Das Gemeckere kommt ja hauptsächlich nur von Leuten, die nicht so gerne RAWs entwickeln möchten. Die JPEGs der X20 sind halt schlechter als die des Vorgängermodells und da ist die Enttäuschung zu verstehen und das Gemeckere gerechtfertigt.
Wäre es nun ähnlich wie bei der X10 und das RAW-Format schlecht nutzbar, oder die Ergebnisse nicht besser bzw. schlechter als die JPEGS, dann wäre wiederum die RAW-Fraktion enttäuscht und würde nun meckern.
Entscheidend ist halt der eigene Anspruch. Aber um das Ganze entwas objektiver zu beurteilen, müsste man gucken, wer die Zielgruppe und die direkten Konkurrenzmodelle der X20 sind.
Meiner Meinung nach richtet sich die X20 hier eher an Personen, die eine Kamera suchen, die im mittleren Preissegment angesiedelt ist und auch in schwierigeren Situationen sehr Bildergebnisse liefert und insgesamt eine deutlich bessere Bildqualität und Funktionalität besitzt als Smartphones und die Travelzoomer. Eben eine Kamera aus dem kompakten Premiumsegment, wo sich auch die LX7, RX100 oder die G15 tummeln.
Und ich finde nicht, dass man bei dieser Zielgruppe voraussetzen kann, dass ausschließlich das RAW-Format genutzt werden sollte, um ansprechende Ergebnisse zu erzielen. Das trifft eher auf Enthusiasten, Semi-Pros und professionelle Fotografen zu, die bereits mehrere Kameras bzw. ein APS-C- oder Vollformatsystem besitzen und die X20 nicht als alleiniges Modell, sondern als kleine Zweit- oder Drittkamera nutzen wollen.
Mit dem Hintergrund der RAW-Nutzung richten sich an diese Zielgruppe dann aber eher die X100s, RX1 oder Sigmas DP-Reihe. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen.
Meiner Meinung nach sollte Fujifilm daher bei den Einsteigermodellen der X-Serie Priorität auf eine gute JPEG-Bildqualität legen. Bei der X20 sollte RAW eher Bonus als Notwendigkeit sein.