Um die Funktion eines Polfilters zu verstehen ist es recht hilfreich sich den physikalischen Hintergrund klarzumachen.
Licht ist polarisiert. Zur leichteren Verständlichkeit, kann man sich dies so vorstellen, das Licht eine Welle ist und die Amplitude (die "Höhe") dieser Welle in eine Richtung zeigt. Diese Wellen können wir in zwei Bestandteile aufteilen, die senkrecht aufeinander stehen.
Ein Polfiter besteht aus vielen Hertz'schen Dipolen die alle in eine Richtung ausgerichtet sind. Diese Dipole werden nun von den Lichtwellen zum Schwingen angeregt und schwingen in der selben Frequenz wie die anregenden Lichtwellen, allerdings mit einer halben Phase Verschiebung der Wellen. Das heißt, sie "löschen" die Lichtbestandteile aus die in die gleiche Richtung zeigen wie die Dipole. Nur die dazu senkrechte Komponente wird durchgelassen.

Was das für die photographische Praxis bedeutet?

Wir erhalten den maximalen Effektunterschied unter ein Drehung von 90° und nach 180° wieder den selben Effekt wie zuvor. Also immer weiterschrauben bringt nichts.
Wann haben wir speziell in eine Richtung polarisiertes Licht (das wir gezielt herausfiltern können)? Immer wenn entweder das Licht durch einen Polfilter "polarisiert" wurde (LCD-Bildschirme, LCD-Anzeigen (die schwarz weissen)) oder nach (nichtmetallischen) Reflektionen, wobei hier das Licht am stärksten "polarisiert" ist wenn der Winkel zur Oberfläche etw 45° beträgt bzw. der Winkel zur Quelle 90° beträgt. Dies gilt für Fensterscheiben genauso wie für den Himmel.
Ich hoffe, ich habe es halbwegs allgemeinverständlich erklären und die anderen Physiker unter uns sind mir nicht zu böse wegen der Vereinfachungen
