Als Analogfotograf bin ich mit der Problematik vertraut. "Die" ideale Lösung gibt es nicht, Abfotografieren und Scannen haben beide ihre Vor- und Nachteile. Bei den Scannern ist das Hauptproblem, dass es kaum noch gute Neugeräte am Markt gibt, vor allem nicht zu verträglichen Preisen. Die Plustek-Geräte liefern für Kleinbild zwar brauchbare Ergebnisse, aber sind sehr langsam und man muss die Schiene von Hand bewegen. Die besseren Reflecta-Scanner RPS 10M und ProScan 10T gibt es nicht mehr neu, auch Epson hat die Produktion vom V850 (trotz vieler Unkenrufe auch für Kleinbild ganz brauchbar) eingestellt. Insgesamt also trotz Analog-Boom eine sterbende Branche.
Die alten Nikon-Scanner waren sicher gute Geräte, aber die Probleme mit der Kompatibilität, Ersatzteilen und Reparaturmöglichkeiten sind nach 30 Jahren schon ein grosses Thema. Wer noch ein funktionierendes Gerät hat, kann sich freuen, aber bei den immer noch hohen Gebrauchtpreisen sollte man sich einen Kauf schon gut überlegen.
Abfotografieren ist zwar immer noch ein bisschen eine Frickelei, aber es gibt auch immer mehr Komplettangebote wie z. B. den Valoi Easy Scan. Das eigentliche Abfotografieren geht sehr fix, vor allem bei ungeschnittenen Rollen. Die Staubretusche ist halt der grosse Nachteil, aber mit sauberer Arbeitsweise bei den Negativen (es gibt auch so "Abstreifer" als Zubehör) und gelerntem Handling mit dem Reparaturpinsel in Lightroom lässt sich der Aufwand schon im Rahmen halten. Deshalb bin ich letztlich auch dabei geblieben, auch wenn es eine Weile gedauert hat, einen guten Workflow für sich zu etablieren.