Autofokus ist nicht lebenswichtig aber eine tolle Erfindung
Hallo langaroth,
sind denn die manuellen Objektive schon in Besitz oder sollen die erst später dazu gekauft werden?
Falls vorhanden und es sollte eine K200D werden, kann man die ja auch gleich zusammen mit dem double-Zoom-Kit kaufen. Da bekommt man moderne Linsen in ordentlicher Qualität praktisch hinterher geworfen. Und damit kann man dann erst mal all die reichlich vorhandenen neuen Funktionen der Kamera ausprobieren, ohne sich auch gleich noch auf die Linsen konzentrieren zu müssen. Und wenn dann die Bedienung soweit klar ist, kann man auch mal die manuellen Objektive aufschrauben um zu sehen, ob das immer noch Spass macht. Ich meine, die haben ja dann keine Springblende und man muss ständig den Blendenring hin und her drehen anstatt das kleine Rädchen und die Abblendfunktion an der Kamera zu benutzen. Eventuell ist das Objektiv auch noch so speziell, dass der eingebaute Blitz streikt. Also, bei meinem letztens durchlaufenen Entscheidungsprozess für eine aktuelle DSLR hatte ich die Wiederverwendung meiner alten Objektive hintenan gestellt. Sooo toll sind die aus heutiger Sicht nun auch nicht mehr.
Ich benutze sowohl den Autofokus als auch meine Hand zum Scharfstellen. Erst letzes Wochenende habe ich Hummeln fotografiert, die im Gras herum schwirrten. Dabei habe ich sowohl mit dem Makro-Objektiv per manueller vorab-Scharfstellung als auch mit Tele-Zoom und aktivem Ultraschall-Autofokus gearbeitet. Mit beiden Methoden kamen annehmliche Bilder heraus. Zugegeben, es kamen auch schlechte Bilder dabei heraus. Aber hey, wir leben im digitalen Zeitalter. Endlich kann man am Stück ohne große Betriebskosten Bilder machen, bis die Augen weh tun. Und auch einfach löschen. Oder auf den Computer übertragen aber keinem zeigen. Am besten jedoch kritisch anschauen und daraus lernen.
Wie bereits angesprochen wurde, ist der Fokus-Wahn oft überzogen. Bei Weitwinkel-Aufnahmen ergeben sich meistens Schärfentiefe-Bereiche, bei denen es fast egal ist, wo der Fokus-Ring gerade steht. Und bei Makro-Aufnahmen mit 1 bis 2 mm Schärfentiefe (bereits ordentlich abgeblendet) sieht man locker auch ohne Schnittbildscheibe, was da scharf ist und was im diffusen Bunt abtaucht. Das gilt dann auch für Tele-Objektive in Nahaufnahme. Bei Fernbildern mit selbigen ist die Schärfentiefe schon wieder so groß, dass der Fokus auch nicht mehr exakt auf dem Millimeter sitzen muss. Sieht man übrigens schön mit der Abblend-Funktion, so die Kamera das anbietet.
Zum Thema Schnittbildscheibe: Das war zwar gar nicht Inhalt der eigentlichen Frage. Trotzdem noch meine Meinung dazu. Bei der Praktika SLR - Friede ihrer Asche - hatte ich oft genug nur einen schwarzen Punkt in der Mitte. Bei der analogen Nikon SLR war schon gar keine mehr drin, der Autofokus aber derart langsam, dass ich oft lieber mit Hand gedreht habe. Zwischendurch hat bei der Canon Kompakt der Kontrast-Autofokus sein Job super erledigt. Nur bei Makro-Aufnahmen habe ich dort noch manuell scharf gestellt. Und so wäre mir heute - egal ob dunkel oder hell, langsam oder schnell - die Schnittbildscheibe bereits in Vergessenheit geraten, wäre ich nicht in diesem Forum über Beiträge gestolpert, in denen ernsthaft darüber diskutiert wird, ob man zuerst nur wenig oder besser gleich ganz viel Geld für so ein Stück ausgeben sollte. Ich für meinen Teil verlasse mich wahlweise auf die für gutes Geld bereits mit der DSLR gekaufte Fokus-Messung oder meinen ungetrübten Blick.
Freundliche Grüße
lilo
Oh je, der erste Beitrag und viel zu viel geschrieben...