Hallo,
ich bin durch einen Zufall vor rund einem Monat bei Pentax gelandet, ich hatte vorher eine Olympus E-3, die von der reinen Performance (5 Bilder/Sekunde) und Haptik (u. a. Magnesiumgehäuse) her der K20D (die ich jetzt habe) überlegen ist.
Zuerst die von dir angefragten Punkte, die gegen die Pentax Kameras sprechen:
Im kontinuierlichen Autofokus-Modus sind nur selten mehr als 2 Bilder je Sekunde möglich, da der AF offensichtich eine Priorität auf Schärfe hat. Im einfachen Autofukus-Modus sind hingegen rund drei Bilder je Sekunde möglich, interessant ist dabei, dass innerhalb eines gewissen Rahmens auch in diesem Modus eine Nachjustierung des Fokus erfolgt.
Als weiteren Punkt möchte ich noch erwähnen, dass der Live-View-Modus außer am Stativ nicht wirklich für den Alltagseinsatz taugt. Da ist der schwenk- und drehbare Monitor der E-3 oder auch der Panasonic L-10 deutlich besser. Vor allem durch die schnelle Fokussierung der Kombination E-3 und Zuiko 12-60 ist bei der E-3 im Live View Modus die Verzögerung durch Spiegel wieder runterklappen, dann fokussieren und schließlich belichten aber immerhin nicht langsamer als an manchen Kompaktkameras.
Negativ könnte auch noch gewertet werden, dass 1/4000 Sekunde die kürzestmögliche Belichtungszeit ist, wohingegen andere "Semipros" 1/8000 Sekunde als kürzeste Zeit verwenden lassen.
Was mich schließlich zur K20D gebracht war die Kombination folgender Punkte:
1) Das Gehäuse ist nicht deutlich größer als bei den sogenannten "Einsteiger-DSLR" und lässt sich im Bedarfsfall relativ platzsparend verstauen. Mit dem Batteriegriff BG-2 liegt sie dafür sehr satt in der Hand.
2) Das Bedienkonzept über die zwei Wahlräder, die vier Pfeiltasten und die Fn Taste ermöglicht nahezu einhändiges Arbeiten. Die Funktionen der Wahlräder sind für alle Belichtungsprogramme getrennt individuell wählbar.
3) Die Kamera verfügt über ein obenliegendes Display. Sind Weißabgleich und Farbmodus einmal gewählt, wird das hintere Display nur noch selten benötigt. Eigentlich nur für die Einstellung von Weißabgleich, Farbmodus (inkl. Schärfe, Kontrast, Sättigung und Farbton) und zur Aktivierung der "D-Range" Funktion (bei der K20D zumindest).
4) Kleine, praktische Features, z. B.:
a) Mit OK+Grüne Taste wird die ISO-Automatik aktiviert, mit OK+Wählrad wird die ISO-Emfpfindlichkeit fix eingestellt.
b) Belichtungsreihen können mit nur einmaliger Auslöserbetätigung aufgenommen werden.
c) Die RAW-Taste lässt sich so konfigurieren, dass bei Drücken der Taste das nächstfolgende Bild als RAW-Datei aufgenommen wird. Ich habe meine K20D derzeit so konfiguriert, dass standardmäßig 6 MP große JPEGS in *** Qualität aufgenommen werden (das reicht auf jeden Fall für A4 Ausdrucke), nur bei kritischen Bedingungen betätige ich die RAW-Taste und nehme das nächstfolgende Bild als RAW+JPEG auf um im Bedarfsfall eine Nachbearbeitung am RAW vorzunehmen. Ohne RAW Aufnahmen gehen sich so rund 1100 Bilder auf einer 4 GB Speicherkarte aus und ich kann im Bedarfsfall sehr einfach ein RAW aufnehmen.
5) Das Rauschverhalten ist meiner Meinung nach sehr ok. Mit den standarmäßig eingestellten 6MP lasse ich z. B. die ISO-Automatik überhaupt bedenkenlos bis ISO 3200 laufen.
6) Mit der Objektivsituation bin ich eigentlich sehr zufrieden (viele brauchbare "Alltagslinsen" von Pentax sowie von Fremdherstellern im Bereich zwischen 150 und 500 Euro, einige recht lichtstarke Fesbrennweiten und Zooms in allen Brennweitenklassen in der Preisregion von 500 bis 1500 Euro; darüber ist bei mir persönlich Schluss mit lustig), außerdem gibt es auch noch einige Reisezooms, die von KB äquivalenten 28 mm beginnend bis KB äquivlanten 375 mm den gesamten Bereich abdecken, zwar einen Kompromiss in Sachen Abbildungsleistung bedeuten, aber mir dafür erlauben, die Kamera z. B. auch im Tankrucksack am Motorrad recht platzsparend unterzubringen und dennoch eben den Bereich von KB 28 bis 375 abzudecken. Ich verwende derzeit als Standardzoom das Sigma 17-70/2.8-4.5.
Ich hoffe, das hilft ein bisschen weiter.
Ciao
Joachim
PS: ich fotografiere auch "mit links"
