Hallo,
ich gebe hier nur ganz kurz meine rein subjektive Erfahrung mit der Olympus PEN E-P2 wieder.
- die Bedienelemente der E-P2 finde ich sehr unpraktisch und für intuitives Bedienen ungeeignet. Sie sind eher auf dem Niveau einer typischen Kompaktknipse. Beim Einstellen der Zeit mit dem Kombi-Handrädchen auf der Gehäuserückseite habe ich dauernd versehentlich irgendwelche anderen Einstellungen (Weißabgleich, ISO-Zahl, Serienbild etc.) mitverstellt. Das Einstellen am Handrädchen verlangt immer höchste Aufmerksamkeit.
Also bei der P2 fand ich sie noch mit der Drehwalze ganz ok. Andere sind für mich da noch schlimmer. Aber das Kombi-Handrädchen war schon schnell mal ungemwerkt verstellt!!!
- die Menüführung ist sehr komplex (okay, das Problem haben ja fast alle Digiknipsen)
Nun da denke ich, das bei einem Umstieg so ziemlich jede Kamera eine gewisse Einarbeitung erfordert. Positiv aber -> man kann wirklich das Meiste so einstellen, wie man es haben möchte!! Das bieten nur wenige! (Als Olly-User hat man da sicherlich Vorteile.)
- es gibt keinen Ein-Aus-Schieberegler mit eindeutiger Stellung sondern nur einen Druckknopf mit beleuchtetem Kranz. Bei starkem Sonnenlicht ist der Betriebszustand der Kamera nicht mehr zu erkennen und muss erst ausgetestet werden (= Zeitverlust)
Finde ich nun aber wirklich nicht schlimm. Wenn ich einen Tag auf sightseeing Tour bin, lasse ich sie einfach an --> geht nach voreingestellter Zeit in den Schlummermodus bzw. schaltet sich ab. Aus dem Schlummermodus ist sie nach z.B. Betätigen des Auslösers sofort wieder einsatzbereit.
- bei starker Sonneneinstrahlung ist der VF-2 wirkungslos
- der VF_2 ist (für mich) kein vollwertiger Ersatz für einen DSLR-Sucher
Über den VF-2 kann man geteilter Meinung sein. Wenn man ihn nutzt wird man aber zugeben müssen, das er deutlich besser ist als bei den meisten Einsteiger DSLR`s!?!?!
- schlechte Handlage. Es fehlt ein ergonomischer Griff wie bei vielen DSLR. Mit schweren Objektiven wird das Fotografieren zur Qual, da die Objektive kräftig an dem kleinen Gehäuse zerren (Hebelwirkung)
Naja, kann ja nun mal nicht so`n Griff wie bei ner Großen dran sein!
Aber Hebelwirkung bei schweren Objektiven???? Normalerweise kann ich sie damit mit der linken Hand unterm Objektiv (sollte wohl Standardhaltung für gute Bilder bei allen Cam`s sein) sehr gut und ruhig halten.
- der Einstiegspreis ist heftig (2010 > 800 Euro mit VF-2 Sucher)
- der Wertverlust ist mit ca. 50% nach einem Jahr extrem
- die Kamera hat keinen Blitz eingebaut. Habe ich anfangs nicht als Problem empfunden. Mittlerweile ist ein Blitz für mich bei Kameras absolut unverzichtbar.
Bei mir auch, daher Wechsel auf P-3 mit Wertverlust!
- der Sucher VF-2 wird nur locker aufgeschoben und macht sich öfters mal selbstständig (ständige Kontrolle des Sitzes erforderlich)
- entweder Blitz oder elektr. Sucher. Beides zusammen geht nicht. Also wieder Extra-Zubehör zum Mitschleppen
Deshalb hab ich ihn nur selten benutzt und verkauft. Heute auch P-3 ohne, trotz Lesebrille.
- die Kamera ist zwar klein aber nicht so klein, dass man gar keine Tasche braucht (á la IXUS). Wechselobjektive und Zubehör wollen ja auch untergebracht werden. Also schleppt man doch wieder meist alles in irgendeiner Tasche mit sich rum.
Ohne irgendeine Tasche geht`s auch bei mir nicht, egal ob Pen oder DSLR!
- das Gewicht ist nicht so gering wie man denkt. Mit dem kleinen Riemchen zerrt die E-P2 ganz gut am Hals. Besonders mit schweren Objektiven ist der Gewichtsvorteil der MFTs dahin.
So schwer ist die P-3 mit dem 14-150er nun aber wirklich nicht
Das sind meine wichtigsten (negativen) Erfahrungen mit der E-P2. Möglicherweise erscheint es manchem etwas dick aufgetragen. Letztlich empfindet jeder anders.
Vielleicht hätte eine andere Kamera einige Nachteile nicht gehabt. Ich hatte z. B. die E-PL1 auch angeschaut, konnte mich aber mit der billig wirkenden Haptik nicht anfreunden.
Ist doch völlig OK!
Habe inzwischen durch mehrere Wechsel auch etwas Lehrgeld bezahlt, aber z.Zt. bei der P-3 "angekommen".
Natürlich gab es auch positive Merkmale aber am Ende haben die negativen für mich persönlich überwogen, so dass ich mittlerweile die Rückkehr zum DSLR-System vollzogen habe. Allerdings mit erheblichem finanziellem Aufwand. Sicherlich nicht der beste Weg um Erfahrungen zu machen :-(
Deshalb möchte ich jedem MFT-Neuling raten die Vor- und Nachteile seiner Wunschkamera gut abzuwägen und kritisch zu hinterfragen ob er mit einer leichten DSLR nicht besser fährt.
Grüße
Lars
Finanzieller Aufwand s.o.
Aber es stellt sich doch sofort erneut die Frage: Welche leichte DSLR ist nun die Richtige!! Muß es eine Leichte sein, oder lieber doch was Solides??????
Aus meiner Erfahrung zum Einstieg -- noch kein Umstieg --- wird es wohl auch so schnell nicht geben, kann ich nur sagen: die gute DSLR erstmal behalten und dann entscheiden was es werden soll.
Auch wenn ich im Moment mit der P-3 "angekommen" bin, werde ich meine E-5 auf gar keinen Fall abgeben!!!!! Für mich gibt es noch genug Situationen, bei denen ich auf eine DSLR nicht verzichten möchte.
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Grüße