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Was ist eine typologische Bildserie?

gentleman00

Themenersteller
Moin,
Wie der Titel schon sagt würde ich gerne mal wissen was eine typologische Bildserie ist,ich habe diesen begriff in einem Buch über Fotografie in der Kunst gelesen jedoch war keine Beschreibung dabei....
 
... na ja, Typologie kann vieles bezeichnen .. wenn sich der Begriff in deinem Buch nicht aus seinem Kontext erklärt, dann solltest du vielleicht den Autor fragen ;)


Gruß
 
Eine typologische Bildserie kann entweder verschiedene Bilder einer bestimmten Klassifizierung zeigen oder ein einziges Objekt in seinen verschiedenen Entwicklungsstadien, also dessen veränderte Zustände.
 
... ein einziges Objekt in seinen verschiedenen Entwicklungsstadien, also dessen veränderte Zustände.

... könnte ich mir das dann bspw. so vorstellen wie meinetwegen eine Timelapse einer aufgehenden Blüte oder ein und dieselbe Aufnahme einer Strassenkreuzung über einen gewissen Zeitraum (ein Jahr, jeden Montag, gleiche Uhrzeit)?



Gruß
 
Ein Gutes Beispiel sind die Arbeiten der Bechers oder auch von August Sander.

Die Bechers haben Beispielsweise über viele Jahre Industriebauten dokumentiert und immer in gleicher Perspektive, aus gleicher Distanz, bei bewölktem Himmel fotografiert. Damit haben sie eine Typologie dieser Bauten geschaffen, die einfach eine Vergleichbarkeit der einzelnen Objekte schafft.

August Sander hat wiederum versucht Menschen zu typologisieren und hat Menschen verschiedenster Klassen im Umfeld Portraitiert und wollte so eine Typologisierung von Menschen nach Berufsgruppen schaffen.
 
Moin,
Wie der Titel schon sagt würde ich gerne mal wissen was eine typologische Bildserie ist,ich habe diesen begriff in einem Buch über Fotografie in der Kunst gelesen jedoch war keine Beschreibung dabei....

'Typologie' im fotografischen Kontext ist ein Mumbo-Jumbo-Begriff aus der Kunstkritik, der sich bestens eignet, eigene Texte zu fremden Werken, die fremden Werke, über die man schreibt, oder beides, oder eigene Texte über eigene Werke, aufzuwerten.

Merkmal dieses Begriffs ist es, dass spätestens im dritten Satz nach der Verwendung die Namen Bernd und Hilla Becher fallen.

Fehler bei der Verwendung im fotografischen Kontext ist, dass gerade die ordnenden, klassifizierenden Merkmale fehlen (die statt dessen durch eine immer gleiche Aufnahmesituation, Perspektive etc. ersetzt werden, womit wir aber eigentlich bei der einfachen fotografischen Serie sind...).
Wie kann man denn eine Sammlung von hunderten Fotos von Industrieruinen 'typologisieren'? Sortieren nach roten oder gelben Ziegelsteinen? Zwei, drei Schornsteinen? Entstehungszeit? Schließungszeit? Baustil?

Gemeint ist mit dem Begriff eigentlich einfach 'Dokumentation'. Was übrigens der Grund für die Bechers war, ihre nomadischen - sie kommen und gehen - Industriegebäude zu fotografieren. Oder Fachwerkhäuser, Fördertürme etc.

'Dokumentation' klingt und ist aber so wenig künstlerisch... also macht man eine Serie draus und nennt es Typologie.

Der Begriff hat zu schweren Schäden bei Nachfolgegenerationen von Fotografen und auch Schülern der Becher-Klassen geführt.

Thomas Struth zB hat erst einmal Düsseldorfer Straßen 'typologisiert', bevor er sich eines Besseren besann. Gursky fing auch dokumentarisch an, bevor er dann als Befreiung riesige Formate (Einzelstücke!:-) per Photoshop zusammensetzte.

Andere Fotografen haben von Bushaltestellen bis zu entwurzelten Bäumen alles 'typologisiert', was ihnen vor die Linse kam.

Heutzutage macht man sich einfach nur noch darüber lustig ('Typologie musealer Sitzgelegenheiten').

:-)

C.

PS: Sanders hat m.E. auch nicht 'typologisiert', sondern einfach nach Berufen geordnet, ein Kriterium, das sich (Ausbildung, sozialer Status, Zuordnung von Arbeitsgeräten und -Plätzen) einfach anbot.
Damit hat er aber die Menschen nicht typologisiert, denn Schreiner, zB, sind nicht alle gleich.
FJ Galls Phrenologie hingegen, zB, war ein (allerdings fehlgegangener) Versuch der Typologisierung von Menschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
'Dokumentation' klingt und ist aber so wenig künstlerisch... also macht man eine Serie draus und nennt es Typologie.

IMHO gehört zur Typologie über die Dokumentation hinaus eine vergleichende, gegenüberstellende Komponente. Beginnend mit der Auswahl der Objekte, die bestimmte Merkmale deutlich zeigen.
 
naaa naaa naaa, also ne Typologie ist schon das was vorher mal geschrieben wurde. Bern und Hilla Becher sind ein Beispiel und auch August Sander etc. Du hast ein Thema was Du fotografierst. z.B. sagen wir mal Türsteher. Der Bildaufbau ist streng ähnlich. Sagen wir Türsteher vor der Discotür. Die Tür als Rahmen des Bildes, streng Frontal die Person immer gleicher Blick in die Kamera. Gleiche Komposition, gleicher Ausschnitt, gleiche Perspektive. Das ist schon eine Typologie. Eine Serie generell ist keine Typologie, kann aber natürlich auch eine sein. Typologie kann auch eine nüchterne Untersuchung sein von einem Thema oder einer Personengruppe. Dadurch dass du alles gleich fotografierst kann man später sehr genau vergleiche anstellen. Bei Personen z.B. wie groß sie sind, wie breit etc. Eine Serie hingegen kann auch eine Reportage sein, die bei jedem Bild eine andere Perspektive aufweist. Das alles hat nix mit Kunst zu tun wo man nur Typologie drunter schreibt. Das ist schon ein fachlich feststehender Begriff. August Sandere hat z.B. so Arbeiterportraits gemacht.
 
...Du hast ein Thema was Du fotografierst. z.B. sagen wir mal Türsteher. Der Bildaufbau ist streng ähnlich. Sagen wir Türsteher vor der Discotür. Die Tür als Rahmen des Bildes, streng Frontal die Person immer gleicher Blick in die Kamera. Gleiche Komposition, gleicher Ausschnitt, gleiche Perspektive. Das ist schon eine Typologie.

Nein, das ist eine (strenge) fotografische Serie. Es fehlt das Klassifizierende, das Ordnende (und man muss fragen, ob man 'Türsteher' überhaupt klassifizieren kann).

Das ist schon ein fachlich feststehender Begriff.

Schau mal, wie das 'fachlich' feststeht, haha:

Google, Suchbegriff 'Foto Typologie'
Foto-Typologie: Welches Profilfoto zieht auf Singlebörsen am besten
Die kleine Facebook-Typologie - welcher Typ sind Sie
Typologie: Wer liebt welche Sendung im Fernsehen
"Lächeln, Schatz!" - Die Typologie der Pärchenfotos

Zum 'Fachlichen' schau hier: http://www.enzyklo.de/Begriff/Typologie

Wie gesagt, ich finde den Begriff nicht 'fachlich' sondern Kunst-PR-Gelabere.

Wie zB auch (im Kunst/Fotografie-Kontext) die Begriffe 'Verortung', 'topologisch' oder gar 'Topoi'.

Gute Bilder brauchen keine PR-Begriffe.

C.
 
(...)Gute Bilder brauchen keine PR-Begriffe.

C.

erlaeuternde texte koennen das spektrum des geneigten, vll auch irritierten betrachters erweitern, grad wenn sich bedeutung und hintergrund nich auf den ersten blick erschliesst. wort und bild in symbiose, haette der hausmeister vom kuenstler gelesen, vll gaebs noch die ecke fett. vll haett er aus protest gg derart botschaft alles noch extra poliert, aber er hats nur weggemacht. was auch immer, info macht sinn.

allerdings sollte die wort-verpackung nich mehr glitzern als das bild, laesst am schnell am knipser zweifeln. scheint nen sport zu sein, mit wichtigen worten auch banales aufzuwerten
 
Sorry CUA, aber für ne vernünftige Recherche nutze ich nie das Internet. Da les ich auch mal ein bis zwei Bücher ;)

Ich studiere zwar im Fotobereich und es ist auch ein fester Begriff, aber ich mag das Kunst bla bla auch nicht. Aber wenn Du Fotos machst dann solltest Du auch wissen wieso und was und nicht, ach ich hatte da so ein Gefühl. Nen bißchen was zu seinen Bildern sagen zu können ist immer ganz gut. Zumindest wenn man damit mal was ernsthaftes macht. Das hat nix mit Kunstbla zu tun. Grad im Werbebereich oder auch bei Wettbewerben will man wissen wieso der Fotograf das kann oder was er ishc dabei gedacht hat. Und warum man Türsteher nicht wirklich klassifizieren kann (z.B. schon anhand ihres Jobs) liegt mir jetzt wirklich fern.
 
Sorry CUA, aber für ne vernünftige Recherche nutze ich nie das Internet. Da les ich auch mal ein bis zwei Bücher ;)

Ei klar, ich doch auch:-)

Ich studiere zwar im Fotobereich und es ist auch ein fester Begriff, aber ich mag das Kunst bla bla auch nicht. Aber wenn Du Fotos machst dann solltest Du auch wissen wieso und was und nicht, ach ich hatte da so ein Gefühl. Nen bißchen was zu seinen Bildern sagen zu können ist immer ganz gut. Zumindest wenn man damit mal was ernsthaftes macht. Das hat nix mit Kunstbla zu tun.

Nun, wie der Begriff üblicherweise verwendet wird, weiß ich auch, da beginnt ja meine Kritik weiter oben.

Wobei der Begriff 'Typologie' in der 'echten' Kunstkritik oder Fototheorie sehr sparsam verwendet wird:

In den Enzyklopädien zur Fotografie - Knesebeck, Prestel, Könemann, um mal drei zu nennen - kommt er gar nicht vor, nicht einmal bei den Namen 'Becher'. Gerry Badger setzt ihn in dem Begleitband zur bekannten BBC-Dokumentation in Anführungszeichen.

In seinem Aufsatz 'Fotografie und Ästhetik' von 1978 (im Band IV der 'Theorie der Fotografie von Kemp/Amelunxen) schreibt Peter Wollen, dass Sander zwar versucht, eine erschöpfende Bestandsaufnahme zu machen, diese aber kaum über eine Ansammlung von Fakten hinausgeht (nur das 'Künstlerische' rette sie).

Jörn Glasenapp fragt in seinem Band 'Die deutsche Nachkriegsfotografie', S. 348, zu den Becher-Serien, ob es überhaupt eine Erkenntnis sei, dass Bauten gleicher Funktion in ihrer grundlegenden Form gleich sind, ob also das Gesamtwerk der Bechers in dieser Hinsicht (der Typologie, nicht der Kunst) nicht auf eine Nullaussage hinausläuft.

Michel Frizot gesteht den Bechers in seiner 'New History of Photography', S. 723, immerhin zu, dass die strikte Komposition und erschlagende Fülle der Wasserturm-, Förderturm-, Fachwerkhausbilder mental eine imaginäre Ordnung erzeugen. Die eigentliche Klassifizierung findet nur im Kopf des Betrachters statt.

Meine spontane Kritik weiter oben ist also schon begründet. Typologie (wie auch Topoi, Verortung) gehört zu den Bullshit-Bingo-Begriffen, mMn.

Und warum man Türsteher nicht wirklich klassifizieren kann (z.B. schon anhand ihres Jobs) liegt mir jetzt wirklich fern.

Wie bei Sander: Der Beruf besteht schon zuvor, ist also keine Klassifizierung, die die Bildserie leistet. Wenn Du 1000 Türsteher fotografiert hast und plötzlich entdeckst, dass alle entweder zusammengewachsene Augenbrauen oder Lederjacken haben, oder langes Haar, aber keine Tattoos... sprich: irgendwelche Ordnungskriterien sichtbar werden - dann könnte es eine echte Typologie werden:-))

Nichts für ungut, danke für Deine Beiträge, der TO weiß jetzt sicher bestens Bescheid!

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
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