Mal ne kleine Story meinerseits zu dem Thema.
Ich habe lange Zeit echt gern mein Kameras gewechselt, immer auf der Suche nach dem letzten Schrei. Egal was grade neu und total angesagt war, ich wollte es haben. Egal ob Canon, Nikon, Sony und sogar Leica, ich habe gerne viel Geld in das Hobby gebuttert.
Irgendwann kam ich dann auf die Idee auch mal ein wenig Geld damit verdienen zu können. Also ab zum Gewerbeamt und als Gewerbe ein "Bildservice" angemeldet.
Zu der Zeit war ich mit Sony A7s, A7ii und nem Haufen teurer objektive und Blitzzeugs unterwegs.
Hauptsächlich wollte ich Portraits und Hochzeiten fotografieren, doch die Aufträge kamen trotz Werbung und ordentlichem Internetauftritt nicht so zahlreich wie erhofft.
Mein täglich Brot habe ich mit wirklich harter fotografischer Arbeit verdient, mit Autofotografie.
5-7€ pro Fahrzeug, 12-14 Bilder pro Fahrzeug. Dazu gehörte Fahrzeug ausparken, richtig ins Licht setzen, umparken um nicht gegen die Sonne zu arbeiten etc... anfangs habe ich ca. 2-3 Fahrzeuge die Stunde geschafft.
Anfangs habe ich die Fahrzeuge auch noch mit meinen beiden Sonys fotografiert, auf der einen ein 16-35 und ein Blitz für die Innenaufnahmen , auf der anderen ein 70-200 für die Fahrzeugaufnahmen von außen.
Egal wie sehr ich mich bemühte die Vorgaben der Autohäuser einzuhalten, zufrieden waren sie nie, weder mit der Geschwindigkeit, noch mit den Bildern!
Woran es lag habe ich nie verstanden, aber ich war mir nicht zu schade mal bei anderen autofotografen nach zu fragen wie sie denn arbeiten.
Also bin ich eines Tages los und habe mal einem Kollegen über die Schulter geschaut. Ich war ziemlich verblüfft zu sehen, dass dieser nur eine Canon sx60 hs und einen passenden Canon 430 Blitz für die Arbeit nutzte. Paar ersatzakkus für den Tag dabei und fertig.
Der Typ schaffte drei mal so viele Autos pro Stunde wie ich und musste abends nicht mal in lightroom rumregeln um die Bilder passend zu bekommen. Er lud die Bilder so wie sie aus der Kamera kamen auf den Server der Autohändler und fertig. (Zwei Bilder pro Fahrzeug bearbeitete er mit Werbung und Fahrzeugdaten)
Ich zog los und besorgte mir auch so eine 400€ Canon, und siehe da, die Geschwindigkeit kam, die Zufriedenheit der Kunden kam, das Geld kam rein.
Durchgehalten habe ich das ganze dann aber doch nicht all zu lange, es ist echt ne knüppelharte Arbeit, und der Lohn ist dank hoher Konkurrenz halt entsprechend niedrig. Mit Spaß oder fotografischer Kreativität hat das ganze dann auch nicht viel zu tun.
Hat jetzt nicht direkt was mit fuji zu tun, außer dass ich in der Zeit eines gelernt habe. Hobbyfotografie sollte vor allem eins bringen, Freude an Erinnerungen und Freude am fotografieren.
Manch einer findet diese Freude in der neusten Hightech Ausrüstung, andere wiederum sind glücklich mit möglichst wenig Aufwand tolle Bilder fest zu halten.
Mittlerweile trennt mich niemand mehr von meinen fujis. Ich brauche auch nicht die allerneuste xpro2 oder xt2 um gute Bilder hin zu bekommen, die x-t10 und ein zwei Festbrennweiten in der Tasche und ich bin bedient.
Ich glaube es gibt viele Wege zum fotografischen Glück, jedem den seinen.