Als ich nach langen Jahren mit der 400D, 450D, 40D, 60D und zuletzt 7D ins Kleinbildformat zurückgekehrt bin, stand mir die 6D und die 5DIII zur Auswahl. Die 5DIII hätte mir für die 1000€ Preisdifferenz 2 Kartenslots, ein paar mehr Fokuspunkte und die 1/8000s geboten. Nichts, was mich fotografisch wirklich weiter gebracht hätte. Deshalb habe ich mir für ungefähr das gleiche Geld eine 6D und das EF4/16-35L IS gekauft. Als ich meinen Zweitbody (meine alte 7D) wegen zu geringer Nutzung auch auf Kleinbildformat updaten wollte, stand wieder die 6D und neu die 5DIV zur Auswahl. Außer Größe und Gewicht konnte mich an der 5DIV aber nichts beeindrucken. Also habe ich mich für eine zweite 6D entschieden und für das übrige Geld ein 100-400 II dazu genommen.
Verschwenken ist für mich kein Thema. Das habe ich schon immer gemacht, auch mit der 7D mit ihren 19 Kreuzsensoren und diesem ach so tollen Joystick. Das geht einfach schneller und ist intuitiver. Braucht halt etwas Übung. Geht auch mit lichtstarken Festbrennweiten wunderbar.
Die Diskussion um den ach so geringen Dynamikumfang ruft bei mir immer nur ein müdes Lächeln hervor. Was hilft mir eine Kamera mit einem noch größeren Dynamikumfang, wenn es kein Ausgabemedium gibt, das diese Dynamik auch darstellen kann? Zudem - Bilder, in denen die Tiefen hoch- und die Lichter runtergezogen werden, wirken schnell blass, farblos, unnatürlich und langweilig. Da ist vielmehr der Fotograf gefordert, seine Bilder richtig zu belichten und sich bei Korrekturen zurückzuhalten.
Wie in anderen Posts schon zu lesen, kann man sich über die 1/8000s auch lange streiten. Mir fehlt diese eine Belichtungsstufe nicht, auch mit der 7D habe ich sie nicht wirklich genutzt. Dafür hat man ein Graufilter, das hilft wenigstens nachhaltig.
Ich war auch gespannt auf die 6DII, Canon hat auch Einiges in die richtige Richtung unternommen, aber der Funke ist bei mir noch nicht übergesprungen. Muss Wohl auf die 6dIII warten, vielleicht kommt dann der "Haben-wollen"-Effekt wieder durch.
So lange werde ich meine 6D behalten und als Zweitkamera eben auch. Ich werde damit weiterhin Hochzeiten, Familienfeiern, Landschaft, Architektur, People und Portraits fotografieren, aber auch weiterhin nicht vor Autorennen, Pferdesport, laufende Hunde, spielende Kinder usw. zurückschrecken. Eben alles das, was ich auch schon zu analogen Zeiten fotografiert habe, als es noch keinen Autofokus gab und die ISOs vom verwendeten Film vorgegeben wurden. Auch werde ich weiterhin die kleinen, technischen Spielereien genießen, die sich durch das GPS, WLAN und Handy-App ergeben. Womit wir bei dem einzigen Punkt wären, der mich an der 6D stört und beim Nachfolger anscheinend nicht verbessert wurde: der Stromverbrauch bei eingeschaltetem GPS. Wenn man da nicht aufpasst, steht man schnell ohne Strom da...
Deshalb von meiner Seite ein
für diese kleine, tolle Kamera!
Blende 81