hallo the_haury
Erstmal willkommen hier im Forum. Du bist ja noch nicht lange dabei.
Du bist noch jung und hast alle Zeit der Welt, Dich mit der Fotografie auseinanderzusetzen. Wenn Du in einem Forum Bilder zeigst, dann musst Du meist mit "knallharten, ehrlichen Meinungen" rechnen. Get over it! Das kann manchmal schön deprimierend sein, weil es sich eben häufig um destruktive Kritik handelt und auch stark vom Gemütszustand des Kritikers abhängt. Konstruktive Kritik ist schon besser. Lerne was es zu lernen gibt, rechtfertige Dich nicht und fang ja nicht an zu streiten.
Du kannst das Beste daraus machen, indem Du die Frustration überwindest und Dich immer fragst, was Du besser machen kannst und wie Du etwas erreichst. Wenn Dir z.B. ein Bild von jemand anderem besonders gut gefällt, dann kannst Du Dir überlegen (oder hier verlinken und fragen), wie es entstanden ist und was es von Deinen Aufnahmen unterscheidet. Wenn Du das herausgefunden hast, dann bist Du auf dem besten Weg, bessere Bilder zu machen, denn Bildanalyse ist ein wichtiger erster Schritt. Klar gibt Dir Deine Kamera/Objektivkombination gewisse Grenzen auf (Du hast kein Macro oder Supertele, auch keine Lichtriesen), aber Du hast dennoch für den Anfang genug Gestaltungsmöglichkeiten.
Nun zu meiner Bildkritik:
Du zeigst hier 20 Bilder, davon gleich 11 mal Katzenporträt. Als erstes solltest Du nur die besten Bilder zeigen. Du wirst in der Digitalfotografie nicht drum herum kommen, Bilder auszusortieren (Bildanalyse).
Katzenbilder haben die meisten von uns schon tausendfach gesehen. Die meisten können das nicht mehr sehen, weil es nichts Überraschendes mehr zeigt. Die Katze mag noch so süss sein, es ist halt einfach eine liegende, sitzende, stehende Katze im Haus oder im Garten.
Ein wesentlicher Punkt guter Bilder ist die Wahl der Perspektive. Wenn Du eine ungewöhnliche Perspektive findest, um etwas aufzunehmen, dann hast Du schon viel gelernt. Bei den meisten Bildern hast Du Dich vom Sofa gerade mal in den Garten bewegt. Das ist ok für Testaufnahmen aber mehr geht damit einfach nicht. Geh raus! Schliesse Dich einen Fotoworkshop an, finde Gleichgesinnte, geh einen Weg, den Du noch nie gegangen bist.
Du hast auf jedenfall schon erkannt, dass gewisse Lichtstimmungen eine Fotografie besser machen. Die Gewitterbilder, die Wolkenbilder zeigen einen guten Anfang, allerdings nicht gerade (wie erwähnt) eine gute Standortwahl. Wenn Du diese Bilder in Deiner Umgebung gemacht hast (wahrscheinlich aus dem Wohnzimmerfenster), solltest Du Dir überlegen, wann dieses Wetterphänomen auftritt und wie Du es vorhersehen kannst. Gleichzeitig suchst Du Dir einen interessanteren Ort aus, wohin Du Dich begibst, wenn solches Wetter zu erwarten ist. Wenn Du das schaffst, dann hast Du ein gutes Bild gemacht. Die Frage wird für Dich erstmal sein, wie Du einen Ort findest, der ein interessantes Bild ergibt. Das ist nämlich gar nicht so einfach. Am besten schaust Du mal in die Bildergalerie und lässt Dich inspirieren. Du kannst auch ein Bild aussuchen und nachfotografieren. Selbst Picasso hat zu Beginn erst einmal Bilder anderer Künstler kopiert, bis er die Techniken beherrschteund und wusste wie er sich weiterentwickeln wollte.
Das Mondbild ist ganz gut. Gefällt mir, aber das beste Bild deiner Serie finde ich die Aufnahme mit der Wespe. Weisst Du weshalb? Weil die gelben Streifen der Wespe einen tollen Farbkontrast zum blauen Hintergrund bilden. Einen guten Farbkontrast kann ein Bild auch interessant machen. Blau-Gelb, Rot-Grün, usw. usw. Du kannst Dich ja mal so nebenbei in die Farbenlehre einlesen, da gibt es ein hervorragendes Büchlein; Johannes Itten; Die Kunst der Farbe (
http://www.amazon.de/dp/3363009798). Das wird Dich weit bringen, denn wenn Du verstehst, wie Farben wirken, dann weisst Du auch, wie Du sie einetzen kannst. Die beiden Wolkenbilder sind nicht zuletzt auch wegen des Farbkonstrasts Blau-Gelb interessant. Damit ein Bild aber gut ist, sollten mehrer Faktoren stimmen. Farbkontrast, Perspektive, Anordnung, ...
Zum Beispiel bei Bienenbild: Farbkontrast und die Diagonale, die die Wespe entlangschwimmt. Ein guter Anfang mit Potenzial nach oben (näher rangehen (Macro) Wespe im goldenen Schnitt, Raum öffnen, etc. etc.). Du siehst, es gibt eine Menge Regeln, an die man sich anfangs halten kann, um zu guten Bildern zu gelangen. Später, wenn Du dann saugut bist, darfst Du diese Regeln dann selbstverständlich brechen und uns überraschen
Go ahead!
JulesK