entwicklung digital nach, zeigen aber den unverstärkten ISO-Wert an. Der User denkt also, er hat mit ISO 100 belichtet, wenn es tatsächlich ISO 200 oder 320 war. Die neue Nikon Df geht hier laut dpreview immerhin bis zu 1.7 EV ins Minus.
Die Fuji DR-Funktion ist gottlob anders, die kann jeder nachvollziehen. Kein Iridix-Voodoo, keine Black Box. Man sieht vielmehr genau, was die Kamera macht, alles wird fast schon übertrieben ehrlich angezeigt (denn ein ISO 400 Bild bei DR200% ist ja nur zum Teil ISO 400, ein Teil ist weiterhin ISO 200, aber Fuji zeigt lieber zu viel als zu wenig an) und man kann die Funktion mit dem eingebauten Konverter auch
nachträglich reduzieren oder ausschalten.