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Was ist das eigentlich: ein Portrait?

schokorossi

Themenersteller
Ich beobachte gelegentlich den Portrait-Faden und bemerke natürlich auch die sehr unterschiedlichen Meinungen und Konzepte zu dem Thema.
Daher dachte ich mir, hier diesen Diskussionen Raum zu geben (und drüben die Bilder sprechen zu lassen).
Also: was macht für euch ein gutes fotografisches Portrait aus? Wie arbeitet ihr mit den Menschen? Und kann auch ein Schnappschuss ein Portrait sein? Was wäre die Voraussetzung dafür?

Wichtig wäre mir eine ergebnisoffene Diskussion ohne Vorwürfe oder Unterstellungen. Neugierde auf die Unterschiede in der Wahrnehmung soll im Vordergrund des Austauschs stehen. Und es geht um euch, nicht um die Begriffsbestimmung. Mögliche Hintergrundinformationen zur geschichtlichen Entwicklung des Genres in Malerei und Fotografie sind natürlich interessant. Wir sind alle nur Kinder unserer Zeit.

Ich selbst halte mich zunächst mal zurück. Ich liege nämlich etwas angeschlagen auf der Couch. 🤒 Ich verrate schon mal, dass ich gerne die Arbeiten von z.B. Sander, Corbjin, Rakete oder seit einer Doku auf arte auch von Olivier Roller betrachte. Aber ich schaue auch gerne gute Fotos von weniger berühmten Fotografen und Fotografierten an.

Also, haut rein in die Tasten... Und Bilder zur Untermalung sind natürlich auch "erlaubt".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne dass ich jetzt direkt etwas Sachdienliches beitragen könnte, erstmal ganz herzlichen Dank von meiner Seite für diesen Thread, der vielleicht längst überfällig ist, um (hoffentlich) den von dir erwähnten Porträt-Thread von dort überflüssigen Diskussionen zu entlasten. 👍

Um vielleicht doch noch einen Gedanken beizutragen, unterscheide ich für mich – nicht bewusst, sondern erst jetzt beim Nachdenken – grundlegend inszenierte und „natürliche“ Porträts, wobei das weniger mit Planung und Setting zu tun hat, sondern mit der Bildabsicht. Bei Ersteren versuche ich, eine bestimmte Lichtsituation, einen bestimmten Look herzustellen (oft auch zu imitieren); das ist dann aber eher eine technische Übung, und die klassischen Model-Posen-Bilder (ich weiß es auf die Schnelle nicht besser zu benennen) geben mir emotional gar nichts. Dagegen meine ich mit „natürlichen“ Bildern (die durchaus auch im Studio, mit Blitzlicht etc. entstehen können) solche, bei denen ich eine persönliche Seite meines Modells einzufangen versuche, die mich unmittelbar anspricht.
Das klingt jetzt, da ich es schreibe, ziemlich abstrakt, aber vielleicht wisst ihr in etwa, was ich meine …

Gruß Jens
 
Man liest es ja immer wieder, "die Persönlichkeit eines Menschen einfangen". Das wäre so als wenn man bei der Besteigung des Mount Everest direkt oben am Gipfelkreuz beginnt. Wohlgemerkt bei einem Modelshoot der vielleicht 3 Stunden dauert.

Meine Definition ist, jeder Mensch unabhängig vom Alter oder Geschlecht hat das Recht auf ein Bild von sich. Er muss es nur wollen. Und bei einem Shooting oder auf der Straße, bei Festen usw merkst du sofort ob jemand eine Affinität für Fotos von sich hat oder nicht.

Kennst du jetzt jemanden besser, länger etc wirst du auch mehr von seinen Persönlichkeit einfangen können. Das gelingt aber auch nicht unbedingt bei jedem Foto.

Ich rede hier aber auch von absoluten Amateuren VOR der Kamera. Jim Rakete, Peter Lindbergh etc haben überwiegend Leute fotografiert die es gewohnt waren im Rampenlicht zu stehen und sich zu präsentieren. Hinzu kommt die Zeit die sie hatten bei der Erstellung der Bilder.
Das hast du aber nicht in aller Regel bei "Lieschen Müller" von nebenan die auch tolle Bilder von sich möchte und das erstemal vor der Kamera steht.
Und dennoch können auch mit ihr einige schöne Bilder entstehen die berühren.

Noch was, wer definiert jetzt was ein gutes Portrait ist oder nicht? Die Fotograf*innen, die Modelle, oder die Betrachter des Bildes?
 
Wenn der Kamerabesitzer etwas von Mensch als solchem versteht und anleiten kann, Ahnung von dem hat, was er macht und was geht, dann bekommst auch aus Lieschen Müller etwas rausgezaubert. Dazu absolute Grundkenntnisse, wie diese Sache mit dem 'Sehen' eigentlich funktioniert und schon können gezielt Akzente gesetzt werden. Oder Peinlichkeiten vermieden.
Dazu noch versierter Umgang mit Licht und es kann was werden, mit dem Herausarbeiten von Konturen und Formen.
Und natürlich Ratschläge von denen annehmen, die auf derlei Dinge hinweisen.

Ist das alles nicht der Fall, dann gibt es halt Lieschen Verunglückt Müller in ihrer eigenen glücklos durchscheinenden Klamotte und plattem Licht mit gerne debilem Ausdruck. Reicht für Tikkelgetakkel und das wars. Nichts zum dran hängenbleiben. Ein Wisch und weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Apropos "wisch und weg" : wie weit hat das Smartphone die Portraitfotografie verändert? Wer nimmt sich denn am Smartphone mehr als ein paar Sekunden Zeit? Ich sehe speziell bei den jüngeren ein oft schon sehr gut trainiertes Verhalten vor der Linse. Weit entfernt von Lieschen Müller. Hat das noch etwas mit einem Portrait zu tun?
 
Das Inszenieren vor dem Telefon hat das geqälte Cheese-Gebiss an toten Augen abgelöst und das ist auch gut so.

'Mehr als ein paar Sekunden' - kommt darauf an, was Du selbst beherrschst, das geht schon. Bei den 'jüngeren' ist es aber so, dass die sich in aller Regel untereinander kennen und dementsprechend völlig locker sind. Das wird schlagartig eine andere Nummer, wenn das jemand wildfremdes ist. Ansonsten sind die Unterschiede zu vernachlässigen. Kunstlicht geht halt mit den Dingern eher so meh, alles andere ist identisch (und damit will ich keinesfalls dieses 'Freistellungszeugs' verstanden wissen. Offene Blende unterstützend aus welchem Grund auch immer - meistens erledigt sich dieser 'Grund' auch - ist in Ordnung, spricht nichts gegen. Ofenrohr weil es das einzige ist, was unter 'Gestaltung' bekannt ist, ein Zeichen gewaltigen Entwicklungspotentials).
 
Apropos "wisch und weg" : wie weit hat das Smartphone die Portraitfotografie verändert? Wer nimmt sich denn am Smartphone mehr als ein paar Sekunden Zeit? Ich sehe speziell bei den jüngeren ein oft schon sehr gut trainiertes Verhalten vor der Linse. Weit entfernt von Lieschen Müller. Hat das noch etwas mit einem Portrait zu tun?
Natürlich nicht. Es ist eher die Simulation eines Portraits durch einstudierte, nachgeahmte Mimiken und Posen.
 
Also: was macht für euch ein gutes fotografisches Portrait aus?

Erstmal, das die potraitierte Person ihr Bild leiden mag, der Fotograf idealerweise auch, wenn das der eigentliche Zweck ist.

Wie arbeitet ihr mit den Menschen?

Ich mach gern Spaziergänge, so das man unterscheidliche Locations hat und nebenbei quatschen kann. Die guten Bilder entstehen, wenn etwaas Vertrautheit geschaffen ist, die ersten sind eher zum "warmwerden". Immer spannend ist die Frage, we ist der "Bestimmer", stellt das Modell sich dar oder dirigiert der Fotograf das Modell. Beide Ansätze haben was. Manchmal sind arrangierte Szenen aber auch sehr reizvoll.

Und kann auch ein Schnappschuss ein Portrait sein? Was wäre die Voraussetzung dafür?

Schnappschuss ist oft negativ belegt, dabei ist ess eigentlich ja ein Glückstreffer und kann natürlich ein gelungenes Portrait sein, insbesondere wenn er eine für die Person typische Geste/Ausdruck zeigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist der Begriff „Portrait“ genau so unverbindlich, unscharf abgegrenzt und relativ frei interpretierbar wie andere Genre-Titel.

Wer hat denn schon die Legitimation, zu bestimmen, wo die Grenzen liegen?
Zum Glück niemand!

Welche Relevanz hat es für alle anderen, wenn jemand sagt: „Für mich muss ein Portrait … haben, … sein, … bewirken“, etc.?

Müssen die anderen jetzt angepasst fotografieren, wenn sie ein Portrait machen wollen?
Oder dürfen sie ihre Bilder nicht mehr mit Portrait benennen, wenn sie nicht den Vorgaben entsprechen?

Fotografieren wir doch kreativ, flexibel und tolerant und überlassen das theoretische Zuordnen den Erbsenzählern!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Inszenieren vor dem Telefon hat das geqälte Cheese-Gebiss an toten Augen abgelöst und das ist auch gut so.

(...)
Das finde ich eine sehr konstruktive Betrachtung. Chapeau!

Ist immer viel Zeit erforderlich? Es gibt ja auch hinreichend Portraits bei dennen man völlig Fremde auf der Strasse anspricht, auch da ist nicht viel Zeit. Meine Tochter wünscht sich apannenderweise grad eine richtiga Kamera weill sie die automatische SF Bearbeitung stört.
Das ist für mich schon eine zentrale Frage: wieviel Zeit ist dafür eigentlich notwendig? Zumindest doch soviel Zeit, dass es zu einer Art Interaktion mit dem Fotografen kommt, oder? Oder nicht?

Gute Schnappschüsse haben mMn meist mehr mit KÖNNEN als mit Glück zu tun.
Das sehe ich genauso. Es gibt Fotografen, die die Schnappschuss-Ästhetik perfektioniert haben. Was mich aber in Bezug auf Portraitfotografie zu der Frage veranlasst: Sollte ein Portrait nicht eben das beinhalten: Interaktion - dass also "etwas passiert", am besten noch etwas Interessantes? Ok, das kann natürlich auch in Sekundenbruchteilen passieren.

Für mich ist der Begriff „Portrait“ genau so unverbindlich, unscharf abgegrenzt und relativ frei interpretierbar wie andere Genre-Titel.

Wer hat denn schon die Legitimation, zu bestimmen, wo die Grenzen liegen?
Zum Glück niemand!

Welche Relevanz hat es für alle anderen, wenn jemand sagt: „Für mich muss ein Portrait … haben, … sein, … bewirken“, etc.?

Müssen die anderen jetzt angepasst fotografieren, wenn sie ein Portrait machen wollen?
Oder dürfen sie ihre Bilder nicht mehr mit Portrait benennen, wenn sie nicht den Vorgaben entsprechen?

Fotografieren wir doch flexibel und tolerant und überlassen das Theoretisieren den Erbsenzählern!
Ich finde, für Dich hat es sehr große Relevanz, was für Dich ein Portrait ist. Das ist interessant! Wenn Du glaubst, es ginge mir um eine allgemeine Definition des Begriffs, dann lies doch bitte nochmal mein erstes Posting.

Ich habe eine Zeitlang Portrait fotografiert, bin dann aber irgendwie von dem Genre abgekommen. Ich halte mich aus diversen Gründen nicht für besonders geeignet, obwohl ich es eigentlich immer spannend fand. Aber es gibt definitiv Fotografen, die gehen mit der Situation souveränder um als ich.

Sicher kommen hier interessante Betrachtungsweisen oder Stichworte zutage, die eine neue Perspektive auf das Thema werfen. Bis jetzt finde ich jeden Input sehr lesenswert.
 
Also: was macht für euch ein gutes fotografisches Portrait aus?
Wenn ich die Frage richtig verstehe, geht es nicht um eine Definition, sondern was mir gefällt.
Also: erstmal keine Modelfotografie. Die lebt von dem, was das Model an oder eben nicht anhat. Für mich bei mir unbekannten Personen belanglos, seelenlos, quasi Tropfen auf Tropfen Fotografie mit Menschen.
Eher gefällt mir "Environmental Porträt", also den Menschen in seinem Umfeld, was der Mensch macht, oder - bei Politikern - in welchem Umfeld der Politker sich inszeniert.

Aber schon eine absurde Idee, die Seele eines Menschen in einer 1/125s einfangen zu wollen.
 
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