Ich habe die Möglichkeit der Mehrfachabstimmung genutzt - die ersten drei Punkte. Die Einmal- und Jahresgebühr befürworte ich unter Vorbehalt - abhängig von der Höhe. Käufer sollten jedoch in jedem Fall keine Kosten tragen müssen, sonst sinkt die Nachfrage und es lohnt sich für Verkäufer nicht, hier etwas einzustellen.
Nicht genannt, aber sinnvoller wäre (zusätzlich zur Authentifizierung der Verkäufer) eine Gebühr pro "Kleinanzeige", z.B. gestaffelt nach erstgenannter Preisvorstellung des Verkäufers unabhängig vom Verkaufsergebnis.
Ich hatte früher viele Jahre bei in meinem Job in Verlagen am Rande mit dem Kleinanzeigengeschäft zu tun: Da wurde je Zeile oder bei gewerblichen Anzeigen nach Millimetern pro Spalte abgerechnet, egal ob die Anzeige erfolgreich war oder nicht. Wirtschaftlicher für den Verkäufer wäre eine Gebühr nach Umsatz je Veröffentlichung und das sollte auch für den Betreiber vom administrativen Aufwand her noch handhabbar sein. Nur so aus dem Handgelenk eine Gebührentabelle, mit der ein Verkäufer IMHO leben könnte, ohne weinen zu müssen:
bis 30 € Preisforderung kostenlos (für Filter und so Kleinkram)
3 € für Preisforderungen bis 100 €
5 € für Preisforderungen bis 500 €
10 € für Preisforderungen bis 1000 €
Das kann auch feiner gestaffelt sein. Alternative: x,x % von der Ursprungsforderung, unabhängig davon, wieweit der Verkäufer dann herunter gehen muss, um den Kram loszuwerden oder ob er ihn überhaupt verkauft. (Bei Kleinanzeigen gibt's auch keine Erfolgsgarantie.)
Zusätzlich für beide Fälle eine einmalige Registrierungsgebühr, z.B. 5 €. (Daran wird der Betreiber nicht reich, aber das dürfte ungefähr den administrativen Aufwand der Registrierung decken.)
Der administative Aufwand ist bei diesem Modell natürlich höher als bei einer Einmal- oder Jahresgebühr und benachteiligt Vielverkäufer. Andererseits sind hier ja keine Händler sondern Amateurfotografen, die i.d.R. sehr selten mal etwas verkaufen und von einer Einmal- oder Jahresgebühr möglicherweise abgeschreckt würden, wenn die höher wäre als die iBäh!-Gebühren.
Und wer jetzt meint, was soll das, bei den Publikationen aus dem Sperrmüllverlag muss ich gar nichts zahlen, dem kann ich als alter Werbe-Fuzzi nur entgegnen: Und was nützt dir das, wenn die Anzeige nur eine minimale Deckung mit deiner Zielgruppe hat und dein Erlös deshalb zu niedrig ausfällt!? (Von der Zeitdauer bis zur Veröffentlichung und den ständigen Wiederveröffentlichungen mit reduzierter Preisforderung bis zum erfolgreichen Verkauf mal ganz abgesehen.)
Einen Nachteil hat das Prinzip der Gebühr je Veröffentlichung natürlich:
Freischaltung erst nach Geldeingang. Aber bei iBäh! dauert es auch ein oder zwei Wochen bis zum Verkauf und in klassischen Printmedien muss man ebenfalls ein paar Tage bis zur Veröffentlichung warten. Aber wenn's im Abmahnland Deutschland nicht anders geht ... es gibt Schlimmeres.
Ich habe mir nicht den ganzen Thread durchgelesen, aber das Stichwort 'Werbefinanzierung' gefunden. Halte ich für Käse, denn Werbung lässt sich leicht abschalten. Hier mache ich es nicht, denn das bisschen Flash nervt mich nicht, aber z.B. heise.de und spiegel.de sind bei mir 100 % werbefrei, nachdem ich deren Adserver auf die localhost umgeleitet habe und Flash beim Aufruf dieser Seiten automatisch deaktiviert wird (Opera). Würde ich hier bei einem Ad-Overkill auch machen. Viele andere würden das ebenfalls tun und der Rest, der nicht weiß, wie man's macht, wäre einfach nur genervt.
Auch wenn ich die Börse noch nie genutzt habe (aber gerade nutzen wollte): Ich finde das Prinzip der umgekehrten Auktion (ich fordere einen Preis, und wenn keiner will, gehe ich mit dem Preis schrittweise runter) weit besser als das Lotteriespiel bei iBäh!, wo der Erlös völlig abhängig vom Wetter und vom Fernsehprogramm ist. Ich bin mir sicher, dass viele ähnlich denken, und eine Gebühr die Börse nicht killen wird.
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Unabhängig von der Gebühren-Thematik wäre ein Soli-Fonds für Anwaltskosten völlig okay. So etwas gab es auch schon in anderen Foren, die abgemahnt wurden. Im Falle eines Forums (IMHO kleiner als das DSLR-Forum) kam eine reichlich 5-stellige Summe heraus. Solidarisierung würde jedoch eine Offenlegung der Vorwürfe und natürlich auch der Finanzierung dieses Forums (zumindest in groben Zügen) erfordern. Das bisschen Werbung dürfte ja kaum kostendeckend sein.
Soweit ich bisher mit der Juristerei in Sachen Abmahnungen zu tun hatte, ist mir kein Grund bekannt, warum Ihr nicht die Namen der Abmahner und die Abmahnungen selbst veröffentlichen könnt. Solange Ihr das nicht öffentlich macht, könnt Ihr (ganz sachlich betrachtet) leider nicht mit einer ernsthaften (monetären) Solidarisierung rechnen, die über verbale Entrüstung hinausgeht.