Die Frage ist so nicht zielführend, da ich ja nicht jedesmal an jeder möglichen Option drehe. Das sind ja tatsächlich bei jedem Menüreiter mehrere Seiten möglich mittlerweile. Von daher empfiehlt sich natürlich eine andere Herangehensweise, als jede Option einzeln zu betrachten. Ansonsten ergäben sich ja auch tausende Kombinationen als Settings.
Wie reduziere ich diese potentielle Vielfalt so, dass es mir einen Gewinn bringt statt dass es zu mehr Verwirrung führt? Ich mache das, was Menschen ständig bewusst und unbewusst machen, um ihre Wirklichkeit zu strukturieren. Ich bilde Muster.
Die erste Frage, die man sich daher stellen sollte ist: Wie soll mein Grundmuster/Grundsetting aussehen, also was soll
gleich bleiben? Das erstelle ich als erstes. Das kann ja durchaus schon von den Defaults abweichen bzw. wird es in der Regel auch. Auch das ist vielleicht nicht direkt festgelegt, ich muss es vielleicht erstmal testen. Sobald ich damit zufrieden bin, kopiere ich dieses Setting als Ganzes auf mehrere C-Plätze. Nicht vorher, lieber etwas Zeit lassen. Damit vermeide ich schon eine Menge Arbeit.
Daneben überlege ich, wozu ich die C-Settings einsetzen will. Das kann ja sehr unterschiedlich sein. Ein BiF Spezialist wird vielleicht allein drei der Settings für unterschiedliche BiF Settings verbraten. Wer breiter aufgestellt ist, wird mehrere Settings nutzen, die am besten stark voneinander abweichen und vor allem Settings sind, wo ich ansonsten ohne Setting soviel umstellen müsste, dass es viel Zeit dauert und/oder die Gefahr groß ist, etwas zu vergessen. Gutes Beispiel ist „Stativ“: Da ist bei mir abweichend vom Standardsetting, was ich auf C1 platziert habe, u.a. folgendes anders: Aufnahmemodus, Fokusmodus, AF-Modus, AF+MF, Selbstauslöser, Bracketing, Auslösertyp, IS Modus, ISO … also bereits 9 Sachen, auf die ich ansonsten achten müsste. Zwei mehr, als ich mir für C1-C7 merken müsste

.
Dann habe ich nach getaner Arbeit vielleicht ein individuelles Standardsetting auf C1, C2 Porträt, C3 Action, C4 BiF, C5 Stativ und für C6 und C7 zwei differierende Videosettings oder zwei FilmSims.
Sobald ich das entschieden habe, ändere ich bei dem jeweiligen Setting nur die Dinge, die sich vom kopierten Standardsetting
unterscheiden, siehe das Beispiel Stativ.
Wenn ich dann später das Setting aufrufe, kann es natürlich sein, dass ich noch etwas ändern will oder muss. Das sind dann aber eben deutlich weniger Parameter, als wenn ich jeweils alles neu einstellen müsste ohne C-Setting. Vielleicht brauche ich z.B. als Auslöseverzögerung doch 10s statt 2s?
Ich würde aber jedem raten, zunächst einmal die gewählten Einstellungen eine Zeit lang so zu belassen, d.h. eine situative Änderung nicht automatisch speichern zu lassen. D.h. beim nächsten Aufruf habe ich wieder das einmal gespeicherte Setting. Das hilft sehr dabei, sich an die Settings zu gewöhnen und die Abweichungen, die häufiger auftauchen zu identifizieren.
Wenn ich dann z.B. nach einiger Zeit feststelle, dass ich die Auslöseverzögerung stets auf 10s umstelle, dann speichere ich das halt grundsätzlich nochmal um.
Wenn ich mich an die Settings dann gut gewöhnt habe, kann ich zur Kür übergehen ohne davon verwirrt zu werden. D.h. ich stelle um auf automatisches Speichern von Änderungen und dann habe ich ein dynamisches System, wo ich immer auf die letzten spezifischen Einstellungen zurückgreife. Aber das ist Geschmackssache, ob und wann man dazu übergeht.
Das hört sich erstmal nach viel Arbeit an. So viel ist es aber gar nicht, das zentrale ist m.E. in Ruhe und mit Bedacht ein individuell sinnvolles Grundsetting zu finden. Aber es ist wie so oft, einmal Zeit investieren und langfristig den Nutzen haben. Ich fand die Bastelei durchaus spannend und habe auch viel gelernt dabei. Ich kann natürlich komplett ohne C1-C7 pur mit PASM arbeiten und mit Buttons und Menü arbeiten. Man muss es von ja nicht nutzen oder nutzt es „nur“ für Filmsimulationen. Das kann ja jeder entscheiden. Ich würde aber dazu raten, sich zumindest mal C1 als Standard zu konfigurieren und vielleicht eine zusätzliche abweichende Einstellung daneben, um mal damit zu spielen.