Farbmanagement ist wirklich ein komplexes Thema.
In diesem Thread gibts viele richtige und leider auch viele falsche Aussagen.
sRGB ist Standard bei Kameras. Adobe RGB hat einen größeren Farbraum, bereitet aber in der Ausgabe auf Druckmedien mehr Probleme weil viele dieser Farben gar nicht dargestellt werden können. Denn gedruckt wird immer, wirklich immer! in CMYK + eventuell Sonderfarben. Es gibt keine RGB Drucker
. Tintenstrahldrucker können zusätzliche Farben zum Druck benutzen (light Cyan, light Magenta, light Black, ligh light Black, zB bei 8 Farben Druckern). Diese zusätzlichen Farben dienen aber nur der gleichmässigeren Flächenfüllung des Druckbildes und bieten keinen erweiterten Farbraum.
Das kalibrieren des Monitors für die Bildbearbeitung ist immer vorteilhaft. Leider ist aber der Effekt abhängig von der Qualität des Monitors. Ein 180,- Euro Schirm kann einfach nicht gut kalibriert werden. Das Panel gibt sowas nicht her (ungleichmäßig verteilte Helligkeiten, Blickwinkelabhängigkeit, Farbstabilität ect.). Hardwarekalibrierbare Monitore kosten minimal 500+ Euro. Gute weit über 1000 Euro. Und selbst in dieser Liga gibt es noch Qualitätsunterschiede (manche allerdings nur Messbar).
Alles Monitorkalibrieren nützt nichts wenn man für die Ausgabe unkalibrierte Geräte (Drucker, Belichter) benutzt. Der Professionelle Belichtungs- und Druckservice sollte seine Geräte allerdings immer kalibriert haben.
Als letztes kommt die Profilierung der Bilder. Das Farbprofil der Bilder muss auf das Druck-/Darstellungsmedium abgestimmt werden. Für das Web oder die generelle Bildschirmansicht kann das sRGB Profil in den Bildern bleiben. Für den Druck von Flyern, Postern ect. sollte man die Druckerei nach dem erfoderlichen Farbprofil fragen. Denn dieses richtet sich zB. nach dem Papier auf das gedruckt wird (gelbliche Papiere oder weiße Hochglanzpapiere) und dem Druckverfahren (Offset, Tiefdruck, Siebdruck ect.).
Wenn das alles korrekt eingestellt und umgesetzt wurde kann man davon ausgehen, dass man das Ergebnis bekommt welches man erwartet.
Eine kleine Bemerkung habe ich allerdings. Wenn man Bilder zum Fotoprinten gibt sollte man die Bilder im sRGB Farbraum belassen. Jetzt denkt sich jeder " Oben sagt er aber, dass nur in CMYK gedruckt wird"... Das ist richtig, aber die Workflows der Fotobelichtungsservices sind auf eine Bearbeitung von sRGB Daten ausgelegt um dem unbedarften Kunden die Konvertierungsarbeiten abzunehmen. Sie konvertieren die Bilder selbst in das CMYK Profil das sie brauchen. Wenn man diesen Schritt vorher selbst schon getan hat wird 2 mal konvertiert und das Ergebnis ist wesentlich schlechter.
Das Ganze habe ich versucht möglichst einfach zu schreiben. Denn nicht jeder ist Profi oder umfassend informiert. Also bitte keine Spitzfindigkeiten
, ich bin selbst in der EBV tätig und habe damit jeden Tag zu tun.