Okeh, okeh ... dann wollen wir der "Zumutung" mal ein Ende machen.
So ganz verstehe ich das diskutierte Problem zwar noch nicht, denn das Bild ist ja schließlich nicht verwackelt, sondern leidet nur unter Kontrastarmut und der Lichtstreuung. Nichts, was sich nicht mit ein paar Zügen in Luminar zurechtklopfen ließe. Und LR hat nicht ohne Grund einen "Dunst entfernen"-Regler bekommen. Bin überzeugt, dass es mit dem 135L bei offener Blende nicht anders geworden wäre. Stativ mitschleppen und besseres Wetter (klare Luft nach einem Regen, Wolken am Himmel) wäre natürlich von Vorteil gewesen. Egal. Ich wollte auch Niemanden nötigen, sich hier mit Material zu befassen, dass ihm nicht zusagt. Ich für meinen Teil mache ja auch nicht mit, wenn ich ein Bild langweilig finde oder keinen Sinn darin sehe, Arbeit zu investieren. In meiner Wahrnehmung ist das Ganze so etwas wie ein Kalenderbild für Ortsansässige. Drei allseits bekannte Landmarken, schön gestaffelt, mit Nachbearbeitung ausreichend scharf bis A4 und die hässlichen Seiten des Ortes gnädig vom Hügel verdeckt. Kritisch sind natürlich der entfärbte Hintergrund und der leere Himmel. Farbschleier sind eine typische Problematik von Sigma-RAWs, vor allem beim Aufhellen von Schatten. Das war ein Teil der Herausforderung solche Sachen zu vermeiden, denn grade daran hatte ich auch zu knabbern.
Bei Pembas erster Version find ich die Farben ein bisschen unharmonisch. Ist jetzt nicht das was mir zusagt.
Das von Axel geht farblich in die herbstliche Richtung und ist m.E. gut abgestimmt. Dass einzelne Bäume am vorderen Berg ins Violette abdriften, ist eine der typischen Sigma-Macken.
Man sieht sie auch bei Bueguzz, der in dieser Runde das Maximum an Schärfe aus dem RAW rausgeholt hat. Es geht also offensichtlich doch was.
Dann kommt die zweite Version von Pemba mit dem ausgetauschten Himmel und die find ich wirklich gelungen.
Auch Pebal zeigt, dass es scharf geht. Die Farben sind schon etwas knallig, besonders das Grün des Feldes quietscht um Aufmerksamkeit und der Himmel hat etwas gelitten. Kann man aber trotzdem noch anbieten.
Martins Version gefällt mir, auch wenn der gefärbte Himmel schon arg dominant ist. Das Ganze ist trotzdem noch in sich stimmig, hat Anklänge von einer Zeichnung und strahlt für mein Empfinden zugleich auch eine gewisse Sachlichkeit aus. Die Birke rechts von der Kirche ist für meinen Geschmack super geworden.
Bei Mizuno scheint ein Softfokus- oder "Schein-"Filter im Spiel gewesen zu sein. Die Idee ist nicht schlecht und wahrscheinlich noch ausbaufähig. Hier gibt es wieder mal Probleme mit den Farbschleiern im Himmel.
Auch bei Rukiber gibts diese Anklänge von Cyan und violett, aber in Kombination mit starken Kontrasten. Und auch diese Version ist wieder mal eine, wo ich überhaupt kein Problem mit mangelnder Schärfe habe; aber was weiß ich denn schon ...
MichaelN gibt mir wirklich Rätsel auf. Der Bildbearbeiterverstand schreit: "Iiih, weiße Ränder - Schärfungsartefake!!!11!", dabei könnte das auch als Nebel durchgehen und dann wäre es fast schon wieder eine Bereicherung. Eigentlich unvorstellbar, dass das nicht auch so gewollt war ... Dann wäre es wirklich mal ein GANZ eigenwilliges Ding und, wenn man sich die Farbschleier wegdenkt, sogar irgendwie stimmig. Es fällt schon arg aus dem Rahmen und trotzdem mag ich hier einfach kein negatives Urteil abgeben. Drücken wir es mal so aus: Selbst wenn ein talentierter Mensch schludert, kann er seine Begabung trotzdem nicht ganz verbergen.
Und zu guter Letzt Colias. Ohne ihn wäre eine Runde wie ein Leben ohne Mops - um mal mit Loriot zu sprechen. Schöne Lichtstimmung in der Tat. Kommt auf dem Smartphone seltsamerweise wesentlich besser rüber (weniger rötlich, mehr Schatten). Der stark verdichtende Beschnitt ist mutig und zielführend, also eine klare Bereicherung. Bei der Frage, ob eine Spiegelung nötig gewesen wäre, bin ich mir nicht so sicher. Auf jeden Fall trägt es dazu bei, diese Version von der Masse abzuheben und das ist ohne jeden Zweifel gelungen.
Wenn ich die Wertung auf dem Smartphone abgeben müsste, wären Colias und MartinA meine Favoriten; am großen Bildschirm macht Pembas zweite Version mit knappem Vorsprung vor zwei, drei anderen Bildern das Rennen.