was stimmt hier nicht / DSLR filmen

[steppenfuchs]

Hallo zusammen !

ich bin grade an einem kleinen künstlerischen projekt dabei, hab in einem komplett abgedunkeltem raum mehrere kleine verschiedenfarbige lichtquellen sitzen, dauerlicht, filmen tu ich mit der 50mm 1.2 festbrennweite von canon, die blende ist dabei ebenfalls die niedrigste.

Im raum steht noch ein kleines stroboskop, dieses kleine blitzteil, dort kann man unter anderem die häufigkeit des blitzes einstellen. wenn ich das teil jetzt anmache, kommt das problem, - irgendwas muss wohl an der belichtung eingestellt werden, denn es ist durchgängig ein weißer, oder eher ein schwarzer balken zu sehen, der das ganze dann etwas unschön aussehen lässt.. bei 24 bildern die sekunde sollte man beim filmen ja quasi eine 50. belichtungszeit nehmen.. Helft mir auf die Sprünge !

Lieben dank schonmal im vorraus!

 

[85mk7]

Hast du mal 25 Bilder bei 'ner 1/50 pro Sekunde ausprobiert?

Abgesehen davon:
CMOS Sensoren sind leider generell sehr anfällig für Blitzlicht - profesionelle Camcorder etwa bieten s.g. FBC-Funktionen (Flash Band Compensation) zur Verhinderung bzw. Minimierung jener fiesen Streifen und Blitzeffekte im Bild.

Ob die "kleineren" Canons sowas haben weiß ich nicht - vermute eher nicht.

 

[beiti]

Zwei Erklärungsansätze:

Wenn Du mit 24 fps filmst und 1/50 Sekunde belichtest, belichtest Du nur ungefähr die Hälfte der Zeit. Also die Kamera belichtet 1/50 Sekunde lang das erste Bild, macht dann bis zum Ende der 1/24 Sekunde Pause, belichtet dann 1/50 Sekunde lang das zweite Bild, macht wieder Pause usw.
Was immer Dein Stroboskop-Dings während der Pausenzeiten macht, kommt auf keinem der Bilder an; sichtbar ins Bild kommen nur die Stroboskopblitze, die während der Belichtungsphasen stattfinden. Wenn die Blitzfrequenz des Stroboskops sich blöd mit der Framerate der Kamera überlagert, kann da alles Mögliche rauskommen.

Außerdem gibt es da noch das Rolling-Shutter-Problem: Im Videomodus wird der Sensor nicht als Ganzes ausgelesen, sondern zeilenweise. Also der oberste Teil des Bildes wird ein bisschen früher belichtet als der unterste, oder umgekehrt. (Rolling Shutter erkennt man normalerweise als Bildverzerrungen an Motiven, die sich schnell horizontal bewegen.) Wenn jetzt Dein Stroboskop sehr kurze Einzelblitze macht (kürzer als die Zeit, die der Rolling Shutter braucht, um das komplette Bild auszulesen), kann es durchaus passieren, dass das Licht nur auf einen Teil/Streifen des Bildes wirkt.

 

[chmee]

Das ist nicht nur bei preiswerteren Kameras ein Problemchen, siehe RED1 und RED2. Und natürlich gibt es Workarounds, Globalshutter, gesyncte Blitze. Alles letztlich außerhalb "unseres" Budgets, sag ich mal.

http://www.redsharknews.com/technol...meras-eventually-have-to-have-global-shutters

 

[steppenfuchs]

das hört sich alles schonmal gut an, macht sinn, vielen dank für die bisherigen antworten ! Ich nutze übrigens die 5D MarkIII für die Aufnahmen

 

[wolframklein]

Hallo,
wenn es das Stroboskop erlaubt die Blitzzeit z.B. auf 1\15 sec. hoch schrauben.
Das können aber die wenigsten Geräte...

Gruß Wolfram

 

[Eenimon]

Die Sache ist, dass die DSLRs einen "Rolling Shutter" sensor haben, der nicht das komplette Bild auf einmal liefert, sondern Zeile für Zeile ausgelesen wird. Ein "global shutter" Sensor hingegen würde das ganze Bild in einem bestimmten Zeitfenster festhalten. Mit Rolling Shutter kommt es daher zu verschiedenen komischen Artefakten wie etwa "Jello Effect". Aus demselben Grund sind Blitzlichter ein Problem. Bei teuereren Digital Cinema Kameras, die auf "global shutter" upgradefähig sind, sieht man in Vorher-/Nachher-Tests, dass das Problem mit Blitzlichtern / Strobolichtern auf global shutter Sensoren verschwindet.