Es sind hier eben verschiedene Ebenen die man unterscheiden muss.
Leider kenne ich selbst genug Leute, die Fotos anhand der Kamera festmachen bzw. ein Bild bei ihnen dann gut ist wenn z.b. irgendwas freigestellt ist.
Wir waren letztens auf einer Wanderung, Aufnahme einer Blüte und als wir später die Bilder angeschaut haben kam von einem Bekannten gleich die Aussage "Ah, hinten alles unscharf, ja sieht man gleich, dass dafür eine teure Kamera verwendet wurde und das ein super Bild ist"
Die Frage ist hier, was versteht jemand unter "gut"?
Das sieht jeder etwas anders. Definiert sich jemand "gut" als: Möglichst rauscharm, perfekte Schärfe etc. Kannst du auch Kuhfladen vom Stativ fotografieren und du hast ein gutes Bild.
Ich persönlich sehe es eher so:
Ein guter Fotograf kann auch mit "schlechteren" Werkzeugen gute Ergebnisse abliefern. Er kann durch die Beschränkung der Kamera vielleicht nicht genau dieses eine Bild machen, aber er nutzt die ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und holt damit das bestmögliche heraus.
Umgekehrt wird es aber schwer, jemand der nicht Fotografieren kann, aber sehr teure Ausrüstung hat kann nur auf Glückstreffer hoffen.
Ein Großteil der Leute denkt jedoch "Bessere Kamera -> bessere Bilder", so gibts ja die Werbung vor und es ist doch immer viel angenehmer, wenn man "nur" in den Laden gehen muss, etwas Geld auf den Tisch hinlegen muss und alles wird besser, als wenn man selbst an
sich arbeiten muss und sich eingestehen muss, dass es an einem
selbst liegt und sonst an nichts. Die Ausrede mit "Ach, hätte ich so eine Kamera wie du, dann wäre das ja kein Problem ..." hört sich doch fürs Ego deutlich besser an.
Darum kurz gesagt:
Kamera ist und bleibt ein Werkzeug und ein guter Fotograf kann mit jedem Werkzeug tolle Bilder machen, umgekehrt hingegen wird es sehr schwer.
Für gewisse Situationen hingegen brauche ich aber spezielles Werkzeug, damit ich das genau so hinkriege mit möglichst wenig Kompromissen. (Das setzt aber dann das Können/Wissen voraus)