Hier mal ein Auszug aus dem ersten Jahresabschluss 2020/2021 der OMDS Gmbh Hamburg.
Gilt also ausschließlich für den Raum EMEA.
2. Wirtschaftsbericht
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2.2. Geschäftsverlauf
Mit der Übernahme des Consumer-Geschäftsfeldes von Olympus startete die aktive Geschäftstätigkeit am 1.1.2021 und im verbleibenden Quartal des Rumpfgeschäftsjahres konnte ein Gesamtumsatz von EUR 11,05 Mio erzielt werden. Der Start erfolgte zwar mit den bisherigen und am Markt etablierten Produkten sowie vielen bisherigen Consumer-Mitarbeitern, jedoch in einem neuen Rahmen. Die Übernahme von Prozessen in die neue GmbH und die neue SAP-Umgebung erfolgte nicht reibungslos und so waren die ersten Wochen von vielen Herausforderungen geprägt, was zu Verzögerungen in der Auftragsbearbeitung, Auslieferung und Berechnung führte und den Umsatz besonders im Januar maßgeblich beeinflusste. In den zwei Folgemonaten konnte eine zügige Stabilisierung erreicht werden.
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Während der Gesamtmarkt der digitalen Kompaktkameras einen globalen Rückgang der Absatzmengen und Umsätze aufgrund des "SmartphoneEffekts" verzeichnet, ist die robuste, stoß- und bruchsichere sowie wasserfeste Tough-Serie weiterhin gut an die Marktbedingungen angepasst. Dieser Bereich macht 6,8% des Umsatzes aus.
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Nach Ländern werden in Deutschland, Großbritannien und Frankreich jeweils zwischen 20% und 12,2% des Umsatzes erzielt. Die Niederlande, Schweiz, Schweden und Spanien tragen mit einem Umsatzanteil von 8,6% bis 5,7% zum Ergebnis bei. Alle anderen Länder und Niederlassungen liegen bei einem Umsatzanteil von unter 5% und machen insgesamt 26% des Umsatzes aus.
2.3. Vermögens- Finanz- und Ertragslage
Vermögenslage
Die Bilanzsumme der OMDG beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 EUR 53,6 Mio. Maßgeblichen Einfluss auf diesen Wert haben bei den kurzfristigen Vermögensgegenständen die im Wesentlichen mit der Geschäftsübertragung übernommenen Vorräte mit EUR 25,6 Mio. sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit EUR 11,0 Mio. In den Zahlungsmitteln in Höhe von EUR 7,8 Mio. sind Mittel aus einem kurzfristigen Darlehen der Muttergesellschaft OM Digital Solutions Corporation (Japan) in Höhe von EUR 6,0 Mio enthalten, um die Liquidität der ersten Monate sicherzustellen. Auf der Passivseite wird durch die Geschäftsübernahme ein Eigenkapital von EUR 38 Mio. ausgewiesen und wird durch den Verlust des Rumpfgeschäftsjahres von EUR 3,2 Mio. auf EUR 34,8 Mio. reduziert. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 64,9%. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind durch das bereits erwähnte kurzfristige Darlehen sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 6,0 Mio. und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 2,2 Mio. geprägt. Kreditorische Debitoren werden mit EUR 0,36 Mio. beziffert.
Ertragslage
Wie in dem Geschäftsverlauf bereits näher erläutert, beträgt der ausgewiesene Umsatz EUR 11,05 Mio. Maßgeblich geprägt waren die ersten Monate durch technische Schwierigkeiten bei der Auftragserfassung und Auslieferung, die zu diesem Umsatzergebnis führten. Die erzielte Rohmarge beträgt 36,4%. Die Personalaufwendungen, sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie Abschreibungen bewegten sich mit EUR 7,5 Mio. im erwarteten Rahmen, sind jedoch zum größten Teil von Fixkosten geprägt und somit weist OMDG für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Verlust nach Steuern von EUR 3,2 Mio. aus. Durch die Geschäftsübernahme ab 1.1.2021 sind keine Vorjahresvergleiche möglich.
Finanzlage
Die Liquidität von OMDG ist zunächst über das in der Vermögenslage erwähnte kurzfristige Darlehen der Muttergesellschaft sichergestellt und wird durch den zunehmenden Kapitalzufluss durch Fälligkeiten von Forderungen unterstützt. Eine vorhandene Warenkreditversicherung schützt vor dem Risiko der Forderungsausfälle. OMDG verfügt über ausreichend liquide Mittel, um Verbindlichkeiten fristgerecht zu begleichen und eine stabile Geschäftstätigkeit sicherzustellen.
3. Risiken und Chancenbericht
Risiken
Die Hauptrisiken für das Geschäft mit der digitalen Fotografie sind weiterhin auf eine sich ständig verändernde Marktumgebung zurückzuführen. Die Entwicklung des Verbraucherverhaltens hat den Wettbewerb verstärkt. Viele Endkonsumenten kaufen, stark beschleunigt durch die Covid-19 Pandemie, heute online ein und nicht mehr beim Fachhändler vor Ort. Die Neuordnung des Produktportfolios, die veränderte Marktaufstellung in Richtung des professionellen Segments sowie die Kompetenz der OM Digital Solutions-Gruppe im Bereich der kleinen, kompakten aber hochqualitativen Objektive sollte die Position der Gruppe auf ihren Kernmärkten mittelfristig stabilisieren. Durch die Covid-19 Pandemie hervorgerufene Lieferengpässe bei für die Produktion von Digitalkameras dringend erforderlichen Materialien sowie die Verknappung von Transportkapazitäten können kurzfristig einen Einfluss auf die Warenverfügbarkeit haben und zu einem Anstieg der Einkaufspreise führen.
Chancen
Die neue Firmen- und Organisationsstruktur ermöglicht OMDG kurze Entscheidungswege und somit eine schnelle Reaktionsfähigkeit auf sich ändernde Marktverhältnisse. Durch flexible Arbeitsmodelle und einer Remote-Arbeitsumgebung in vielen Bereichen können auch die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Personalsituation gut gesteuert werden. Die Fokussierung auf die richtigen Kunden und Marktsegmente zusammen mit der Entwicklung und der Einführung neuer innovativer Produkte wird OMDG weiter stärken. Eine starke Marketing- und Kommunikationsstrategie wird die schrittweise Umbenennung der etablierten Kameramarke „Olympus“ zur zukünftigen Marke „OM SYSTEM“ erfolgreich unterstützen.
Prognosebericht
Im Folgenden soll ein Ausblick über den erwarteten Geschäftsverlauf und die zukünftigen Aktivitäten gegeben werden. Der Prognosezeitraum bezieht sich auf das nachfolgende Geschäftsjahr 2021/22 und umfasst ein Jahr. Bedingt durch die herrschende Unsicherheit der COVID-19-Pandemie sowie die hohe Wettbewerbsintensität und rückläufige Absatzmengen im Markt für digitale Kompaktkameras und digitale Systemkameras, bewegt sich OMDG in einem schwierigen Marktumfeld. Die Entwicklungen der kompakten Systemkameras (CSCs: Compact System Cameras) seit Einführung der ersten OM-DKamera wurden stetig vorangetrieben, sodass sich diese Kameraklasse zunehmend als geeignete Alternative für herkömmliche DSLR-Kameras etabliert hat und bestenfalls zukünftiges Wachstum ermöglichen kann. Im folgenden Geschäftsjahr sollen neue Kameramodelle und Objektive eingeführt werden, um die bestehende Produktpalette zu erweitern und die Objektivauswahl im Consumer- wie Pro-Segment mit hochqualitativen Modellen zu vervollständigen. Der europäische Markt für Consumer-Audioprodukte leidet weiter unter einer rückläufigen Nachfrage, wodurch wir im kommenden Geschäftsjahr einen erneuten Rückgang in diesem Segment erwarten. Bei den professionellen Audio-Anwendungen erwarten wir ein leichtes Wachstum angetrieben durch das Heben von Synergien im Audio Bereich und die weitere Konzentration auf den wachsenden Markt der Video-Blogger. Nach der Stabilisierung der Geschäftstätigkeit im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr wird das Geschäftsjahr 2021/22 einen deutlichen Anstieg der Umsätze um das knapp 8-fache des Rumpfgeschäftsjahres zeigen. Zusammen mit einem effektiven Kostenmanagement ist dann auch ein solides positives Ergebnis zu sehen. Ein erweiterter Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022/23 zeigt positive Umsatzeffekte durch die Einführung erfolgreicher Neuprodukte, gedämpft durch zum Teil begrenzte Produktverfügbarkeiten aufgrund knapper Bauteile sowie einer zunehmenden Zurückhaltung bei Kaufentscheidungen von Kunden durch gestiegene Lebenshaltungskosten im Rahmen der Ukraine-Krise. Für das Geschäftsjahr 2022/23 liegt die Erwartung auf einem ähnlichen Umsatzerlös wie im Geschäftsjahr 2021/22 bei weiterhin effektivem Kostenmanagement, um wieder ein positives Ergebnis zu erzielen.
Das liest sich alles ganz ordentlich.