Wenns noch keine praktischen Erfahrungen mit dem XL gibt - wie wäre es wenn der TO eines in Netz bestellt und hier darüber berichtet. Im Gegensatz zum Kauf beim örtlichen Händler kann man es ja problemlos wieder zurückschicken.
"Der TO" (=ich) hat das nun gemacht. Da es scheinbar nirgendwo ausser irgendwelchen "Unboxing-Videos" kaum Verwertbares im Netz gibt.
Und nein, ich hab
nicht bei Amazon bestellt. Die Unsitte, diese Plattform als "Testequipment-Lieferant" zu benutzen mache ich nicht mit.
Erster Eindruck "im Wohnzimmer":
Wow, ein "dickes Ding" - war aber ja nicht unerwartet. Die Stativbeine haben 40, 36, 32, und 28mm Durchmesser. Im Karton war da sStativ (klar) mit montierter Nivellier-Halbschale. Eine Tasche für das Stativ, die recht schlau gemacht ist - man kann sie komplett öffnen, aber auch nur oben, um das Stativ quasi "senkrecht" zu entnehmen. Als Zubehör gitb es 3 Inbusschlüssel, davon 2 gleich gross und ein Kleinerer. Wozu die genau sind, muss ich noch "erforschen". Ebenfalls dabei sind 3 Metall-Spikes mit 3/8-Gewinde, die man auch zusätzlich mit ebenfalls enthaltenen "Schneetellern" montieren kann. Die Spikes (und die montierten Gummifüsse) haben am Gewinde übrigens eine Gummidichtung. Damit soll - lt. Rollei - das Stativ auch problemlos im Wasser stehen können, ohne dass Wasser eindringt. Das werde ich mal testen.
Das Zubehör findet in einer Innentasche der Stativtasche Platz. Nettes Detail dort: Der Griff vom Reissverschluss wird im geschlossenem Zustand von einer kl. Kunst"leder"klappe abgedeckt, damit das Stativ davon nicht verkratzt werden kann.
Erster Aufbau in "Trockenübung". Die Drehverschlüsse laufen sauber und ohne hakeln, die Beine "fallen" nicht willig raus, man muss ein paar cm nachhelfen (vielelicht gibt sich das mit der Zeit, mal sehen) . Das letzte (untere) Beinsegment hat eine aufgedruckte Markierung von 1-6, man kann damit alle drei Beine relativ gut und genau gleich einstellen, wenn kein "Vollauszug" benötigt wird.
Die Verarbeitung sieht für mich einwandfrei aus. Es gibt nix, was klemmt oder hakt, es gibt nirgendwo unsaubere oder gar scharfe Kanten und Grate. Das Finish ist sehr sauber und gleichmässig. Auch an komplett demontierten Beinen findet man keine Grate, Produktionsreste etc., der Zusammenbau nach kompletter Demontage geht einfach und problemlos.
Neu für mich ist die Arretierung der Beinanstellwinkel. Bisher kannte ich nur irgendwelche "Drücker", die man halt gedrückt hat und das Bein rastete von selbst in der nächsten Winkelstellung wieder ein. Das gibt es beim Rollei Alpha XL nicht. Hier muss man "den Knopf" (der wie ein "Drücker" aussieht) herausziehen, das Bein etwas bewegen und den "Knopf" wieder reinschieben. Der Nächste Winkel ist dann "eingestellt". Das Bein stützt sich dann durch diesen "Knopf" direkt an der Stativschulter ab (ich werd mal Fotos davon machen, ist echt kompliziert, das zu beschreiben) Mein Eindruck davon: Ungewohnt, primitiv, aber wirkungsvoll!
Weiter mit der "Trockenübung: Kugelkopf (Sirui K-40X) montiert - problemlos. Ja, warum Kugelkopf? Für schweres Equipment wäre doch ein Gimbal oder Fluidneiger besser. Weis ich auch, aber ich kann mich damit halt noch nicht anfreunden und der K-40X tut momentan das, was ich will. (und einen Geldesel hab ich auch nicht um mir mal eben nebenbei nochmal um die 500€ einen "adäquaten" Gimbal oder Fluidneiger zu besorgen)
Kamera drauf (D4 mit Sigma 2,8/120-300, 2x TK). Bombenfest! Live-View, max. Vergrösserung und dann ein kl. Tipp an die Kamera. Kurzes (aber wirklich nur sehr, sehr kurzes!!) Wackeln, dann wieder Ruhe. Und das Auf Holzboden. "Wissenschaftliche" Tests mit irgendwelchen vergleichbaren, "genormten" etc. Komponenten kann und werde ich nicht durchführen.... Das Ding steht für mich stabil und mehr will ich nicht.
Der erste Eindruck "auf dem Trockenem" hat meine Erwartungen voll erfüllt. Am Fr. oder Sa. (und je nach Wetter) geht´s dann raus damit. Im Zoo Salzburg ist "Nachtzoo", d.h. wenig Licht und lange Belichtungszeiten sind angesagt. Da darf und soll sich ein Stativ am Besten überhaupt nicht bewegen, ist eh schon schwierig genug, dass das Tier ruhig hält... (ich bin da i.d.R. bei f:2,8, 1/10 sek. oder länger, ISO 6400 - nur mal für den Eindruck, wie dunkel es dort sein kann...)
Und das Gewicht.. Werde ich "erleben", aber es ist ja auch klar, wenn man "XL" kauft, trägt man eben auch "XL".
Und die Höhe... "XL" war mir klar und auch so gewünscht. Im "Normalbetrieb" werde ich das komplette 4. Beinsegment nie brauchen. Das sollte (so der Plan) die Stabilität nochmals erhöhen.... 40, 36, 32mm sollten stabil genug sein, auch wenn der Beindurchmesser alleine noch keine Garantie für irgendwas ist.
Soweit also zum "Trocken-Test"...