Bericht: Mit der E-3 in Kenia
So. Nun also wieder zurück von der Safari. Und die E-3 hat es gut überstanden. Der folgende Bericht ist hoffentlich nicht zu lang. Ein paar erste Fotos gibt es auch, die Bearbeitung aller Bilder wird mich sicher die nächsten Wochen beschäftigen – zeigenswertes werde ich dann in der Galerie posten.
Zuerst zur Reise: Es war eine recht günstige Pauschalreise in ein Ressort nördlich von Mombasa. Ein gutes Fototraining waren die Meerkatzen, die dort ständig durch die Anlage stromern.
Die gebuchte Safari ging in den Tsavo-Ost Nationalpark. Zwei Tage mit insgesamt ca. 500 Kilometer Pirschfahrt. Allerdings war die Savanne ziemlich grün. Positiv: Kaum Staub und schöne Landschaft. Negativ: Kaum Tiere. Sie waren wohl schon da, aber leider schwer zu finden. Trotzdem hatten wir am Ende doch die meisten Arten sehen können. Aber jeder Versuch zählte. Außerdem war die Entfernung teilweise doch recht groß.
Da die Fotoausbeute bei Großwild doch kleiner war, als erhofft, habe ich mich dann auch auf kleinere Tiere verlegt. Auch nicht schlecht.
Zur Ausrüstung: Ich war mit E-1 und E-3 unterwegs, dazu das 14-54, das 11-22, das 50-200 und der Konverter EC-14. Sehr bewährt hat sich auch der Nexto-Imagetank. Bei über 3000 Fotos im RAW-Format war mein Kartenvorrat überfordert, die 160-GB-Festplatte aber noch fast leer.
Auf Safari war die E-1 ständig mit dem 14-54 versehen und die E-3 mit dem Tele - meist mit Konverter.
In dieser Kombination habe ich mich bemüht, mindestens auf 7,1 abzublenden, da erst dann die Schärfe optimal ist. Dazu noch eine möglichst schnelle Zeit - min. 1/250 - und die Empfindlichkeit dementsprechend angepasst. Bei der morgentlichen Pirschfahrt habe ich eher mit Offenblende und ohne Konverter gearbeitet, um die ISO-Werte im Rahmen zu halten.
Die Belichtung war eigentlich immer mit ESP gemessen - es funktioniert hervorragend. Bei der E-1 bin ich irgendwann auf die mittenbetonte Integralmessung umgestiegen, da mir ESP nicht gefiel, bei der E-3 gibt es damit aber wirklich keine Probleme.
Da ich immer in RAW fotografiere, interessiert mich der Weißabgleich nicht sehr. Er sitzt aber sehr gut, Veränderungen habe ich eigentlich nur aus geschmacklichen Gründen vorgenommen.
Der Stabi war fast immer an und machte seine Sache gut. Nur bei Delfin-Fotos habe ich ihn abgestellt, da hier dank recht kurzer Belichtungszeiten eine Verwacklung eh ausgeschlossen war. Überflüssig war daher da Einbeinstativ, es blieb die ganze Reise im Koffer.
LiveView habe ich ein paar Mal eingesetzt, für mich hier ein nice to have, aber nicht wirklich notwendig. Bei anderen Fotoaufgaben sieht das natürlich anders aus.
Der Autofokus. Natürlich das spannendste Kapitel. Grundeinstellung war AF-Stop = ein, kleines AF-Feld. Bei anderen Einstellungen wird immer auf irgendeinen Grashalm im Vordergrund fokussiert. Dann meist C-AF, da sich die Tierchen mitunter ja bewegen. Das bedeutet natürlich ständig eine Verschiebung des Fokuspunktes. Mit dem Steuerkreuz ging das ganz gut. Schön dabei ist, dass man mit der OK-Taste immer direkt auf das mittlere Feld kommt. Die Funktionstaste hatte ich mit der AF-Wahl belegt, um schnell auf die AF-Automatik wechseln zu können. Bei sich schnell bewegenden Tieren ist dies - denke ich - die richtige Einstellung. Das Ganze braucht schon etwas Training, klappt dann aber ganz gut.
Die AF-Zonen-Einstellung habe ich nie genutzt, ich hatte das zu hause ausprobiert und bin nicht so gut damit klar gekommen.
Die AF-Genauigkeit ist meist sehr gut, manchmal gab es jedoch auch unerklärliche Aussetzer: Die Kamera ging dann aus dem eigentlich erkannten Fokus. Erneutes Halbdurchdrücken des Auslösers löst das Problem.
Trotzdem habe ich mir manchmal die Umschalttaste der E-1 für den AF-Modus zurückgewünscht, um schnell mal auf S-AF wechseln zu können. Taste und Rad der E-3 sind hier einfach unterlegen.
Mit der AF-Geschwindigkeit hatte ich wenig Probleme. Wenn ich dem Tier folgen konnte, konnte das der AF meist auch - vor allem mit dem 14-54. Beim 50-200 wird die SWD-Version aber sicher Sinn machen.
Nicht testen konnte ich den AF, wenn ein schnelles Tier direkt auf einen zuläuft - bei den zur Auswahl stehenden Tieren vielleicht gar nicht so schade.
Wenn ich von der E-3 mit Tele zur E-1 wechselte, wirkte diese ungemein kompakt. Die E-3 dagegen ist schon ziemlich bullig. Aber sie liegt wirklich hervorragend in der Hand, vor allem der Griff ist für mich perfekt ausgeformt - deutlich besser, als bei der E-1.
Ausfälle und Fehler gab es auch. Die Kamera zeigt bei meinen 4-GB-Karten nach dem Einlegen 236 mögliche Fotos in RAW an. Tatsächlich passen jedoch 377 drauf. Dann gab es einmal bei vollem Tageslicht und normaler Einstellung eine Aufnahme mit 2 Sek Belichtungszeit. Nach Aus- und Anschalten war alles wieder normal. Über den manchmal etwas komischen AF schrieb ich schon. Was öfter nicht funktionierte war das Umschalten von Mehrfeld-AF auf Einzel-Felder. Umgekehrt gab es da nie Probleme. Über das Menue oder mit Ansteuerung über die Info-Taste ging es auch immer, so dass ich hier eher einen Bedienfehler von mir sehe.
Die Ausdauer der Akkus fand ich OK, aber nicht überragend. Mit meinen Original-Akkus waren zwischen 500 und 700 Aufnahmen möglich, die nagelneuen No-Name-Akkus schafften nur ca. 300. Vielleicht werden sie ja nach ein paar Ladezyklen noch besser.
Fazit: Insgesamt war ich mit der E-3 hoch zufrieden. An der Kamera sind für mich wenige Wünsche offen. Toll fände ich eine programierbare ISO-Automatik. bei der ich selbst festlegen kann, bei welcher Verschlusszeit der ISO-Wert ansteigen soll (von mir aus gern mit einer Software am heimischen Computer. Dann noch den AF-Wahlschalter der E-1 und eine brauchbare Wiedergabelupe. Dass die ab 7-fach keine Veränderungen mehr zeigt, ist wirklich lästig.
Gruß
Hans