Auch ich überlege zu meiner 6D mit 24mm 1.4 eine Leica zu kaufen. Seit quasi ewig. […]
Ich liebe die Ergebnisse die aus der 6D mit dem 24er 1.4 am Ende fallen. Doch ich liebe nicht die Kamera. Und das würde ich am Ende des Tages niemals unterschätzen. Dazu mache ich das jetzt schon zu lange. Also das Hobby
Zu diesem Thema möchte ich auch meine Gedanken beisteuern, da sich das Ganze bei mir vor etwa einem Jahr im Endeffekt ähnlich darstellte.
Auch ich hatte den länger gehegten Wunsch nach einer Kleinbildkamera vor einigen Jahren mit einer EOS 6D beantwortet – da ich von einer EOS 60D kam, stand zu diesem Zeitpunkt für mich außer Frage, eine andere Kamera als eine EOS anzuschaffen. Im Nachhinein betrachtet, war die Anschaffung der 6D ein Fehler – ich wurde tatsächlich nie richtig „warm“ mit diesem Kasten. Mit dem Kleinbildsensor und einem hochlichstarken F/1.4 Objektiv war ich zwar sehr zufrieden; die Haptik, Bedienung und allgemein die Anmutung der großen und schweren DSLR wollte mir allerdings einfach nicht gefallen.
Anfang des letzten Jahres habe ich dann beschlossen, eine kleinere Kamera anzuschaffen – ich wusste durch die Nutzung meiner kleinen Reisekamera, der Olympus OM-D E-M5, dass mir diese Art von Kamera sehr viel besser gefiel, als eben dieser große, unästhetische Brocken.
Nachdem ich im Laufe der Zeit festgestellt hatte, dass ich für meine Art der Fotografie im Endeffekt größtenteils, in 90 Prozent aller Fälle, lediglich eine Brennweite zwischen 24 und 35 Millimeter benötigen würde, standen mit den Sony a7-Kameras und einer Leica Q zwei Kameraarten zur Auswahl. Und da sich im Laufe der Zeit ein schönes EF-Setup angesammelt hatte, bestand dann letztendlich dennoch die Anforderung, dass diese Objektive weiterhin verwendbar sein sollten. Daher gab ich der Sony a7-Reihe eine Chance und tastete mich zunächst durch die Anschaffung einer relativ günstigen Sony a7R an dieses System heran. Da ich feststellte, dass diese Kameras für meine Art der Fotografie vermutlich den besten Kompromiss darstellen würden, habe ich vor kurzem auf die a7R III aktualisiert. Als „leichtes Besteck“ für unterwegs, habe ich das FE 28 MM F/2.0 dazugekauft. Im Endeffekt eine flexiblere Abwandlung der Leica Q – mit Abzügen in der „B-Note“ Haptik und Anmutung. Ich hoffe nun, angekommen zu sein und nutze hauptsächlich das oben genannte FE 28 MM F/2.0. Dennoch ist es ab und an möglich, bei Bedarf vorhandenes EF-Glas, wie beispielsweise das 24 MM F/1.4 ART, 35 MM F/1.4 Art und das 70-200 F/2.8 IS, zu adaptieren. Auch ein 50 MM F/1.4 schwebt mir vor. Letztendlich ist man mit einer Systemkamera flexibler aufgestellt und kann durch Abwandlung der Objektive variieren und experimentieren; zumal sich der fotografische Stil im Laufe der Zeit auch ändert. Da tut man sich mit dem fest verschraubten 28 Millimeter-Objektiv bei der Leica Q schwer.
Ich muss aber dennoch sagen, dass mich die Leica Q nach wie vor fasziniert. Vermutlich würde ich mit dieser Kamera, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, wunschlos glücklich sein – ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mehr als das lichtstarke 28 Millimeter Objektiv benötigen würde. Letztendlich war da dann doch noch ein kleiner Funken Vernunft, der es ausschloss, eine unflexible Kompaktkamera für über 4.000 EUR anzuschaffen.
Eines werde ich jedenfalls nicht tun - der Leica Q bzw. dem Leica M-System seine Berechtigung absprechen oder diese als überteuert darstellen. Das sind schon sehr besondere Kameras - weniger wegen des Bildlooks; aber vielmehr wegen der besonderen Haptik.
Jedenfalls sind z.B. die Sigma ART Serie Objektive einfach "flach" bildtechnisch, d.h. mitunter spitze in den Tests, aber eben keineswegs ein plastischer Bildeindruck, den ich bevorzuge....und wie auch die Leica Q hier sehr schön zeigt.
Da muss ich etwas widersprechen – ich finde gerade, dass die Sigma Art Objektive der Anmutung der Leica-Objektive recht nahe kommen. Zeigt auch dieser
Vergleich. Abgesehen davon, inwiefern man sie nun mit Leica-Objektiven vergleichen kann, gefallen mir die Art-Objektive sehr gut.
Gruß,
flo