Ihr wollt uns also sagen, ihr schätzt die Werte, stellt alles manuell ein, bei wechselnden Licht ändert ihr noch schnell die Werte und die Ergebnisse sind besser als bei Leute die die Werte die Kamera einstellen lassen? Das glaube ich euch schlicht nicht!
Nochmal: Des Ergebnis ist dasselbe. Nicht besser, nicht schlechter, nicht schneller und sicher auch nicht auf Anhieb ohne Ausschuß. Für ein Bild ist es egal, woher die Werte stammen, mit denen es aufgenommen wurde, ob durch P, Av, Tv, TAv, externer Belichtungsmesser, Horoskop, hundertjährigem Kalender, Kaffeesatz, Foto-Dau-App oder schlichtweg Erfahrung.
ISO, Blende und Verschlußzeit, mehr ist da nicht dahinter. Meinetwegen auch Weißabgleich. Wenn mit wechselndem Licht nicht gerade eine Strobolampe gemeint ist, warum soll das jemand mit entsprechender Erfahrung und gelegentlichem Blick aufs Display nicht hinbekommen?
Schau in den Thread Problembilder: -zig Problembilder kranken schlichtweg daran, dass irgendjemand in irgendweinem Automatikmodus irgendwo draufgehalten hat, obwohl genau dieser Modus in dieser Situation nicht angebracht oder überfordert war und es ohnehin eines manuellen Eingriffs durch über- oder unterbelichten bedurfte. Lassen wir mal die Oberschlaulis weg, die dann stets daherkommen, dass man in RAW noch was hätte retten können und überlegen uns, was richtig gewesen wäre. Also was ist in einer solchen Situation der bessere Weg? Automatik mit manuellem Eingriff oder gleich manuell? Bei einer Bilderserie, z.B. beim Sport werde ich mich definitiv für zweites entscheiden, weil es absolut besch.... aussieht, wenn mittendrin ein anders belichtetes Bild steckt, nur weil meinetwegen jemand mit einem sehr dunklen oder sehr hellen Trikot vor dem Sensor vorbeihuscht. ok, in RAW kann mans wieder hinbügeln, aber wozu?
Nochmal: Ich verteufele keine Automatik, genausowenig ich M glorifiziere.
Beides hat seien Berechtigung, beides ist in der Hand eines erfahrenen Fotografen ein je nach Situation eingesetztes Werkzeug, oder wie bei uns in der Lehre gesagt wurde:
Mit der richtigen Stinklaune wird jedes Werkzeug zum Hammer.
Reden wir in Gleichnissen, oder wie man hier sagt OT:
Ich fahr ein Auto mit DSG und geradezu exzessivem Tempomateinsatz. Auf die häufige Frage, ob man mit einem Tempomaten schneller unterwegs sein kann und dabei noch Sprit spart, kann ich nur antworten. Nö, denn der kann nicht den Streckenverlauf vorweg beobachten, sondern nur eine einzige aktuelle Situation bewerten. Ein konzentrierter routinierter Fahrer mit vorausschauender Fahrweise kommt sicher mit deutlich weniger Sprit aus. Beispiel: Lange gerade Strecke in hügeliger Landschaft. Mein Wagen wird das sicher mit exakt 100km/h plusminus 1km/h bewältigen. Aber am Ende jeder Kuppe wird der Tempomat Vollgas geben um die vorgewählte Geschwindigkeit zu halten, um nach der Kuppe bis nach der nächsten Senke völlig abzuschalten. ok, schön, ich brauch nicht eingreifen, aber in dem Fall bin ich mit dem eigenen Gasfuß sicher spritsparender unterwegs, wenn ich gezielt das Gas wegnehme und mich über die Kuppen rollen lasse.
Fazit des ganzen Sermons:
Was dem Autofahrer die "lange gerade Strecke in hügeliger Landschaft", das ist dem Fotografen eine Fotostrecke "bei wechselnden Licht". Warum sollen Fotografen nicht können, was jeder Autofahrer kann?