Ich finde es schon schade, wenn gerade ein Großteil der modernen (bildenden) Kunst nur noch von REzipienten mit einem umfassenden theoreatischen Hintergrund zur Gattung oder gar noch speziell zum Künstler und seinem Hintergrund verstanden wird.
Das ist aber unvermeidbar so und es ist auch in vielen anderen Lebensbereichen der Fall. Ohne Kenntnis der Regelungstechnik verstehst du nicht mal deinen Backofen.

Im Bereich der Kunst hab' ich's weder groß mit Bildern, noch mit Literatur, aber Musik interessiert mich. Und die wird ja oft als Lärm empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden. Es ist jedermanns gutes Recht, die als Lärm zu empfinden und da gibt's auch Vieles, was nur noch von Insidern verstanden wird. Es gibt den Begriff des musician's musician, das ist einer, der nur noch Musiker im Publikum hat, weil das was er tut sonst niemandem mehr was sagt. Dem Jazz macht man oft zum Vorwurf, daß er sich zu sehr in eine intellektuelle Ecke begeben und dabei den größten Teil seines Publikums verloren hat. Das ist wohl auch Fakt, aber weshalb der Vorwurf? Ist es 'ne Bringschuld des Künstlers, Verständnis für sein Werk zu schaffen oder 'ne Holschuld des Rezipienten? Da es akzeptiert und gewollt und sogar das Wesen der Kunst ist, daß sie auf jeden anders wirkt und von jedem anders, individuell interpretiert wird, kann eigentlich nur Letzteres zutreffen. Und letztlich muß man sich auch in sein Schicksal fügen und akzeptieren, daß man stets nur einen Bruchteil der Welt, die einen umgibt, erfassen und verstehen kann. Deswegen gibt's aber immer auch Neues zu entdecken.
Gruß,
Clemens