Ich habe hier nochmal beide
Filtergrößen nebeneinander in deren Halter fotografiert.
Deutlich zu erkennen der Magenta Farbstich in der Tönung des kleineren 85er
Cokin P121 (ND8) Filters.
Der Lee 0.9 HE ist neutralgrau. Bei
Hitech Filtern ist der Farbstich nicht so sehr ausgeprägt aber dennoch vorhanden, sodass sich auch diese nicht gut miteinander kombinieren lassen, sollte man mehrere Scheiben gleichzeitig nutzen wollen um z.B. die Belichtungszeit noch weiter zu reduzieren.
Der Vorteil des größeren Systems liegt klar auf der Hand. Er ist flexibler in der Handhabung durch den längeren Einschub, Ich komme schlichtweg tiefer mit dem Filter als mit dem kleineren P-Scheibchen.
Um eine zusätzliche Verlängerung der Belichtungszeit
(z.B. für Wasser oder Wolken) zu erreichen gibt es vielerlei Möglichkeiten. Da gäbe es variable Graufilter
(sog. Fader), welche aber leider
(noch) nicht die Qualität, die gleichmäßige Abdunklung, bzw. die Zeitenreduzierung erbringen, welche angepriesen wird. Außerdem lassen sich diese nicht mit einem Halter kombinieren, sodass man gezwungen ist, die Scheibe manuell mit der Hand davor zu halten. Bei einer möglichen Langzeitbelichtung von ein paar Sekunden bis hin zu Minuten können hier Verwackler entstehen oder unsauberen Kanten wenn man den Filter nicht genug fest hält im Wind am Meer.

Es gibt noch weitere Schraubfilter und Einsteckfilter. Ich selbst habe noch einen 7-Blenden-Schraubfilter von Heliopan, der etwas bräunlich daher kommt. Eigentlich gibt es für jede Blende einen Filter. Äußerst selten leider benutze ich meinen 10-Blendenfilter Pro-Stopper von Hitech, der BigStopper von Lee ist immer noch nicht da seit Monaten. Sollte ich mal in den erlesenen Kreis kommen, diesen irgendwann mein Eigen nennen zu dürfen, so würde ich einen Vergleich zwischen diesen beiden Schluckspechten nachliefern. Auf zwei englischen Seiten gibt es bereits schon Vergleiche.
Ich bin also nach etlichen Tests bei den viereckigen Graufiltern von
Lee gelandet, aber den
ProGlass ND Filtern aus Glas, nicht Resin, aus denen die Verlaufsfilter bestehen. Die Qualität ist überragend, bloß fallen lassen darf man ihn nicht.
Das zweite Foto unten vergleicht den
ProGlass ND 0.9 in 100 x 100 mm mit dem kleineren
Cokin P154 ND8 (0.9) 84 x 84 mm aus Resin.
Man braucht keinen kalibrierten Monitor um auch hier den typischen magenta Farbton beim Cokin Filter zu erkennen, oder ?
Ich habe jedenfalls keine Lust nach jedem Shooting meine RAW Fotos langwierig daheim nachträglich zu korrigieren. Ihr etwa ? Ein toller Sonnenaufgang, der leider Rosa/Lila daherkommt anstelle gold/orange/rot.

zumal sich die Cokin Filter absolut nicht kombinieren lassen
(z.B Verlaufsfilter), das Ergebnis ist scheußlich.
Fotografiert man z.B. am Meer, so möchte man gerne mal ins Wasser hinein kucken, also die Reflexionen reduzieren. Oder den Himmel sättigen oder auch nur die Belichtung verändern um die Wellen geschmeidiger zu machen.
Also Polfilter raus............. nur welchen?
Die meisten nehmen wohl den Schraubfilter, welcher vorn aufs Objektiv kommt und halten dann den Verlaufsfilter händisch davor. Das hat nicht zuletzt auch Gründe wg der Vignettierung im Ultraweitwinkelbereich. Das hab ich auch so gemacht und tue es manchmal immer noch.
Sind die Bedingungen vor Ort allerdings suboptimal, so ist ein zum Halter passender Polfilter ratsam.
Ich ertappe mich immer häufiger dabei wie ich einen Verlaufsfilter mit einem Graufilter und dem Polfilter kombiniere. Und das alles ohne Einbußen.
In meinem Beitrag vorher hatte ich den Lee Halter mit aufgesetztem Polarizer gezeigt. Hier nun zum Vergleich die unterschiedlichen Größen verschiedener Hersteller. Ich benutze jeden hier gezeigten Polfilter immer noch, je nach Einsatz und Bedingung am Spot. Man kann auch hier wunderbar sehen wie unterschiedlich stark die Gläser abgedunkelt werden.
Ich fange beim kleinsten unten rechts an:
Das is ein
HOYA HD SLIM in 77mm, mittig der
B+W MRC KSM SLIM in 82mm, links gefolgt vom
Cokin Z164.
Der Cokin Z164 ist ein "Einschubfilter", der in den Cokin Z-Pro Halter geschoben und dann entsprechend gedreht wird. Obwohl er sehr dünn gebaut ist, benötigt er leider trotzdem 2 Slots im Halter, so daß man also insgesamt mind. 3 Slots haben sollte um noch mind. 1 Verlaufsfilter davor stecken zu können.
Die beiden großen Polfilter darüber sind für meinen Lee Halter.

Oben links der hauseigene
Lee 105mm Polarizer, der neben seiner Größe auch noch recht schwer, dafür aber super hell ist. Ein qualitativ toller Filter.

Einziges Manko, er ist recht dick weil Lee vorne ein zusätzliches Gewinde angebracht hat
(warum auch immer
).
Oben rechts daneben ist mein UWW-Favorit, welcher weltweit von vielen professionellen Landschaftsfotografen verwendet wird, der
Heliopan 105mm Polarizer. Er ist halb so dünn wie der Lee Polfilter aber dafür deutlich dunkler und etwas blauer im Glas, sprich der Himmel ist etwas leuchtender an matten Tagen. Qualitativ empfinde ich den Lee vor dem Heliopan, zumal ich bei dem Lee auch mal aus der Hand schießen kann, wo ich beim Heliopan ein ganze Blende zusätzlich verliere.
Letztes Jahr wurde Cokin von der Kenko-Tokina Gruppe, gekauft, zu der ja auch Hoya gehört. Es bleibt abzuwarten und zu hoffen, daß vielleicht Hoya seine guten Eigenschaften auf die farbstichigen Cokin Filter überträgt.
So, das war jetzt ein ganze Menge Foto-Gewäsch über teures Filterzeugs, hat mich mehr Zeit gekostet als gedacht. Wenn Ihr noch weitere Fragen haben sollte, zögert bitte nicht. Vielleicht kann ich ja helfen.
Schönes langes Wochenende !