AW: OT: Flash oder kein Flash
c1c2 schrieb:
Ist schon ok, ich würd ja nix schreiben, wenn ich nicht diskutieren wollte
c1c2 schrieb:
Und darum ging es, glaube ich, im Ursprungspost.
Geantwortet habe ich auf das vorangestellte Zitat.
c1c2 schrieb:
Aber jetzt sag doch mal bitte, was substantiell dagegen spricht,
sich in 5 Sekunden ein Flashplugin zu installieren, um sich eine Flashseite
anschauen zu können?
Schlicht und ergreifend die Grundidee.
Natürlich kann sich jeder ein Plugin installieren. Auch 10. Oder 100.
Darum geht's aber nicht.
Es geht darum, das es OHNE Plugin machbar ist.
Und es geht darum, daß das dahinterstehende Prinzip einen Nachteil darstellt.
Warum sollte ich denn irgendetwas gutheißen, was nicht gut ist?
Es geht mir garnicht um irgendeine Fotogalerie. Es geht um die nichttrennbare Verknüpfung von Inhalt und Form, die hinter Flash steckt.
Dazu mal ein theoretisches Beispiel:
Da wird eine Super-Kamera in Japan vorgestellt. Der Japaner entscheidet sich für eine Flash-Seite.
Nun sitzen wir hier alle vor einer tollen Präsentation, bei der japanische Schriftzeichen beeindruckend eine Super-Kamera anpreisen.
Hm ... blöd, daß wir alle hier kein Japanisch können.
Ziemlich blöd, daß wir keinen Zugriff auf den Text haben, ist ja ein Flash.
Und nun das Ganze in HTML.
Ok, ist langweiliger, weil die japanischen Schriftzeichen nicht animiert sind.
ABER:
Der Inhalt ist NICHT mit der Form verknüpft, er liegt offen (eben HTML) ... und schwups, kann man ihn sich mit Google-Translate oder Bablefish übersetzen lassen. Toll für uns, die wir nun die Infos bekommen, die wir zuvor nicht hatten.
Das ist ein Teil von Barrierefreiheit. Und DAS verstehe ich unter einem Internet von allen für alle ... weltweit.
Das geht aber eben nur, wenn sich jeder Gedanken darüber macht, welche Techniken man wann und wofür anwendet.
Flash ist eine durchaus sinnvolle Technik, um bestimmte Dinge zu realisieren, die sich anders nicht oder nur schwer machen lassen. Wie zum Beispiel eine Animation über die Funktionsweise eines Verbrennungsmotors.
Was mich aber gewaltig stört, ist der gedankenlose Umgang mit Flash. Weil es leicht ist, macht es jeder. Weil ja jeder mal eben ein Plugin installieren kann, kommen einem auch keine Zweifel. Weil es schick und stylisch aussieht, macht man gleich ganze Seiten damit ...
Und weil sich damit Gewinn erziehlen läßt, kommen morgen neue Firmen mit neuer Software, und ich muß (um aktuell zu bleiben) mir neue Plugins installieren. Und wenn es den Firmen gefällt, ändern sie ihre Software und die alten Seiten funktionieren nicht mehr ... usw. usf.
Wie gesagt: es ist das Prinzip, das dahinter steckt, was mich stört.
Wissen kann die Menschheit nur dann dauerhaft erhalten, wenn sie es nicht mit einer (kommerziellen) Form verknüpft, sondern für jedermann jederzeit frei zugänglich macht.
Das Internet bietet erstmalig diese Möglichkeit, Informationen immateriell und losgelöst von jedwedem Zwang zu verbreiten. Und das erste, was den Menschen einfällt, ist ein kommerzielles Softwareformat, das in 20 Jahren niemand mehr kennt und niemand mehr lesen kann ...
Klingt übertrieben?
Ok, jetzt in diesem Moment und für eine kleine Fotogalerie vielleicht.
Aber wir sprechen uns dann in 20 Jahren nochmal ...
