Mein Review NX300 - Teil 1 - Erster Eindruck, Bedienung
Ich habe die NX300 mit dem Kit-Objektiv 18-55 OiS III jetzt ca. 2 Wochen. Ich benutze sie als Zweitkamera neben der Canon 60D. Dies erwähne ich deshalb, weil man sicherlich auf der "ersten" wesentlich versierter ist als auf der Zweitcam, die man erst wenige Tage besitzt.
Dennoch hat die NX300 bisher insgesamt einen guten bis sehr guten Eindruck hinterlassen.
Schon das Lesen der Bedienungsanleitung macht Spaß. Da werden grundlegende Dinge zu Themen wie Komposition, Blende, Verschlusszeit, Belichtungskorrektur geschrieben, sodass meine Frau - Komposition ist als Künstlerin ihr Ding, die technischen Sachen sind böhmische Dörfer - nach dem Lesen etwas schlauer sein sollte (bisher ist sie noch nicht dazu gekommen, sich diese Dinge anzuschauen...).
Ich möchte mich im Teil 1 meines Review vor allem auf die Bedienung fokussieren. Gerade bei einer Zweitcam ist eine einfache Bedienung sehr wichtig.
Was mir an der Cam positiv aufgefallen ist:
*** dem Kitobjektiv liegt eine Gegenlichtblende bei
*** Es gibt einen künstlichen Horizont (Wasserwaage), der gleichzeitig mit dem Fokuspunkt angezeigt werden kann. Einblenden kann man die Wasserwaage durch (mehrmaliges) Drücken von "DISP". Wenn ich mich richtig erinnere, kann man beispielsweise an der Olympus E-P3 oder an der E-M1 nur entweder Fokuspunkt oder Wasserwaage einblenden. Allerdings ist die Wasserwaage an der NX300 nur klein und leider nicht sehr genau, sondern eher "grob".
*** Hilfslinien-Raster einstellbar
*** Die i-function ist ein richtiges "wow"-Erlebnis. Die wichtigsten Einstellungen sind für mich Zeit, Blende, ISO, Weißabgleich. Je nach Foto-Mode kann ich durch (mehrmaliges) Drücken des i-function-Buttons diese Einstellungen aufrufen und dann schnell mit dem Hauptrad oben an der Cam verändern. Genial! Den Weißabgleich habe ich abgewählt, weil er eh' immer auf Auto steht und ich bei wichtigen Fotos auch RAW shoote.
*** schnelle Bildfolge - kann ich jetzt nicht in Bilder je Sekunde ausdrücken, 5fps (frames per second) werden es aber schon sein - für mich mehr als ausreichend. Und dann gibt es noch den Burst-Mode ... den man allerdings irgendwo im Menü suchen muss; darum ist dies für mich eigentlich nur Spielerei. - Aber gut zu wissen, dass es das gibt. Nachteilig an der Geschwindigkeit ist allerdings, dass der recht kleine Buffer sehr schnell voll wird. Das kann ich im Augenblick auch nicht mit einer Zahl belegen, gefühlsmäßig jedenfalls sind weit weniger Serienaufnahmen möglich als mit der Canon 60D.
*** Touch-Autofokus; auch im Gesichtserkennungs-Mode wählbar!
*** manueller Autofokus mit AF-Lupe und Focus-Peaking. Ich habe die Farbe auf Grün gestellt, weil ich mir einbilde, die beleuchteten Konturen so am besten zu sehen. Gestern Nacht ich auf die Lichter der Stadt Romanshorn, auf der anderen Seite des Bodensees manuell scharfgestellt - problemlos möglich!
<An dieser Stelle kopiere ich bei Gelegenheit das Foto ein, welches bei der Gelegenheit entstanden ist:>
*** Das Kit-Objektiv hat einen Stabi, der ein- und ausschaltbar ist. Ich kenne von meinen Objektiven für das Canon-System einen Schalter direkt am Objektiv. Das erscheint auf den ersten Blick logischer. Denkt man aber länger darüber nach, dann ist das Konzept mit dem Schalter in der Kamera doch stimmiger: Die Kamera weiß, ob Stabi ein/aus und kann / könnte danach die geringste Verschlusszeit (Verwackeln) wählen, wenn Auto-iso eingestellt ist. Die Kamera könnte theoretisch auch erkennen, ob sie auf einem Stativ steht und der Stabi ausgeschaltet werden muss. Ob diese Features tatsächlich implementiert sind, kann ich aber im Augenblick nicht sagen!
*** Nach ein- oder zweimal Suchen weiß ich jetzt auch, wo der "Führungsmodus" ist. Der wird nämlich gebraucht, wenn die Kamera in Stellung "M" einen externen (manuellen) Blitz auslöst. Ich bin nämlich großer Fan entfesselter Blitze, siehe hier:
Playmobil von
rainerbuesching auf Flickr
... und da muss man dem Display ja irgendwie sagen: zeige mir ein helles Bild meines Motivs, auch wenn es im Augenblick noch recht dunkel zu sein scheint! - Okay, das geht also problemlos. Natürlich hatte ich vor dem Kauf schon die Bedienungsanleitung gelesen, um dieses für mich wichtige Feature abzuchecken. (Und das Zuschalten ist leichter zu finden als bei Olympus!)
Was mir an der Cam negativ aufgefallen ist:
*** grobe Stufung des künstlichen Horizonts und kleinen Buffer erwähnte ich bereits oben
*** es gibt keine Panoramafunktion, wie beispielsweise bei vielen Kompaktkameras (Sony, Fujifilm, ...)
*** bei Mode-Wechsel bleiben Zeit- und Blendeneinstellungen nicht erhalten. Das muss ich näher erläutern: bei meiner Canon stelle ich beispielsweise im manuellen Modus "M" die Kombination 1/125s und Blende 8 ein. Dann wechsle ich auf Blendenvorwahl, stelle Blende 4 ein. Dann wechsle ich auf Zeitvorwahl, stelle 1/1000s ein. Jetzt zurück in Modus "M": ursprüngliche Einstellung 1/125s und Blende 8 ist noch da! - Nicht so bei der Samsung: die hat nach der gleichen Prozedur nunmehr Blende 4 und 1/1000s, wenn ich zu "M" zurück gehe. - Allerdings kann man darüber streiten, ob dies ein wirklicher Nachteil oder vielmehr sogar ein Vorteil ist. Für mich ist es ein Nachteil, weil meine Erstcam eine Canon ist. Wäre meine Erstcam eine SAMSUNG und meine Zweitcam eine Canon, wäre es genau umgekehrt.
In der zweiten Folge werde ich auf die Bildqualität unter Studiobedingungen bei unterschiedlichen ISO-Einstellungen eingehen und auch hier mit meiner Canon sowie dem Tamron 17-50mm/2.8 non VC vergleichen.
In der dritten Folge werde ich "Real-World"-Fotos beider Kameras vergleichen.