Fotofan56
Themenersteller
Ich denke, wer mit einer der beiden Kameras liebäugelt oder gar schon eine X100VI hat, der fragt sich irgendwann: Lieber die eine oder doch die andere? Oder gar beide?
Sachliche und emotionale Gründe gibt es für jede Entscheidendung. Da ich selbst auch in einem solchen Entscheidungsprozess bin, mich eigentlich schon entschieden habe, aber ab und an doch ins Zweifeln komme, liste ich hier mal Gründe für die eine oder andere Variante lose auf. Vielleicht hilft es ja auch anderen, die die Unterschiede nicht so parat haben, weiter.
1. Mir geht es um Design und wertige Verarbeitung, welche soll ich nehmen?
Fuji hatte die E4 ja versucht auf X100V zu trimmen. Das haben sie über ein cleanes abgespecktes Design gemacht, dabei aber die Bedienungsfreundlichkeit verschlechtert. Zudem war die E4 nicht so wertig gebaut wie die X100V (keine eloxierte Aluoberschale).
Das hat sich nun deutlich geändert. Die E5 hat ein Oberteil aus gefrästem Alu. Viele bei der E4 verschwundenen Bedienmöglichkeiten sind wieder da, ohne die Kamera zu überfrachten. Zudem sind die Einkerbungen hinten mit Zugang zu den Bedienrädern sehr schön geworden. Das etwas kantigere Design wirkt etwas wuchtiger oben als das der dort schlankeren VI.
Fazit: Die VI und die E5 sind da jetzt auf Augenhöhe, letztendlich ist es Geschmackssache, was man schöner findet, ich persönlich tendiere sogar ein wenig zur E5.
2. Ich will eine kompakte Kamera!
Da liegt die VI immer noch knapp vorn durch das in das Gehäuse eingelassene Objektiv. Jackentaschentauglichkeit ist von daher absolut gegeben. Die E5 ist mit dem 23 2.8 (oder 27 2.8, 18 2.0) auch sehr kompakt, aber kommt an die VI nich ganz heran. Das relativiert sich, sobald ich an die VI eine feste Geli schraube, dann ist es eigentlich egal.
Fazit: Auch hier eher Gleichstand zwischen den beiden Konzepten, es sei denn, ich bin mit der VI ohne Geli unterwegs. Ich habe das eine Zeitlang so gemacht, es gab aber doch zu viele Situationen, wo eine Geli die bessere Wahl gewesen wäre. Jetzt ist sie fix drauf.
3. Das Kernthema: Flexibilität
Daran scheiden sich die Geister. Es gibt ja sogar einige, die das Puristische einer fixen Linse in einem zugegebenermaßen attraktiven Reportagebrennweitenbereich feiern, den Fußzoom loben und sich Kreativität durch Begrenzung erhoffen. Kann man so machen. Muss hier auch nicht diskutiert werden, ich stelle es nur fest und jeder kann ja für sich schauen, ob das für einen selbst passt oder nicht.
Aber: Die X100 ist seit der VI deutlich flexibler geworden. Die Kombination der 40MP im neuen Sensor als potentielle Cropreserve plus WCL und TCL ergibt zunächst mal eine Range von 18, 23 und 33mm bei f2.0! In Zeiten, in denen ein neues großes 500g Sigma 17-40 1.8 als Nonplusultra gefeiert wird. Und mit etwas Crop sind wir beim TCL auch bei ca. 50mm ohne Probleme, der interne digitale Crop bietet ja auch 70mm an, wenn einem das von den MP reicht. Die VI ist also überhaupt nicht so unflexibel, wie man meint. 18, 23 und 33 bei f2 ist eine Hausnummer, die normale Kitzooms nicht bieten außer den dort vorhandenen fließenden Übergängen.
Was natürlich fehlt: das UWW von 8-12mm, das noch lichtstärkere Porträtobjektiv oder leichtes Tele im Stile eines 56 1.2, 75 1.2 oder 90 2.0. Das Actionobjektiv 50-140 2.8, die längeren Teles von dem kompakten 70-300 bis non zum 150-600, auch wenn letzteres sicher kaum an einer E5 Verwendung finden dürfte.
Damit ist eine VI natürlich eingeschränkt auf den Bereich der sog. Normalbrennweite bis hin zu leichtem WW. Also das, was ein Kitzoom oft bietet, dann aber weniger lichtstark.
4. Weitere technische Unterschiede
Mit 40MP und IBIS, der Motiverkennung der 5. Generation sind beide erstmal gut aufgestellt. Dennoch gibt es Besonderes an der einen wie anderen Kamera.
Bei der VI darf man den flüsterleisen Zentralverschluss und seine positiven Auswirkungen aufs Blitzen nicht unterschlagen. Hinzu kommt der integrierte ND-Filter, der seit der VI zusammen mit dem IBIS z.B. Aufnahmen aus der Hand von Fließgewässern erlaubt, wo das Wasser nicht eingefroren ist. Und natürlich Offenblende selbst bei sehr hellem Licht.
Darüber hinaus ist der Sucher der VI schlicht besser. OVF mal ganz außen vor, wer das liebt, muss eh die VI kaufen. Die höhere Auflösung von 3,7 MP statt 2,4 MP ist dabei nicht mal so ausschlaggebend wie die Vergrößerung von 0,7 (im Vergleich zu KB) statt 0,62 wie derzeit (leider immer noch in T50, S20 und E5). Zum Vergleich: Die A6700 hat auch nur die 2,4 MP Aber eben auch die 0,7 Vergrößerung.
Zudem ist das LCD bei der E5 auf 1MP abgespeckt wurde. Da ist die VI besser. Ob das praxisrelevant ist, darüber streitet man sich gerade gern. Manche sagen, dass es in der Praxis kaum Unterschied macht. Wenn ich richtig recherchiert habe, gibt es einige kompakte Sonys mit auch nur 1MP LCD.
Für mich persönlich ist die Vergrößerung des EVF der wesentliche Knackpunkt zwischen E5 und VI.
Weiterer Pluspunkt VI ist das kombinierte Zeit-/ISORad. Nur bei der VI habe ich im Sinne der Retrobedienung alle drei Belichtungsparameter immer von, wenn das für mich von Relevanz ist.
Die E5 wiederum hat einen Pluspunkt, der für manchen irrelevant ist, für manchen aber ein Gamechanger: das neue FilmSim Rad. Während es bei T50 und M5 ein anderes mögliches Rad verdrängt, ist es hier elegant integriert. Und es kann nun auch Rezepte!
Ich hoffe, ich habe mit der - sicher persönlich gefärbten - Übersicht dem einen oder anderen bei der Entscheidung geholfen, falls er sich für diese Konzepte interessiert, oder gar wieder ins Grübeln gebracht
. Dazu kommt ja auch noch, wie man eine E5 linsentechnisch ausstattet. Mit kompakten Kitzoom? Mit 2-3 Fujicrons plus 70-300 für alle Fälle? Mit den schnellen FB wie 18 1.4 etc? Ich selbst tendiere aktuell zu VI und E5 (als Ersatz für eine schwerere Fuji), aber mit vorwiegend dann Fujicrons. Günstige Angebote des 16-50 2.8 -4.8 (derzeit noch selten) bringen mich dann aber wieder ins Grübeln, ob nicht eine E5 mit dem Kit in der Praxis nicht doch eine VI in den Schrank verbannt? Dazu die Einschätzung, dass eine E5 tatsächlich die einzige Kamera sein kann, die VI doch eher die Zweitcam.
Wie seht Ihr das? Seit Ihr Team X100VI? Als Zweitcam oder gar solo? Oder neigt Ihr zur E5, auch hier eher als Zweitcam oder solo? Mit welchen Objektiven? Oder habt Ihr Verständnis für ein sowohl - als auch? Also X100VI neben E5 trotz der vielen Ähnlichkeiten auf Grund der möglichen gegenseitigen Ergänzung bei Beibehaltung von Kompaktheit?
Sachliche und emotionale Gründe gibt es für jede Entscheidendung. Da ich selbst auch in einem solchen Entscheidungsprozess bin, mich eigentlich schon entschieden habe, aber ab und an doch ins Zweifeln komme, liste ich hier mal Gründe für die eine oder andere Variante lose auf. Vielleicht hilft es ja auch anderen, die die Unterschiede nicht so parat haben, weiter.
1. Mir geht es um Design und wertige Verarbeitung, welche soll ich nehmen?
Fuji hatte die E4 ja versucht auf X100V zu trimmen. Das haben sie über ein cleanes abgespecktes Design gemacht, dabei aber die Bedienungsfreundlichkeit verschlechtert. Zudem war die E4 nicht so wertig gebaut wie die X100V (keine eloxierte Aluoberschale).
Das hat sich nun deutlich geändert. Die E5 hat ein Oberteil aus gefrästem Alu. Viele bei der E4 verschwundenen Bedienmöglichkeiten sind wieder da, ohne die Kamera zu überfrachten. Zudem sind die Einkerbungen hinten mit Zugang zu den Bedienrädern sehr schön geworden. Das etwas kantigere Design wirkt etwas wuchtiger oben als das der dort schlankeren VI.
Fazit: Die VI und die E5 sind da jetzt auf Augenhöhe, letztendlich ist es Geschmackssache, was man schöner findet, ich persönlich tendiere sogar ein wenig zur E5.
2. Ich will eine kompakte Kamera!
Da liegt die VI immer noch knapp vorn durch das in das Gehäuse eingelassene Objektiv. Jackentaschentauglichkeit ist von daher absolut gegeben. Die E5 ist mit dem 23 2.8 (oder 27 2.8, 18 2.0) auch sehr kompakt, aber kommt an die VI nich ganz heran. Das relativiert sich, sobald ich an die VI eine feste Geli schraube, dann ist es eigentlich egal.
Fazit: Auch hier eher Gleichstand zwischen den beiden Konzepten, es sei denn, ich bin mit der VI ohne Geli unterwegs. Ich habe das eine Zeitlang so gemacht, es gab aber doch zu viele Situationen, wo eine Geli die bessere Wahl gewesen wäre. Jetzt ist sie fix drauf.
3. Das Kernthema: Flexibilität
Daran scheiden sich die Geister. Es gibt ja sogar einige, die das Puristische einer fixen Linse in einem zugegebenermaßen attraktiven Reportagebrennweitenbereich feiern, den Fußzoom loben und sich Kreativität durch Begrenzung erhoffen. Kann man so machen. Muss hier auch nicht diskutiert werden, ich stelle es nur fest und jeder kann ja für sich schauen, ob das für einen selbst passt oder nicht.
Aber: Die X100 ist seit der VI deutlich flexibler geworden. Die Kombination der 40MP im neuen Sensor als potentielle Cropreserve plus WCL und TCL ergibt zunächst mal eine Range von 18, 23 und 33mm bei f2.0! In Zeiten, in denen ein neues großes 500g Sigma 17-40 1.8 als Nonplusultra gefeiert wird. Und mit etwas Crop sind wir beim TCL auch bei ca. 50mm ohne Probleme, der interne digitale Crop bietet ja auch 70mm an, wenn einem das von den MP reicht. Die VI ist also überhaupt nicht so unflexibel, wie man meint. 18, 23 und 33 bei f2 ist eine Hausnummer, die normale Kitzooms nicht bieten außer den dort vorhandenen fließenden Übergängen.
Was natürlich fehlt: das UWW von 8-12mm, das noch lichtstärkere Porträtobjektiv oder leichtes Tele im Stile eines 56 1.2, 75 1.2 oder 90 2.0. Das Actionobjektiv 50-140 2.8, die längeren Teles von dem kompakten 70-300 bis non zum 150-600, auch wenn letzteres sicher kaum an einer E5 Verwendung finden dürfte.
Damit ist eine VI natürlich eingeschränkt auf den Bereich der sog. Normalbrennweite bis hin zu leichtem WW. Also das, was ein Kitzoom oft bietet, dann aber weniger lichtstark.
4. Weitere technische Unterschiede
Mit 40MP und IBIS, der Motiverkennung der 5. Generation sind beide erstmal gut aufgestellt. Dennoch gibt es Besonderes an der einen wie anderen Kamera.
Bei der VI darf man den flüsterleisen Zentralverschluss und seine positiven Auswirkungen aufs Blitzen nicht unterschlagen. Hinzu kommt der integrierte ND-Filter, der seit der VI zusammen mit dem IBIS z.B. Aufnahmen aus der Hand von Fließgewässern erlaubt, wo das Wasser nicht eingefroren ist. Und natürlich Offenblende selbst bei sehr hellem Licht.
Darüber hinaus ist der Sucher der VI schlicht besser. OVF mal ganz außen vor, wer das liebt, muss eh die VI kaufen. Die höhere Auflösung von 3,7 MP statt 2,4 MP ist dabei nicht mal so ausschlaggebend wie die Vergrößerung von 0,7 (im Vergleich zu KB) statt 0,62 wie derzeit (leider immer noch in T50, S20 und E5). Zum Vergleich: Die A6700 hat auch nur die 2,4 MP Aber eben auch die 0,7 Vergrößerung.
Zudem ist das LCD bei der E5 auf 1MP abgespeckt wurde. Da ist die VI besser. Ob das praxisrelevant ist, darüber streitet man sich gerade gern. Manche sagen, dass es in der Praxis kaum Unterschied macht. Wenn ich richtig recherchiert habe, gibt es einige kompakte Sonys mit auch nur 1MP LCD.
Für mich persönlich ist die Vergrößerung des EVF der wesentliche Knackpunkt zwischen E5 und VI.
Weiterer Pluspunkt VI ist das kombinierte Zeit-/ISORad. Nur bei der VI habe ich im Sinne der Retrobedienung alle drei Belichtungsparameter immer von, wenn das für mich von Relevanz ist.
Die E5 wiederum hat einen Pluspunkt, der für manchen irrelevant ist, für manchen aber ein Gamechanger: das neue FilmSim Rad. Während es bei T50 und M5 ein anderes mögliches Rad verdrängt, ist es hier elegant integriert. Und es kann nun auch Rezepte!
Ich hoffe, ich habe mit der - sicher persönlich gefärbten - Übersicht dem einen oder anderen bei der Entscheidung geholfen, falls er sich für diese Konzepte interessiert, oder gar wieder ins Grübeln gebracht

Wie seht Ihr das? Seit Ihr Team X100VI? Als Zweitcam oder gar solo? Oder neigt Ihr zur E5, auch hier eher als Zweitcam oder solo? Mit welchen Objektiven? Oder habt Ihr Verständnis für ein sowohl - als auch? Also X100VI neben E5 trotz der vielen Ähnlichkeiten auf Grund der möglichen gegenseitigen Ergänzung bei Beibehaltung von Kompaktheit?
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